Integriertes Übersetzungsgerät Das Megafon zu Babel

Der biblische Turmbau zu Babel scheiterte an zu vielen verschiedenen Sprachen. Ein Echtzeit-Übersetzungsgerät hätte das verhindert.

05.12.2016

Gegen Zustände wie beim Turmbau zu Babel: Das erste Megafon mit Übersetzungsfunktion von Panasonic übersetzt das Gesprochene blitzschnell in drei Fremdsprachen.

Echtzeitübersetzung ist eines der bedeutendsten Herausforderungen in der aktuellen IT-Welt. Entwickler auf der ganzen Welt arbeiten derzeit entsprechenden Produkten und Anwendungen: Gesprochene Worte sollen in Windeseile verarbeitet und übersetzt werden, um anschließend in der entsprechenden Sprache vertont zu werden. Und all das innerhalb weniger Sekunden. Neben Unternehmen wie Google mischt auch Panasonic in der Branche mit – und stellt nun Megahonyaku vor.

Übersetzung in Echtzeit

Das Paradebeispiel eines Echtzeitübersetzers ist der Babelfisch, ein Lebewesen, das vom Autoren Douglas Adams für die Romanserie „Per Anhalter durch die Galaxis“ erdacht wurde. Es übersetzt Fremdes in die jeweilige Sprache des Hörers – und zwar direkt im Ohr. Diese Idee ist das Klischeebild des perfekten Echtzeitübersetzers, doch Panasonics Megahonyaku funktioniert vollkommen gegensätzlich. Denn das Gerät wird nicht verwendet, um fremde Worte zu übersetzen, sondern um die eigenen Worte in verschiedene Sprache zu übertragen.

Genug Sprachkenntnisse für den Alltag

Panasonics Erfindung ist ein Megafon mit Übersetzungsfunktion. Es übersetzt japanische Sprache hintereinander in Englisch, Chinesisch und Koreanisch. Aktuell ist das Megahonyaku kein Universal-Übersetzer, denn es deutet von Haus aus nur 300 japanische Ausdrücke und Sätze. Immerhin kann der Wortschatz per Installation erweitert werden. Dennoch: Das perfekte Übersetzungstool ist das Gerät nicht.

Es ist aber nicht weiter tragisch, dass das Megafon nur eingeschränkt nutzbar ist. Zielgruppe sind nämlich vor allem Bahnunternehmen und Polizeibehörden. Typische Aussagen wie „Bitte rücken Sie weiter durch“ oder „Bitte verhalten Sie sich ruhig“ sind für Panasonics Erfindung kein Problem. Bereits seit 2015 wird Megahonyaku bei der Bahn und der Polizei getestet. Aktuell kann es von entsprechenden Unternehmen und Behörden für etwa 180 Euro pro Monat gemietet werden. Verkauft werden soll es in Zukunft aber auch – Panasonic erwartet 2017 einen Absatz von 10.000 Geräten.

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