Energiewirtschaft Kraftwerkbauer fürchten um Versorgungssicherheit

21.01.2015

Anlässlich der Handelsblatt-Tagung „Energiewirtschaft“ in Berlin hat Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, überraschend eine klare Absage an die Vorhaltung von Kapazitätsmärkten zur Stützung nicht mehr lukrativer Kraftwerke erteilt. Zuvor hatte Gabriel jedoch mehrfach versichert, dass aus Sicht der Politik in den nächsten 20 Jahren weiterhin rund 50 Prozent der Stromversorgung über konventionelle Kraftwerke abgedeckt werden müssen, um trotz vorgezogener Energiewende die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Mit der Umsetzung dieser Sicherheitsleistung fühlt sich die Energiewirtschaft indes alleingelassen. Das unternehmerische Risiko, die weiterhin unverzichtbaren thermischen Kraftwerke in den Fortgang der Energiewende einzupassen, sei nach Meinung der Kraftwerkbauer nach wie vor unkalkulierbar. Die Branche hat sich daher erbeten, einen zweiten Markt einzuführen, um die nicht mehr lukrativen konventionellen Kraftwerke zu stützen.

Die nun klare Absage des Ministers halten viele in der Energiebranchenverband FDBR für ein gewaltiges wirtschaftliches Risiko. Dieses sei existenzgefährdend und verhindere zudem die Wettbewerbsfähigkeit der Vorreiternation Deutschland in puncto Energiewende. Auch könnten die Anlagenbetreiber die notwendigen Investitionen in die technische Umrüstung von thermischen Kraftwerken nicht weiter ohne Unterstützung stemmen. Schon heute sei der Betrieb von konventionellen Gast- und Kohlekraftwerken kaum noch rentabel. Entsprechend sei die Politik gefordert, nicht nur Speichertechnologien und Netze zu fördern, sondern auch die Bestandskraftwerke weiterhin in ihre Planung zu integrieren.

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