Effizienz steigern Intelligentes Energiemanagement mit digitalem Prozesspass

Der Energie- und Ressourcenverbrauch in der Industrie muss gesenkt werden, um die Klimaziele zu erreichen.

Bild: Prof. te Heesen, Hochschule Trier / Umwelt-Campus Birkenfeld
22.02.2022

Das Vorhaben OekoProOf beschäftigt sich mit einem neuen Ansatz für Industriebetriebe, bei dem durch intelligentes Energiemonitoring und -management bedarfsgerecht Ressourcen transparent und effizient Prozessen zugeordnet werden können. Ziel ist es, ein IT-System zu entwickeln, das branchenübergreifend eingesetzt werden kann.

Steigende Preise für knappe Ressourcen, die Dringlichkeit für Klimaschutz und das wachsende Umweltbewusstsein beschleunigen die Bedeutung von nachhaltigem Wirtschaften in allen Bereichen. Der sparsame Umgang mit endlichen Ressourcen und deren intelligente Wiederverwendung wird deshalb unabdingbar.

Herausforderungen für die Industrie

Industriebetriebe jeglicher Größe haben aus diesem Grund, neben wachsenden Kosten durch die steigende CO2-Bepreisung, den Druck, den wachsenden Anforderungen der Gesellschaft und ihrer Kunden in Hinblick auf Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, sowohl die eigenen ökonomischen Anforderungen der Energie- und Ressourceneffizienz als auch die ökonomischen und ökologischen Wünsche und Ziele der Kunden und der Gesellschaft zu berücksichtigen. Da die Wünsche der Kunden und die Anforderungen der Unternehmen variieren können, ist eine intelligente, bedarfsgerechte Anpassung der Energie- und Ressourceneffizienz notwendig.

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Höhe von 1.223.777,96 Euro geförderte Projekt OekoProOf beschäftigt sich deshalb mit diesen Herausforderungen und sucht nach passenden Lösungen.

Das Projekt OekoProOf

„Im Projekt entwickeln wir dafür ein IT-System, den digitalen Prozesspass, der Ressourcenverbräuche und -effizienzen in Form von Abwärme- und Stromeffizienzen transparent Prozessen zuordnet“, erklärt Dr. Dirk Werth, wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des August-Wilhelm Scheer Instituts.

Gemeinsam mit dem Unternehmen Wegener Härtetechnik wird das System direkt in der Praxis angewendet und getestet. Dr. Simon Hechler von Wegener Härtetechnik: „Mit diesem Projekt schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass energieintensive Unternehmen in Deutschland international wettbewerbsfähig bleiben, geforderte Transparenz herstellen und die Herausforderungen des Klimawandels meistern.“

Abwärme thermisch nutzen

Im Rahmen der Steigerung der Ressourceneffizienzen wird im Projekt zudem das Potenzial der thermischen Nutzung von Abwärme untersucht. Ziel dessen ist es, auch allgemeingültige Lösungen für andere Industriezweige abzuleiten. Die Rückführung der Abwärme ermöglicht die Reduktion des Energiebedarfs und folglich von CO2-Emissionen.

Das löst ein zentrales Problem der Industrie. Bisher hat die Nutzung von (Hochtemperatur-)Abwärme in der Energiewende und der Transformation der industriellen Energieversorgung eine untergeordnete Rolle spielt.

„Die im Projekt entwickelte Lösung soll künftig in nahe liegenden energieintensiveren Industriebranchen wie zum Beispiel Textilverarbeitung, Autoteilezulieferer, Polymerproduktion usw. sichergestellt und getestet werden“, sagt Prof. Dr. Henrik te Heesen vom Institut für Betriebs- und Technologiemanagement am Umwelt-Campus Birkenfeld und ergänzt: „Darüber hinaus gliedert sich das Projekt OekoProOf in die energiepolitischen Zielsetzungen der Bundesregierung ein.“

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