Speicher für grünen Wasserstoff Gemeinsame Sache für neues Power-to-X-Großprojekt

Das H2UB Boxberg 3D-Modell Ausbaustufen von Leag und Afry Deutschland

Bild: Leag, Afry Deutschland
23.05.2024

Das Energieunternehmen Leag entwickelt im Rahmen seines Projektes GigawattFactory eine zweite Power-to-X-Anlage (PtX) auf dem Kraftwerksgelände des Braunkohlekraftwerks Boxberg (Sachsen). Unterstützt wird das Unternehmen bei der Konzeptoptimierung, der Genehmigung und Ausschreibung, Angebotseinholung und -bewertung sowie bei Vertragsverhandlungen von Afry Switzerland und Afry Deutschland.

Die als H2KW bezeichnete Anlage der Leag entsteht als Teil des H2UB (Hydrogen Unit and Battery) Boxberg. Diese wird es ermöglichen, Stromüberschüsse aus sonnen- und windstarken Zeiten in grünem Wasserstoff zu speichern. Dieser kann in Zeiten erhöhten Strombedarfs rückverstromt und ins Netz eingespeist werden. Gleichzeitig wird die Möglichkeit geschaffen, den grünen Wasserstoff per Bahn oder LKWs an externe Kunden zu liefern, um flexibel auf Marktentwicklungen reagieren zu können.

Leag setzt bei weiterem Power-to-X-Großprojekt auf Afry

Ebenso ist ein Anschluss an das zukünftige deutsche Transportnetz für gasförmigen Wasserstoff vorgesehen. Die Anlage wird im Verbund mit einem am gleichen Standort entstehenden Batteriespeicherwerk arbeiten. Im ersten Schritt erfolgt der Bau einer Elektrolyseanlage mit einer elektrischen Anschlussleistung von 110 MW. Der Speicher ist für mindestens eine Tagesproduktion an grünem Wasserstoff ausgelegt. Die Rückverstromung erfolgt in einer Brennstoffzellenanlagen mit einer elektrischen Leistung von 10 MW.

Ein Expertenteam von Afry Switzerland und Afry Deutschland unterstützt die Leag in den Phasen der Konzeptoptimierung (Vor- und Entwurfsplanung), Genehmigung und EPC-Ausschreibung. Hierfür arbeitet ein interdisziplinäres Ingenieurteam aus den Bereichen „Renewables and Thermal Power“ von Afry Switzerland und „Umweltplanung“ von Afry Deutschland zusammen.

Für die Konzeptoptimierung, die Erarbeitung des Teil-Genehmigungsantrags und den technischen Teil der Ausschreibungsunterlagen ist ein Zeitplan von lediglich neun Monaten vorgesehen. Im Rahmen der Konzeptoptimierungsphase optimiert Afry das Anlagekonzept mit Hilfe umfangreicher Prozess-Simulationen und Technologiebewertungen inklusive Kostenschätzungen.

Transformation zu einer nachhaltigen und grünen Energiewirtschaft

Das optimierte Konzept bildet die Voraussetzung sowohl für den (Teil-)Genehmigungsantrag nach anspruchsvollem deutschem Recht als auch für die internationale EPC-Ausschreibung. Der Genehmigungsantrag wird technologieoffen erarbeitet und eingereicht. Damit geht die Leag einen neuen Weg. Parallel dazu erarbeitet Afry eine funktionale EPC-Ausschreibung, welche dann international lanciert wird.

„Wir freuen uns sehr, dass wir die Leag auch bei diesem PtX-Projekt begleiten und damit aktiv zur Transformation hin zu einer nachhaltigen und grünen Energiewirtschaft beitragen dürfen“, erklärt Ingo Banditt, Abteilungsleiter Umweltplanung bei Afry. „Mit erfahrenen und international agierenden Partnern wie Afry sind wir bestens aufgestellt, um unseren zukunftsweisenden Plan erfolgreich zu verwirklichen, Grünstrom grundlastfähig und damit rund um die Uhr verfügbar zu machen“, sagt Daniel Kosel, Leiter Projektentwicklung bei Leag.

„Gemeinsam arbeiten wir mit Afry an Lösungen, um Technologien aus den Bereichen Wasserstoff, Stromerzeugung und Stromspeicherung zu kombinieren und großtechnisch in die Praxis umzusetzen.“ Leag ist der zweitgrößte Stromerzeuger Deutschlands und Afry ist ein europäisches Unternehmen für Ingenieur-, Design- und Beratungsdienstleistungen.

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