Prozesssimulation So nutzt Gea Wiegand die Feldbustechnik

Bereits lange vor der Fertigstellung komplexer Anlagen kann der Anlagenbauer das Automatisierungssystem virtuell überprüfen und der künftige Anwender sein Personal schulen.

Bild: Gea Wiegand
24.07.2015

Schwachstellen in Prozess und Automatisierung erkennt der Hersteller vor der Inbetriebnahme komplexer Anlagen – durch Echtzeitsimulation mithilfe des Systems WinMOD.

Integrierte Leitsysteme für die Automatisierung aller neben-, vor- und nachgelagerten Prozesse von großen verfahrenstechnischen Anlagen sind hoch entwickelt. Durchgängige Datenhaltung, Engineering Systeme und Scada (Supervisory, Control and Data Acqusition) sind dabei wesentlich. Investitions- und Betriebskosten kann man anhand von realen Betriebsparametern optimieren, indem man die Anlage vor der Fertigstellung und Inbetriebnahme simuliert. Das legt Schwachstellen im Automatisierungssystem und im Prozess selbst rechtzeitig offen, sodass sich Inbetriebnahmezeiten verkürzen.

Zur Echtzeit-Simulation setzt Gea Wiegand spezifisch angepasste Programmbausteine auf Basis von WinMOD ein. Dazu wird die Warte mit ihren Bediener-Bildschirmen, die Integration der Engineering Station und gegebenenfalls eine lokale Vor-Ort Steuerstelle sowie die zentrale speicherprogrammierbare Steuerung (Automatisierungssystem) fertiggestellt. Das Automatisierungssystem wird dann über eine Feldbusverbindung mit dem WinMOD-System verbunden (anstelle der realen noch in Bau befindlichen Anlage). Im WinMOD-System wird das Verhalten der realen Anlage in Echtzeit simuliert. Das Programm des Automatisierungssystems wird an der virtuellen Anlage überprüft, ebenso wie die projektierten Regelparameter. Auch können Störfälle simuliert werden. Dies erlaubt komplexe Prüfszenarien nachzuvollziehen.

Neben dem vereinfachten Interaktionstest des Leitsystems kann man mithilfe der Simulation Programmschrittketten verifizieren und sicherheitsrelevante Prozessschritte gefahrlos überprüfen. Regelparameter lassen sich exakt einstellen und komplexe Regelalgorithmen testen. Der Anlagenbetreiber kann sie auch nutzen, um das Bedienpersonal unabhängig vom Fertigstellen der Anlage zu schulen oder um Anlagenzustände zu testen, die real nie auftreten dürfen oder die im realen Test sehr lange Zeit in Anspruch nehmen würden.

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