Rochus Hofmann, Zeppelin Nachhaltigkeit im Anlagenbau: Trend oder Erfolgsfaktor?

Rochus Hofmann leitet als Geschäftsführer die Bereiche Digitalisierung, Vertrieb und Marketing bei Zeppelin Systems in Friedrichshafen. Zeppelin Systems ist mit seinen mehr als 1.500 Mitarbeitern an weltweit 22 Standorten spezialisiert auf die Entwicklung, die Produktion und den Bau von Komponenten und Anlagen für das Handling von hochwertigen Schüttgütern (Lagern, Fördern, Mischen, Dosieren und Verwiegen).

Bild: Zeppelin
10.11.2021

Nachhaltigkeit erhält auch im Anlagenbau immer weiter Einzug und ist in manchen Projekten sogar der Attraktivitätsfaktor für eine Investitionsentscheidung. Diese Anforderungen sind der Treiber der Entwicklungsabteilung des Zeppelin Anlagenbaus. Denn das Unternehmen will einen authentischen Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leisten.

Nachhaltigkeit ist bei Zeppelin nicht nur ein Megatrend, sondern fest in der DNA des Unternehmens verankert. So engagiert sich Zeppelin bereits in den Bereichen Umweltschutz, Energieeffizienz, Compliance, Datenschutz, Qualitätsmanagement, Lieferantenmanagement, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie der Förderung sozialer Projekte durch Spenden und Sponsoring.

Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert die Ergebnisse und sorgt für eine stetige Weiterentwicklung von Maßnahmen in den verschiedenen Geschäftsbereichen des Konzerns. Ein Klimaschutzziel ist zum Beispiel, bis zum Jahr 2030 die CO2-Neutralität im laufenden Betrieb in allen Geschäftsbereichen zu erreichen.

Daher trat Zeppelin schon im Jahr 2016 dem UN Global Compact & Sustainability Development Goals bei und ist nach dem internationalen Standard für Energieeffizienz DIN EN ISO 5001 zertifiziert. Darüber hinaus lässt das Unternehmen bei der Rating Agentur EcoVadis den Fortschritt in allen für die Verbesserung der Nachhaltigkeit relevanten Bereichen zertifizieren.

Für den Zeppelin-Anlagenbau ist aber hier noch lange nicht Schluss. Schon heute erwarten viele Kunden nachhaltige Lieferketten und setzen auf Partnerschaften, die sich genau hier engagieren. Die Maßnahmen zur Verbesserung des nachhaltigen Wirtschaftens erfordern zusätzlichen Aufwand, Organisation und Überzeugungsarbeit neben dem normalen Geschäftsbetrieb.

Nur so lassen sich die gesteckten Ziele erreichen. Teilweise sind erhebliche Investitionen notwendig. Das kann heute im globalen Wettbewerb noch ein Wettbewerbsnachteil sein, wird sich aber aus unserer Sicht mehr und mehr zugunsten der nachhaltigen Unternehmen wandeln. Wichtig hierbei sind auch die Rahmenbedingungen, die die Politik hierfür schafft.

Im Anlagenbau steigt bei nachhaltigen Projekten die Attraktivität für Investitionen, zum Beispiel in den Bereichen Kunststoff- und Reifenrecycling. Den Kreislauf zu schließen und die Rohstoffe nach dem Recyclingprozess wieder dem Produktionskreislauf zuzuführen und ressourcenschonender zu wirtschaften, ist nur ein relevanter Aspekt.

Besonders im Kunststoffrecycling kommt hinzu, dass viele Betriebe vor der Herausforderung stehen, dass die Menge an PET-Produkten steigt und die bisherigen Anlagen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Daher ist ein reibungsloses Ineinandergreifen der einzelnen Prozessschritte erforderlich, um auch im großen Maßstab sicher und effizient zu arbeiten. Zeppelin liefert hierfür mit seinen Technologien nicht nur eine wirtschaftliche Antwort auf hohe Durchsätze, sondern bietet eine Gesamtlösung von der Fördertechnik über die Homogenisierung bis hin zur Sichtung und Lagerung.

Auch aus der Produktentwicklung ist die Nachhaltigkeit nicht mehr wegzudenken. Neben der Erhöhung der Kapazitäten kommen Anforderungen wie eine verbesserte Energiebilanz, Reduzierung oder Vermeidung von Schadstoffemissionen und der verstärkte Einsatz von Recyclaten hinzu. Dies ist der Treiber unserer Entwicklungsabteilungen. Das bezieht sich auf neue, effizientere Produkte und Verfahren sowie auf die Nutzung digitaler Konzepte zur Optimierung der Produktion in Bezug auf Effizienz und Ressourcenschonung.

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