Mazen El Hout Exzellenz in der Elektronik

ANSYS Germany GmbH

Mazen El Hout ist Produktmanager im Safe Systems Team bei Ansys. Er hat einen Master-Abschluss in Systems Engineering von der INSA Toulouse in Frankreich und hat Erfahrung in der technischen Produktvermarktung. Zudem besitzt er die PMP-Zertifizierung (Project Management Professional Certification) vom PMI und ist seit Oktober 2017 bei Ansys tätig.

Bild: Ansys
23.10.2023

In der sich schnell verändernden Elektronikindustrie von heute sind Faktoren wie Präzision und Zuverlässigkeit entscheidend. Die Ingenieure müssen nicht nur hochmoderne elektronische Systeme entwickeln, sondern auch deren Robustheit in Design, Fertigung und Simulation sicherstellen.

Ingenieure stehen oft vor der Herausforderung, ein optimales Design für elektronische Komponenten zu finden. Unsicherheiten bezüglich der erforderlichen Toleranzen können zu einem Dilemma führen: Entwürfe werden über- oder unterqualifiziert, was zu Materialverschwendung, höheren Kosten und Projektverzögerungen führt.

Herkömmliche Optimierungstechniken können Ingenieuren helfen, effiziente Konstruktionen zu entwickeln. Robustheitsbewertungen gehen jedoch einen Schritt weiter. Sie bieten einen entscheidenden Mehrwert indem sie konkrete Qualitätsnachweise auf der Grundlage simulationsbasierter Ansätze bereitstellen. Diese simulationsbasierten Ansätze versetzen Ingenieure in die Lage, die Robustheit ihrer Entwürfe in einem breiten Spektrum von Szenarien und unter einer Vielzahl von Unsicherheiten zu bewerten.

Durch die Integration von Robustheitsbewertungen in den Designprozess können Ingenieure sicherstellen, dass ihre elektronischen Komponenten nicht nur den normalen Betriebsanforderungen entsprechen, sondern auch unerwarteten Herausforderungen und Schwankungen standhalten. Dies trägt nicht nur zur Verbesserung der Zuverlässigkeit und Leistung von Produkten bei, sondern verringert auch das Risiko kostspieliger Nachbesserungen und Rückrufaktionen nach der Markteinführung.

Es liegt in der Natur der Sache, dass bei der Herstellung von Elektronikprodukten Abweichungen auftreten können und dass der Montageprozess zu Inkonsistenzen führen kann. Zur Lösung dieser Probleme ist Robustheit eine der wichtigsten Methoden. Einer der Eckpfeiler des robusten Designs ist die Six-Sigma-Methode, die als Benchmark für Qualität gilt.

Six Sigma schreibt vor, dass ein Fertigungsprozess nicht mehr als 3,4 Fehler pro einer Million Teile produzieren sollte. Dies veranlasst Ingenieure dazu, Produkte zu entwickeln, die weniger anfällig für Produktionsschwankungen sind. Elektronische Systeme und Komponenten werden immer kleiner, dichter und wärmeempfindlicher. Dadurch wird es immer schwieriger, unvorhergesehene Wechselwirkungen und Toleranzeffekte vorherzusagen.

Durch die Identifizierung kritischer Fertigungstoleranzen, die für die Aufrechterhaltung einer konstanten Qualität unerlässlich sind, können Ingenieure gleichzeitig Kosten und Fehler reduzieren, die Qualität verbessern und Arbeitsabläufe rationalisieren. All dies kann durch simulationsbasierte Robustheit effektiv erreicht werden. Eine Robustheitsbewertung in der Elektronik umfasst mehrere entscheidende Schritte, wobei die Simulation eine zentrale Rolle spielt:

Identifikation stochastischer Parameter: Ingenieure müssen in der Produktionsphase stochastische Parameter identifizieren, die Unsicherheiten einführen und die Qualität des Endprodukts beeinflussen. Zu diesen Parametern können zufällige Umgebungsvariablen und Materialeigenschaften gehören.

Einbeziehung statistischer Daten: Statistische Daten, die aus den Fertigungsprozessen abgeleitet werden, werden in Form von Wahrscheinlichkeiten nahtlos in die Simulationsmodelle integriert. In diesem Schritt wird die Unsicherheit quantifiziert und die relative Auswirkung dieser Parameter vorhergesagt, so dass die Ingenieure fundierte Entwurfsentscheidungen treffen können.

Einsatz von KI/ML-Algorithmen: Künstliche Intelligenz und Algorithmen des maschinellen Lernens werden eingesetzt, um hochpräzise Modelle reduzierter Ordnung zu ermöglichen, die die simulationsbasierte Erkundung des Designraums und die Optimierungsprozesse erheblich beschleunigen können. Automatisierte und systematische Simulationsvarianten in Kombination mit Unsicherheitsdaten helfen bei der Bestimmung optimaler Robustheitswerte und stellen sicher, dass der Entwurf gut geeignet ist, um Produktionsschwankungen standzuhalten.

In der Elektronikindustrie sind Robustheit und Simulation nicht nur Schlagworte, sondern entscheidende Faktoren, die über den Erfolg eines Produktes entscheiden können. Durch das Streben nach einem optimalen Entwurf, die Bewertung der Robustheit und die Nutzung modernster Technologien für simulationsgestützte Verbesserungen stellen sie sicher, dass ihre Entwürfe nicht nur innovativ, sondern auch durchgängig zuverlässig sind, und setzen damit neue Maßstäbe für die Qualität im sich ständig weiterentwickelnden Bereich der Elektronik.

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