Johann Soder Das smarte Unternehmen

Johann Soder übernahm 1995 die Leitung der Elektronikproduktion bei SEW-EURODRIVE am Standort Bruchsal. Unter seiner Leitung als Verantwortlicher Werkleiter wurde innerhalb von 5 Jahren ein innovatives Elektronikwerk mit modernsten Fertigungs- und Logistikprozessen realisiert. Im Jahre 2000 gründete er WIEPROconsulting, eine Organisation, die unternehmensweit Geschäftsprozesse gestaltet und optimiert. Im Oktober 2005 wurde er zum Geschäftsführer Produktion ernannt; von Oktober 2007 bis Februar 2018 war er als Geschäftsführer Technik verantwortlich für die Bereiche Innovation und Produktion. Von März 2018 bis Dezember 2022 leitete er als COO das Operative Geschäft der SEW-EURODRIVE, einer der Weltmarktführer auf dem Gebiet der Antriebstechnik/Antriebsautomatisierung. Johann Soder ist derzeit Geschäftsführer Sonderthemen bei SEW-EURODRIVE.

Bild: SEW
26.10.2023

Die Industrie steht vor großen Herausforderungen, die sich nur mit Mut und Veränderungen bewältigen lassen. Wie schaffen es Unternehmen wettbewerbsfähig und gleichzeitig anpassungsfähig zu bleiben oder zu werden? Hier kommt das smarte Unternehmen ins Spiel: Es ermöglicht uns, agil auf sich ändernde Trends und Herausforderungen zu reagieren und somit langfristig erfolgreich zu sein.

Wachstum ist ein Ziel, das uns mittelständische Unternehmen verbindet. Doch vor dem Hintergrund der verschiedenen Krisen stellt sich die Frage: Wie können wir auf lange Sicht erfolgreich bleiben? Dazu müssen wir uns immer wieder neu erfinden und den Megatrends unserer Zeit anpassen. Globalisierung, Lieferketten, Standorte, Arbeitswelt, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Digitalisierung, demografischer Wandel und Resilienz - diese Megatrends zwingen uns dazu, zu handeln und zu verändern. Dabei ist Mut gefragt. Denn Veränderung braucht Mut.

Der Wandel wirkt sich auf verschiedene Aspekte des Unternehmens aus. Ein zentraler Punkt ist dabei die Neugestaltung von Prozessen und Abläufen. Bestehende Abläufe werden in Frage gestellt und aktiv aufgebrochen. Ziel ist es, ineffiziente und überflüssige Schritte zu eliminieren, um eine schlanke und agile Organisation zu schaffen. Indem wir kreativ zerstören und neue Prozesse aufbauen, entstehen einzigartige Lösungen, die bis dato nicht existierten. Dabei nutzen wir das Wissen und die Ideen unserer Mitarbeiter. So treiben wir Veränderungen voran und verbessern unsere Prozesse kontinuierlich.

Digitalisierung ist ein weiterer Aspekt des Wandels. Ein smartes Unternehmen ist nicht nur in der Produktion modular aufgebaut, sondern auch in seinen Prozessen. Es ist wandlungs-, skalier- und anpassungsfähig. Neue Technologien werden eingesetzt, um wirtschaftlich und effizient zu arbeiten. Darüber hinaus verfügt es über klare Konzepte für den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit. Wir setzen auf neue Technologien, um die Effizienz zu steigern und profitabler zu arbeiten. Dabei kommt dem Aufbau einer beherrschbaren IT-Architektur, welche von den Chancen der Digitalisierung profitiert, eine Schlüsselrolle zu. Für die effektive Umsetzung digitaler Geschäftsprozesse schaffen wir eine stabile und zukunftsfähige IT-Infrastruktur.

Ein weiteres Beispiel für den Wandel zu einem smarten Unternehmen betrifft den Bereich Logistik. Traditionell war der Logistiker eine zentrale Rolle in der Wertschöpfungskette – in meinen Fabriken ist der Logistiker jedoch mittlerweile eine Funktion, die zukünftig nicht mehr benötigt werden wird. In einem smarten Unternehmen streben wir danach, die Logistik mithilfe intelligenter Assistenzsysteme neu zu gestalten. Anstatt auf aufwendige manuelle Prozesse setzen wir auf eine intelligente Vernetzung von Menschen und Technologie. Der Logistikbereich in einem smarten Unternehmen strebt danach, Verschwendung zu reduzieren, Prozesse zu optimieren und eine effiziente und flexible Wertschöpfungskette zu schaffen. Durch den intelligenten Einsatz von Technologie und die Integration Mensch und Maschine können wir die Logistik effektiv an die Anforderungen des digitalen Zeitalters anpassen. Auch die Organisationsstruktur des Unternehmens befindet sich im Wandel. Unser Ziel ist eine dezentrale, prozessorientierte Organisationsstruktur, die Leistungsergebnisse in Echtzeit überwacht. Dies fördert ein hohes Maß an Flexibilität und versetzt uns in die Lage, schnell auf Veränderungen reagieren zu können.

Daneben spielt auch die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle. Wir fördern eine Kultur des Wagemuts und der Neugier, in der Mitarbeiter zum Beschreiten neuer Wege und zum Eingehen von Risiken ermutigt werden. Fehler sind eine Chance zur Verbesserung und offene Kommunikation ist Teil unserer Unternehmenskultur. Auf diese Weise wird eine positive und dynamische Atmosphäre geschaffen, in der der Wandel als Chance begriffen wird. Es ist notwendig, dass sich Unternehmen auf den Weg zu einem intelligenten Unternehmen machen. Wir müssen uns auf neue Themen und neue Wege konzentrieren, um eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten.

Die Zeiten, die auf uns zukommen, werden turbulent sein. Deshalb müssen wir als Unternehmen anpassungsfähig sein. Wir müssen uns ducken, wenn Stürme aufziehen. Aber wir müssen auch zurückkommen können! Es ist die Mühe wert, mutig zu sein und sich auf den Weg zu einem intelligenten Unternehmen zu machen. Indem wir uns neuen Herausforderungen stellen und Veränderungen mutig angehen, können wir eine erfolgreiche Zukunft gestalten.

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