Digital Factory Suchen Sie noch oder produzieren Sie schon?

Bild: GWImages
31.01.2014

Werden im ERP-System hinterlegte Bauteile oder Produkte nicht sofort zum nächsten Arbeitsplatz transportiert, sondern zwischengelagert, lässt sich die Ist-Situation oft nicht oder nur mit hohem Aufwand abbilden. Mit modernen MES-Konzepten lässt sich dieses Dilemma bei gleichzeitigem Zusatznutzen lösen.

Ist der Produktionsschritt eines Arbeitsgangs abgeschlossen, werden die produzierten Einzelteile auf Transportmittel wie Paletten oder Gitterboxen gelegt und abhängig von Gewicht und Größe per Stapler zum nächsten Arbeitsplatz gebracht. Ist zu wenig Platz vorhanden, bringt der Staplerfahrer die Paletten in ein Zwischenlager.
Dabei tauchen immer wieder Probleme hinsichtlich folgender Fragen auf: Finden Maschinenbediener oder Staplerfahrer die Paletten an den Stellplätzen oder müssen sie oft lange suchen? Kann der folgende Arbeitsgang dadurch direkt begonnen werden oder kommt es zu Produktionsengpässen oder -stillständen? Haben Staplerfahrer den Überblick, welche Transporte anstehen? Werden viele Leerfahrten gemacht?

Unterstützung vom MES

Das MES-Modul cronetwork Transporte des Herstellers Industrie Informatik ist auf diese Fragen ausgerichtet:
Ein Mitarbeiter befüllt an seiner Maschine eine Palette oder Box mit produzierten Teilen. Sobald diese gefüllt ist, druckt der Mitarbeiter am Online-Terminal einen Beleg zur eindeutigen Identifizierung. Gleichzeitig wird eine Transportaufgabe zur Einlagerung erstellt, direkt in die Staplerterminals übertragen und dem Fahrer der sinnvollste Lagerort vorgeschlagen.
Fordert der Mitarbeiter beim nächsten Arbeitsgang rechtzeitig die benötigten Teile an, wählt das System nach dem FIFO-Prinzip passende Paletten, unabhängig vom Auftrag, der aktuell an der Maschine läuft. Der Staplerfahrer sieht an seinem Terminal auf einen Blick wo und wie viele Paletten benötigt werden und wo diese zu finden sind. Dabei lässt sich die Anzeige an seinem Terminal so einschränken, dass er nur ihm zugeordnete Transportaufgaben sieht, die ihm zugeordnete Arbeitsplätze betreffen.

Modul mit 
Zusatznutzen

Sobald ein Fahrer eine Transportaufgabe annimmt, wird dieser bei den Kollegen als bereits bearbeitet angezeigt. Meldet der Staplerfahrer die Aufgabe als erledigt, gilt die angeforderte Palette am Arbeitsplatz als bereitgestellt.
Die softwaretechnische Unterstützung führt auch zu einem Datenschatz, den es zu heben gilt. Im Verwaltungsprogramm stehen zur Auswertung durch die Kombination von Ursachenforschung und Einflussanalyse moderne Möglichkeiten bereit, um Probleme und die betroffenen Paletten zu ermitteln.

Durch die Integration des Transporte-Moduls entstehen verschiedene Zusatznutzen.

  • Effiziente Kombination von Stapleraufträgen und Selbstabholern: Die flexible Mischung aus Abwicklung des Transports über Staplerfahrer und direkter Bereitstellung durch die Maschinenbediener wird unterstützt.

  • Einfache Meldeabläufe in der Betriebsdatenerfassung: Das Bilden von Transporteinheiten kann im Kontext eines angemeldeten Arbeitsganges erfolgen oder die Meldung in der Betriebsdatenerfassung ersetzen.

  • Rückverfolgbarkeit ohne Einschränkungen: Die Rückverfolgbarkeit innerhalb eines Auftrags oder einer Charge ist auch dann möglich, wenn Paletten gemischt werden oder Ausschuss immer wieder mit Teilen der nächsten Palette aufgefüllt wird – auch über mehrere Dispostufen hinweg.

  • Paletten sperren und freigeben: Im neuen Modul werden auch Qualitätssicherungsabläufe, wie das Sperren von Paletten und eine gesonderte Freigabe berücksichtigt.

  • Mobile Information direkt im Stapler: Das mobile Terminal für Stapler läuft HTML-basiert im Browser und ist daher auf den Geräten vieler Hersteller verfügbar.

Weg zu neuen Funktionen

Das neue Modul wird im Rahmen des Update von cronetwork installiert und per Lizenzcode aktiviert. Dabei werden die notwendigen Stammdaten angelegt, die mobilen Terminals für die Staplerfahrer eingerichtet und bestehenden Online-Terminals die benötigten Funktionen zugeordnet. Dieses Prinzip ermöglicht eine volle Integration aller Module und die flexible Freischaltung der jeweils benötigten Funktionen.

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