Lithium aus heimischen Quellen ist umweltfreundlich und wirtschaftlich Net Zero – ein Wettlauf mit der Zeit

Die Anlagen von Vulcan Energy Sources weisen den geringsten Verbrauch pro Tonne LHM auf.

Bild: iStock, gustavofrazao
05.04.2023

Vulcan Energy Resources hat die Ergebnisse einer endgültigen Machbarkeitsstudie (Definite Feasibilty Study) für die erste Phase seines CO2-freiem Lithium Projektes im Oberrheingraben bekannt gegeben. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, der erste integrierte Hersteller von Lithiumchemikalien und erneuerbaren Energien zu werden, der keine Emissionen verursacht.

In der Phase 1 will das Unternehmen Vulcan Energy 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) pro Jahr herstellen. Im Vergleich zur vorläufigen Machbarkeitsstudie (Pre-Feasibility Study) ist dies eine Steigerung von 60 Prozent.

Grund für die Erhöhung der Produktion ist die Identifizierung neuer Produktionsstandorte, die Ende 2025 in Betrieb genommen werden sollen. Neben dem Lithium sollen jährlich mehr als 300 GWh/a an erneuerbarem Strom und mehr als 250 GWh/a an erneuerbarer Wärme erzeugt werden. Investitionen für die erste Phase liegen etwa bei 1,496 Milliarden Euro während der Produktionskosten pro Tonne Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) rund 4.359 Euro betragen. Aktuelle Herstellungskosten in anderen Regionen, wie zum Beispiel in Lateinamerika liegen bei mehr als 5.000 Euro.

„Ich möchte unserem gesamten Team und Experten für die enormen Anstrengungen danken, die diese Machbarkeitsstudie erstellt haben. Sie belegt, die Produktion von Lithium in Deutschland ist nicht nur wirtschaftlicher als in anderen Regionen in der Welt ist, sondern auch am umweltfreundlichsten“, so Horst Kreuter, CEO Vulcan Energien Ressourcen. „Es werden keine fossilen Brennstoffe für die Herstellung verwendet, sondern erneuerbare Energie für das regionale Strom- und Wärmenetz zur Verfügung gestellt. Mit einem 1.36 Tonnen Wasser weisen unsere Anlagen den weltweit geringsten Wasserbrauch pro Tonne LHM auf. Das ist deutlich weniger als bei allen anderen derzeit verwendeten Produktionsverfahren.“

Kommerzielle Produktion Ende 2025

Der DFS zur Phase 1 liegen technische Daten der in Betrieb befindlichen geothermischen Anlagen sowie Lithium-Pilotanlagen vom Unternehmen zu Grunde. In der Studie sind die Ergebnisse aus der Pilot-Produktion mit dem hauseigenen Sorptionsmittel Vulsorb genauso berücksichtigt, wie die über 13.000 Betriebsstunden der seit April 2021 laufenden ersten Pilotanlage (PP1). Mit seinem Projekt deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Herstellung von industriefähigem Lithium ab und zeigt, dass die Wahl eines nachhaltigen Lithium-Produktionsprozesses mit der richtigen Technologie wirtschaftlicher sein kann als herkömmlicher Lithiumabbau.

„Die Arbeit hört hier nicht auf, sondern fängt hier an, denn wir wollen bis Ende 2025 mit der kommerziellen Produktion beginnen und sie danach hochfahren. Dies ist ein enger Zeitrahmen, und wir sind uns der großen Herausforderung bewusst, die vor uns als wachsendes Unternehmen liegt. Wir haben bereits diese spannende Reise gemeinsam mit unserem Team und unseren Partnern begonnen und mit der DFS einen wesentlichen Meilenstein erreicht“, so Cris Moreno, Co-CEO von Vulcan Energy.

Moreno erklärt weiter: „Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, um Net Zero zu erreichen. Wir als Vulcan tragen unseren Teil dazu bei, indem wir helfen, zwei traditionell sehr kohlenstoffintensive Industrien – Energie und Batterieindustrie – zu dekarbonisieren. Unser Zero–Carbon–Lithium–Projekt im Oberrhein verbindet die Produktion erneuerbarer Wärme und Lithiumproduktion auf innovative und zirkuläre Weise. Wir sind sehr stolz darauf, CO2-freie und heimische Ressourcen aus Europa für Europa liefern zu können.“

Die DFS wurde für die unterirdische Geologie, die Feldentwicklungsplanung, die Ressourcen- und Reservenschätzung, die Infrastruktur der oberirdischen Rohrleitungen, die geothermische Anlage, die Lithiumextraktionsanlage (LEP) und die zentrale Lithium(hydroxid)-Anlage (CLP) sowie für die technische Planung durchgeführt. Die Überprüfung und Freigabe der Ressourcen und Reserven wurde von Spezialisten der Öl- und Gasindustrie GLJ in Zusammenarbeit mit den Lithium-Sole-Spezialisten von Groundwater Insight durchgeführt.

Zweck der DFS ist es, dem Unternehmen ein Entscheidungsinstrument zur Verfügung zu stellen, um das Projekt in die nächste Phase der Entwicklung zu bringen, und zwar durch die Überbrückung der technischen Phase bis hin zur Ausführung und zum Bau.

Die Phase 2 der DFS folgt und zielt auf eine weitere modulare Produktion von 24.000 Tonnen gemäß der PFS-Studie von 2021 ab, die aufgrund neuer technischer Daten aus Phase 1 der DFS aktualisiert wurde.

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