21. Forum Wärmepumpe Nationale und internationale Herausforderungen für die deutsche Heizungsindustrie

In Berlin treffen sich über 500 Teilnehmer online und in Präsenz, um über die Zukunft der deutschen Wärmepumpenindustrie zu diskutieren.

Bild: BWP
08.11.2023

Zum 21. Mal lud der BWP zu seinem Forum Wärmepumpe in Berlin. 350 Gäste aus Politik, Industrie, Wissenschaft und Fachhandwerk wurden in den Berliner Bolle-Festsälen erwartet, weitere 200 schalteten sich online dazu. Im Zentrum steht unter anderem die Heizungsdebatte in Deutschland.

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) richtete am 8. und 9. November 2023 seinen 21. Branchentreff zum Thema Wärmepumpen aus. Die Keynote am ersten Tag spricht Corinna Enders, die neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (Dena), am zweiten Tag übernimmt Staatssekretär Dr. Rolf Bösinger, stellvertretend für Bundesministerin Geywitz (BMWSB), diese Rolle.

Neben Vertretern der Bundestagsfraktionen und zahlreichen Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft gehörten auch Barbie Kornelia Haller, Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, GiH-Vorsitzender Stefan Bolln, Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK und Christian Maaß, Abteilungsleiter Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), zum Vortragsprogramm. Im Zentrum der Veranstaltung stand die andauernde Diskussion rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG), Wärmeplanungsgesetz und die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Situation am Wärmepumpenmarkt weiter angespannt

Der Markthochlauf der Wärmepumpe ist ins Wanken geraten – dabei hat die Industrie ihre Versprechen eingelöst. Es wurden Investitionen in Produktionskapazitäten gesteigert, Schulungsprogramme entworfen und Produktpaletten erweitert.

Doch die Nachfrage geht aktuell zurück. Verbraucher sind durch die Heizungsdebatte der vergangenen Monate und die ab dem kommenden Jahr geltenden Förderkonditionen verunsichert. Die Zahl der BEG-Förderanträge, die beim BAFA gestellt wurden, ist im Vergleich zu 2022 in den erst neun Monaten dieses Jahres um mehr als 70 Prozent gesunken.

Europaweit jedoch steigen die Installationszahlen. Wärmepumpen sind die erste Alternative zur Beheizung mit Erdgas und Heizöl. Allerdings befindet sich die deutsche Heizungsindustrie in hartem Wettbewerb mit Konkurrenten aus Nordamerika und Asien. Auch deshalb benötigten Hersteller in Deutschland eine klare Perspektive und einen verlässlichen und eindeutig auf Wachstum ausgerichteten Heimatmarkt. Die notwendigen Entscheidungen der Ampelfraktionen zu Energiepreisen, Förderung und Wärmeplanung stehen aber noch aus.

Studie zur Heizungsindustrie im globalen Wettbewerb

Vor allem die Senkung von Steuern und Abgaben auf den Strompreis sowie langfristige Sicherheit über Fördermaßnahmen können das Vertrauen in die Wärmewende und die Nachfrage nach Wärmepumpen stärken. Das ist das Ergebnis der Studie „Der Wärmepumpen Hochlauf nach der Heizungsdebatte“, die PricewaterhouseCoopers (PwC) im Auftrag des BWP erarbeitet hat.

Die Autoren haben sich zudem mit den industriepolitischen Rahmenbedingungen der Wärmepumpen-Offensive auseinandergesetzt und wie diese verbessert werden können, damit größtmögliche Anteile der Produktion auch aus Deutschland und Europa bedient werden. Die Studie wird im Rahmen des Forum Wärmepumpen vorgestellt und steht zum Download bereit.

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