Mehr qualifizierte Arbeitskräfte Fachkräftemangel: Energieunternehmen schreiben offenen Brief an Habeck

In ihrem Brief formulieren die Geschäftsführer verschiedene Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.

Bild: iStock, Choreograph
15.02.2023

Die CEOs mehrerer Energieunternehmen richten sich in einem offenen Brief mit dem Titel „Ohne Hände keine Wende“ an Bundeswirtschaftsminister Habeck. Darin geht es um den Mangel qualifizierten Personals im Bereich der Klimaschutz-Technologien. Konkrete Vorgehensweisen werden ebenfalls vorgeschlagen.

Wenn es um Energietechnologien geht, muss Deutschland den Fachkräfte-Turbo zünden – das schreiben die CEOs von LichtBlick, 1Komma5°, Thermondo, PowerUs Installion und weiterer Energiewende-Unternehmen in ihrem Brief an Habeck. Das Interesse von Verbrauchern und Unternehmen an dezentralen Komplettlösungen steigt demnach angesichts der Klima- und Energiekrise, in den kommenden Jahren könnten 10,8 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser mit Solaranlagen und Batterien ausgestattet werden. Dies würde zehn Kohlekraftwerke ersetzen und das Stromnetz flexibilisieren.

„Der Fachkräftemangel ist aktuell eine der größten Herausforderungen für den Klimaschutz“, sagt Constantin Eis, CEO von LichtBlick und Initiator des Briefes. „Ohne zehntausende zusätzliche Hände wird Deutschland die Energiewende nicht schaffen. Mit unserem offenen Brief möchten wir die Initiativen der Regierung für eine Überwindung des Fachkräftemangels unterstützen und unsere Bereitschaft signalisieren, mit allen Beteiligten zügig Lösungen umzusetzen.“

Schnellqualifizierungen für PV-Installateure

Dem offenen Brief haben sich Philipp Schröder von 1Komma5°, Philipp A. Pausder von Thermondo, Julian Lindinger von PowerUs und Florian Meyer-Delpho von Installion und weitere CEOs angeschlossen. Sie schlagen unter anderem vor, dass Bundesregierung, Arbeitsagentur und die Branche im Schulterschluss Schnellqualifizierungen für PV-Installateure auf den Weg bringen sollen, die sich an geringqualifizierte Arbeitnehmer beziehungsweise Arbeitssuchende wenden. Entsprechende Schulungsmaterialien der Industrie liegen bereits vor.

Mit dieser Maßnahme könnten in den kommenden zwölf bis 24 Monaten mehrere tausend neue Energiewende-Arbeitskräfte qualifiziert werden – als Ergänzung zum bewährten dualen Ausbildungsweg. Eine abgeschlossene Schnellqualifizierung könnte zudem als Eintrittskarte für die Ausbildung zur Fachkraft dienen.

Ausreichend Ausbildungskapazitäten

Die Unterzeichner schlagen weiter eine Image-Kampagne für Energiewende-Jobs vor, ebenso wie attraktive Angebote für Studien- und Schulabbrecher sowie Erleichterungen bei der Zuwanderung von Fachkräften. Ein zentrales Anliegen der Beteiligten ist die Etablierung eines neuen Ausbildungsschwerpunkts Energiemanagement, in dem die Kompetenzen für Wärme (SHK-Installateur) und Strom (Elektriker) gebündelt werden.

Auf diese Weise ließe sich eine intelligente Kopplung von Strom und Wärme im Eigenheim bei der Installation von PV, Speicher, Wärmepumpe und Energiemanagementsystem praktisch umsetzen. Die Bundesregierung sollte hier gemeinsam mit Bildungsträgern sowie Handwerk und Industrie ausreichend Ausbildungskapazitäten schaffen.

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