ZVEI-Umfrage Weiterhin Aufklärungsbedarf beim Recycling

Verantwortungsvolle Elektro-Altgeräteentsorgung: Aufklärung ist der erste Schritt!

Bild: iStock, onurdongel
16.10.2023

Ist die breite Öffentlichkeit gut informiert über die korrekte Entsorgung elektronischer Geräte? Eine neue Umfrage zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Entsorgung klassischer Elektro-Altgeräte in der Regel vorbildlich handeln. Allerdings besteht bei vielen Menschen Unklarheit über die fachgerechte Entsorgung von Geräten mit versteckter Elektronik. Was können wir tun, um dieses Wissen zu verbessern und die Umweltauswirkungen zu minimieren?

Konsumentinnen und Konsumenten halten Recycling überwiegend für wichtig, so eine aktuelle GfK-Verbraucherumfrage im Auftrag des ZVEI. Danach geben 85 Prozent der Befragten an, dass ihnen die Wiederverwendung von Rohstoffen elektronischer Produkte viel bedeutet. Allerdings weiß über ein Drittel der Befragten nicht ausreichend, wie Elektro-Altgeräte fachgerecht entsorgt werden. Insbesondere bei Produkten mit verbauter Elektronik zeigen sich Defizite. So erkennen die Befragten beispielsweise Fahrradhelme mit Rücklicht (34 Prozent) oder Musik spielende Grußkarten (39 Prozent) häufig noch nicht als Elektro-Altgeräte. Deutlich besser sieht es bei offensichtlichen Hausgeräten wie Wasserkochern (91 Prozent) oder Waschmaschinen (90 Prozent) aus, die richtigerweise als Elektroaltgeräte eingestuft werden.

„Recycling ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und jede und jeder kann einen wertvollen Beitrag leisten. Erst wenn Hersteller und Konsumentinnen und Konsumenten an einem Strang ziehen, kommen wir dem Ziel einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft näher. Dabei helfen keine vorgeschriebenen, starren Quoten. Als Gesellschaft müssen wir den offensichtlichen Willen zum Recycling noch besser kanalisieren und in Taten umzusetzen“, so Christian Eckert, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Umwelt im ZVEI.

Wichtig dabei ist, die etablierten Entsorgungswege einzuschlagen, vom kommunalen Wertstoffhof bis zur Abgabe im Handel. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen dabei den Wertstoffhof. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, in den vergangenen zwei Jahren elektrische oder elektronische Geräte dort entsorgt zu haben. Auch die Übergabe des Altgeräts im Rahmen der Lieferung eines neuen Geräts (20 Prozent), die Abholung durch den kommunalen Entsorger (19 Prozent) sowie die Rückgabe im Fachgeschäft (15 Prozent) haben sich bewährt.

Erfreulich ist, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher neue Wege annehmen. Bereits knapp zehn Prozent nutzen die Möglichkeit, Altgeräte im Supermarkt abzugeben. Diese Möglichkeit besteht erst seit 2022. Dennoch bleibt vermehrte Aufklärung wichtig. Laut der ZVEI/GfK-Umfrage entsorgten in den vergangenen 24 Monaten sechs Prozent der Befragten ihre Altgeräte im Restmüll und drei Prozent im gelben Sack.

Wissenslücken schließen

Um zu verhindern, dass Elektrogeräte falsch entsorgt werden, bedarf es zielgerichteter und stetiger Information. Als Gemeinsame Stelle der Hersteller informiert die Stiftung Elektro-Altgeräte Register (Stiftung ear) mit der Kampagne „Plan E“ im Rahmen ihres gesetzlichen Informationsauftrags bundesweit die Verbraucherinnen und Verbraucher über die korrekte Entsorgung von elektronischen Altgeräten. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, das Umweltbundesamt wie auch der ZVEI und seine Mitglieder unterstützen diese Kampagne.

Über die ZVEI-Verbraucherumfrage

Die repräsentative Online-Umfrage wurde im Oktober 2023 mit dem GfK eBUS im Auftrag des ZVEI durchgeführt. Befragt wurden 1.007 Personen im Alter von 18-74 Jahren in Deutschland.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel