Projektpartnerschaft Plug & Produce: Siemens und Merck bauen modulare Produktion auf

Die Plug-&-Produce-Anlage entsteht am Hauptsitz des Technologieunternehmens Merck.

Bild: Merck
30.11.2020

Aus der neuen Zusammenarbeit von Siemens und Merck soll eine modulare Produktionsanlage hervorgehen, die auf MTP- und POL-Technologie basiert. Das reduziert einerseits den Engineering-Aufwand und erlaubt andererseits schnelle und flexible Prozessanpassungen.

Siemens und das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck arbeiten künftig zusammen, um am Merck-Hauptsitz in Darmstadt ein Technical Backbone für die modulare Produktion der Zukunft zu entwickeln. Ziel ist es, die Produktionslinie aus verschiedenen verfahrenstechnischen Prozessmodulen flexibel zu kombinieren und mithilfe von Modulare Type Packaging (MTP) und Process Orchestration Layer (POL) den Engineering-Aufwand zu minimieren. Gleichzeitig soll eine schnelle Anpassung an sich ändernde Prozessanforderungen möglich sein.

„Wir wissen, neue Produktionsanlagen müssen immer flexibler und effektiver sein, um schnellere Chargenwechsel zu realisieren“, sagt Eckard Eberle, CEO von Siemens Process Automation. „Wir freuen uns daher sehr über die Zusammenarbeit mit Merck. Sie wird neue Möglichkeiten eröffnen, um einerseits die modulare Produktion voranzutreiben und andererseits die steigenden Anforderungen von chemischen und pharmazeutischen Prozessen in gemeinsamer Entwicklungsarbeit zu bewältigen.“

Eingesetzte Hard- und Software

Die benötigten Hard- und Softwarekomponenten stellt Siemens aus dem eigenen Produktangebot zur Verfügung. Beide Unternehmen wollen durch die Zusammenarbeit in Sachen Integration von Technologien sowie Expertise und Services profitieren. Doch auch für externe Modulhersteller soll es aufgrund der standardisierten MTP-Schnittstelle für weitere Endkunden Vorteile geben.

Bei der gemeinschaftlichen Umsetzung der Produktionsanlage kommen das Leitsystem Simatic PCS Neo und die Totally-Integrated-Automation-Lösung (TIA-Lösung) Simatic S7-1500 für die einzelnen Module zum Einsatz. Ersteres erfüllt die Anforderungen an Orchestrierung der Anlage und gewünschte Fahrweise, die TIA-Lösung hingegen dient dem effizienten Zusammenwirken aller Automatisierungskomponenten. Einbezogen wird auch der noch in der Entstehung befindliche Standard VDI/VDE/Namur 2658.

„Merck hat ein weltweites Produktionsnetzwerk, in dem wir die neue modulare Technologie ausrollen wollen“, sagt Hajo Neumann, Executive Vice President und Leiter Integrated Supply Chain Performance Materials bei Merck. „Wir freuen uns, in einer gemeinsamen Kooperation mit Siemens die Digitalisierung in der Produktion voranzubringen.“

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