Mehrweg für Primär- und Sekundärverpackungen Nachhaltig verpackt durch Reuse und Digitalisierung

Pöppelmann GmbH & Co. KG

Die Produktentwicklung findet bei der Pöppelmann Gruppe nach dem Eco-Design-Konzept statt: Unter der Vorgabe „Reduce, Reuse, Recycle“ sorgt es für einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen.

Bild: iStock, kyoshino
23.06.2023

Reduce, Reuse, Recycle: Ein Baustein auf dem Weg zu nachhaltigeren Lösungen für Verpackungen ist Reuse – die Wiederverwendung. Denn mit Mehrwegtransporttrays und -schalen werden nicht nur Ressourcen geschont; sie bieten auch die Chance, die Logistik durch mehr Digitalisierung weiterzuentwickeln. Ein Kunststoffspezialist sucht hierfür Initialpartnerschaften, um dieses Konzept weiterzuentwickeln.

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Circular Economy in allen Geschäftsfeldern fest im Blick: Die Pöppelmann Gruppe sieht in dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft eine der entscheidenden strategischen Herausforderungen – sowohl für das Unternehmen als auch für die gesamte Kunststoffbranche. Der Kunststoffspezialist aus Lohne stellt sich bereits seit Jahren der Aufgabe, eine echte Wende von der linearen Wertschöpfung zur Kreislaufwirtschaft zu gestalten.

Dafür rief die Unternehmensgruppe die Initiative Pöppelmann blue ins Leben, die in den vier Geschäftsbereichen alle Aktivitäten bündelt, die für eine verantwortungsvolle Nutzung von Kunststoffen durch geschlossene Materialkreisläufe stehen: Experten der vier Divisionen beschäftigen sich intensiv mit der konkreten Umsetzung von kreislauffähigen Produktkonzepten, die ökologisches Denken mit wirtschaftlichem Handeln in Einklang bringen.

Die Produktentwicklung findet bei der Gruppe nach dem Eco-Design-Konzept statt: Unter der Vorgabe „Reduce, Reuse, Recycle“ sorgt es für einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen. „In der konkreten Umsetzung bedeutet es, dass wir bei jedem neuen Produkt überprüfen, wo sich Materialeinsparungen vornehmen lassen, ob Mehrweglösungen möglich sind oder aber sich mit dem Einsatz von Recyclingkunststoffen nachhaltigere Verpackungslösungen realisieren lassen, immer unter Berücksichtigung von Produktschutz, Kosteneffizienz und Handling“, meint Marco von Döllen, Vertriebsleiter Verpackungen bei Pöppelmann Famac.

Die Division Famac hat sich auf Verpackungen und Funktionsteile für die Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie sowie den Bereich Medizintechnik spezialisiert und hat im Rahmen dieser Leitlinien bereits zahlreiche ressourcenschonende Verpackungskonzepte erfolgreich realisiert. In diesem Geschäftsfeld ist das Ziel einer Kreislauffähigkeit der angebotenen Produkte eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die Verwendung von Recyclingmaterial ist zur Herstellung von Primärverpackungen mit strengen Auflagen hinsichtlich der Produktsicherheit und Hygiene verbunden. In den meisten Fällen ist dies sogar ausgeschlossen.

Nachhaltigkeitsansatz „Reuse“

Deshalb hat sich Pöppelmann Famac unter anderem intensiv mit dem Nachhaltigkeitsansatz „Reuse“ befasst und an realisierbaren Konzepten zur Wiederverwendung von Verpackungen gearbeitet. Diese ist in dem Segment, in dem die Division Famac tätig ist, ebenfalls ein anspruchsvolles Unterfangen. Ein Ansatzpunkt liegt im Bereich der Transportverpackungen. Die vielen Millionen Einweg-Transportverpackungen, die jährlich allein in Deutschland anfallen, verursachen gigantische Mengen an unnötigen Altpapier. Laut einer Veröffentlichung des Bundesumweltamtes setzte die Papierindustrie im Jahr 2019 zwar rund 78 Prozent Altpapier ein und senkte damit den Holz-, Wasser- und Primärenergieverbrauch pro Tonne Papier. Das Mehr an Papierkonsum relativierte jedoch den Effizienzgewinn.

Zudem gefährden Verunreinigungen aus Druckfarben, Kleb- und Papierhilfsstoffen inzwischen das Altpapierrecycling. Mehrfach verwendbare Transportverpackungen aus Kunststoff bieten hier eine echte umweltfreundliche Alternative zu faserbasierten Lösungen. Sie sind stabil, resistent gegen Feuchtigkeit, langlebig und für viele Zyklen verwendbar. Damit verringern sie den Einsatz neuer Rohstoffe, sparen erhebliche Mengen an CO2 ein, die in der Herstellung anfallen, und senken die Abfallmenge. Darüber hinaus sorgen Kunststofftrays durch die Kombination von ihrem nur geringen Gewicht und ihrer hohen Stabilität für eine effiziente Logistik.

Durch die gute Formbarkeit lassen sich Sekundärverpackungen dem Transportgut perfekt anpassen, zum Beispiel durch an das Transportgut angepasste Mulden, die für einen sicheren Halt des vorgesehenen Packgutes sorgen. Schließlich lassen sich Umverpackungen aus Kunststoff gut reinigen und erfüllen damit strenge Hygienevorgaben. Darüber hinaus können sie mit elektronischen Komponenten ausgestattet werden, die in der Logistik und der Qualitätskontrolle unterstützen.

Reuse+–Mehrweglösungen

„Die mehrfache Verwendung von Produkten (Reuse) zählt zu den besten Wegen, unsere Umwelt zu schonen. Reuse steht im technischen Kreislauf noch vor dem Recycling und dem Wiederaufbereiten. Unter diesem Gedanken haben wir das Konzept Reuse+ entwickelt, das Mehrwegverpackungen aus Kunststoff in unterschiedlichen Ausführungen umfasst“, so von Döllen. Die Behälter sind robust, lange haltbar, gut zu reinigen und für vielen Zyklen einsetzbar. Sie leisten somit einen echten Beitrag zu einer nachhaltigen Logistikkette. Das neuentwickelte Konzept beinhaltet einerseits Mehrwegtransportkisten aus Kunststoff, welche die klassischen Umkartons ersetzen, sowie Umlaufschalen für Obst und Gemüse, die eine mehrwegfähige Alternative zu bestehenden Einweg-Einzelverpackungen bieten. Trays und Schalen können mehrfach genutzt werden, reduzieren damit den Kunststoffabfall und sind zu 100 Prozent recyclingfähig.

Mehrwegtrays

Mit der Idee der Mehrwegtrays im Rahmen des Reuse+-Konzepts will Pöppelmann Famac eine effiziente und nachhaltige Supply Chain im LEH unterstützen und die negativen Einflüsse von Umverpackungen für den Transport auf ein Minimum reduzieren. Die Kunststoffkisten wurden in standardisierten Formaten konzipiert, zum Beispiel in Maßen von 300 x 400 mm, die eine gute Palettenausnutzung gewährleisten. Als Variante ohne innenliegende Stege lassen sich die Trays universell nutzen, es sind jedoch auch spezielle Ausformungen möglich, die individuell auf bestimmte Packgüter abgestimmt werden können, zum Beispiel Aussparungen oder Mulden für einen festen Sitz von Rundeimern. Die häufigere Nutzung der Mehrwegtrays bietet es an, zusätzlich elektronische Komponenten einzubringen, zum Beispiel RFID-/NFC-Tags sowie Schock-, Temperatur- oder Feuchtesensoren. Auf diese Weise entstehen neue Möglichkeiten zur Qualitätsüberwachung und zur Verbesserung der Logistik. Auch ein hoher Grad der Automatisierung wird ermöglicht, unter anderem durch die hohe Stabilität, standardisierte Größen und die eindeutige Kennzeichnung, zum Beispiel mittels QR-Codes und mehr.

Nachhaltig verpackt

Eine zweite Mehrweglösung im Rahmen des Reuse+-Konzepts sind Mehrwegschalen für den LEH, zum Beispiel für Obst und Gemüse. Die Abmessungen der Einzelverpackungen sind auf die gängigen Mehrweggemüsekisten abgestimmt und ermöglichen die effiziente Platzausnutzung der Transportbehälter, auch bei gemischten Schalengrößen. Das Design der Mehrwegschalen wurde auf einen möglichst geringen Materialeinsatz ausgelegt: Die Behälter sind in Gitterstruktur gefertigt und mit einer besonderen Bodenstruktur ausgestattet, sodass der Materialbedarf so weit wie möglich reduziert wurde, ohne die Stabilität der Schalen und die weiteren technischen Eigenschaften zu beeinflussen. Aussparungen im Boden der Schalen dienen als zusätzlicher Wasserablauf während der Lagerung, nach dem Waschen des Gemüses oder der Reinigung der Behälter vor der Wiederverwendung.

Pöppelmann Famac nutzt zur Herstellung ein hochwertiges recyclingfähiges Polypropylen (PP), sodass die Produkte nach Ende der Mehrfachverwendung dem Materialkreislauf wieder zugeführt werden können. Die Schalen können mit einem Mehrwegdeckel aus Kunststoff verschlossen werden. Dieser besitzt einen sicheren Wiederverschluss und besteht ebenfalls aus recyclingfähigem PP. Die Maße der Reuse+-Mehrwegschalen für Obst und Gemüse sind gut auf die Bestückung von Mehrwegtransportkisten in den Standardmaßen abgestimmt. Aktuell hat Pöppelmann Prototypen mit einem Nutzvolumen zwischen 280 und 940 ml konzipiert, die auch für die gemischte Bestückung der Kisten geeignet sind. Die Mehrwegschalen für Obst- und Gemüse lassen sich gut stapeln. Das vereinfacht die Rückführung leerer Behälter.

„Für die Rücknahme sowohl der Mehrwegtrays als auch der -schalen können wir uns ein Pfand-System gut vorstellen, wie es beispielsweise die Getränkeindustrie mit Mehrwegflaschen aus Kunststoff bereits realisiert. Pöppelmann Famac ist außerdem höchst flexibel, was besondere Wünsche von Lebensmittelanbietern angeht. Reuse+ lässt sich auf unterschiedlichste Produkte, beispielsweise auch auf rieselfähige Güter, zuschneiden. Wir wollen dieses Mehrwegkonzept in neuen Partnerschaften weiter ausbauen“, so von Döllen.

Gemeinschaftlich handeln

So wie Pöppelmann Famac engagieren sich auch alle weiteren Divisionen der Pöppelmann Gruppe für mehr Kreislaufwirtschaft und sind offen für das gemeinschaftliche Engagement an interessanten Konzepten. Unter dem Motto „Wir machen das. Besser. In gemeinsamer Verantwortung für morgen.“ lebt die Unternehmensgruppe seit Jahren eine Nachhaltigkeitsoffensive, die eine Wende von der linearen Wegwerfgesellschaft zur ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft vollzieht.

Und nicht nur das – sie ruft in einem Positionspapier ausdrücklich nicht nur die gesamte Kunststoffbranche zum gemeinsamen Handeln auf, sondern fordert alle Akteure am Markt – also Beteiligte aus sämtlichen Bereichen der Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft – dazu auf, sich an Konzepten für eine echte Circular Economy zu beteiligen.

In einem online veröffentlichten Statement der Unternehmensgruppe heißt es: „Wir müssen entschieden vorangehen und Lösungen aktiv gestalten, die ökologisch sinnvoll, technisch umsetzbar und wirtschaftlich vertretbar – und damit zukunftsfähig – sind. Wir müssen bereit sein, in die Entwicklung dieser Lösungen langfristig zu investieren. Wir müssen für Klarheit und Transparenz sorgen und Scheinlösungen, Greenwashing und Etikettenschwindel strikt vermeiden.“

Mit dem variablen Reuse+-Konzept, erstmals auf der Fruit Logistica 2019 präsentiert, ist Pöppelmann Famac ein weiterer Schritt in Sachen Kreislaufwirtschaft gelungen. Beim Fachpublikum stieß die Serie auf positive Resonanz. „Mit der neuen EU-Verpackungsverordnung wird diese Mehrweglösung für viele Anbieter immer interessanter. Wir sind davon überzeugt: Mit Bedacht eingesetzt, ist Kunststoff mit seinen vielen vorteilhaften Eigenschaften ein unschlagbarer Werkstoff. Nun gilt es, Kräfte zu bündeln und gemeinschaftlich neuen ressourcenschonenden Lösungen einen Schub zu verleihen. Dafür suchen wir Initialpartner. Denn die Zukunft gehört der Kreislaufwirtschaft“, unterstreicht von Döllen.

Bildergalerie

  • Reuse+-Mehrwegtrays, ausgestattet mit elektronischen Komponenten wie RFID-/NFC-Tags sowie Schock-, Temperatur- oder Feuchtesensoren, bieten neue Möglichkeiten zur Qualitätsüberwachung und Optimierung der Logistik.

    Reuse+-Mehrwegtrays, ausgestattet mit elektronischen Komponenten wie RFID-/NFC-Tags sowie Schock-, Temperatur- oder Feuchtesensoren, bieten neue Möglichkeiten zur Qualitätsüberwachung und Optimierung der Logistik.

    Bild: Pöppelmann

  • Die Mehrwegtransportverpackungen aus dem Reuse+-Konzept von Pöppelmann Famac für den LEH lassen sich den Produkten individuelle anpassen, zum Beispiel durch Mulden für Rundeimer.

    Die Mehrwegtransportverpackungen aus dem Reuse+-Konzept von Pöppelmann Famac für den LEH lassen sich den Produkten individuelle anpassen, zum Beispiel durch Mulden für Rundeimer.

    Bild: Pöppelmann

  • Optimierte Logistik: Die Mehrwegschalen für Obst und Gemüse sind in ihren Maßen auf Standard-Transportkisten abgestimmt und sorgen für deren effiziente Bestückung.

    Optimierte Logistik: Die Mehrwegschalen für Obst und Gemüse sind in ihren Maßen auf Standard-Transportkisten abgestimmt und sorgen für deren effiziente Bestückung.

    Bild: Pöppelmann

  • Reuse+-Serie von Pöppelmann Famac – Umlaufverpackungen für Obst und Gemüse als mehrwegfähige Alternative zu bestehenden Einweglösungen.

    Reuse+-Serie von Pöppelmann Famac – Umlaufverpackungen für Obst und Gemüse als mehrwegfähige Alternative zu bestehenden Einweglösungen.

    Bild: Pöppelmann

  • Pöppelmann Famac aus Lohne entwickelt und fertigt Mehrwegverpackungen der Reuse+-Serie für den LEH auch unter Berücksichtigung besonderer Kundenwünsche.

    Pöppelmann Famac aus Lohne entwickelt und fertigt Mehrwegverpackungen der Reuse+-Serie für den LEH auch unter Berücksichtigung besonderer Kundenwünsche.

    Bild: Pöppelmann

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