Investition über fünf Milliarden Euro Infineon baut Halbleiterproduktion in Dresden aus

Die Europäische Union möchte bis 2030 einen Anteil von 20 Prozent der weltweiten Halbleiterproduktion beitragen.

Bild: iStock; jiefeng jiang
21.02.2023

Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon investiert in den weiteren Ausbau seiner Halbleiterproduktion in Dresden. Noch bevor die Beihilfeentscheidung der Europäischen Kommission zur hierfür angestrebten Förderung durch die Bundesregierung vorliegt, kann das Unternehmen jetzt mit den Baumaßnahmen beginnen. Das ermöglicht das BMWK mit einer Ausnahmegenehmigung für den beschleunigten Projektstart.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck sagt: „Mit dem Projekt von Infineon stärken wir den Industrie- und Halbleiterstandort Deutschland. Nach der Ansiedlung von Wolfspeed im Saarland ist das ein weiteres starkes Zeichen für die Attraktivität des Standorts Deutschland. Halbleiter gehören zu den Schlüsseltechnologien und sind zentral für die Transformation – deshalb müssen wir uns im globalen Wettbewerb behaupten und sind als Bundesregierung bereit, Projekte massiv zu unterstützen. Ein wichtiges Instrument dafür ist der European Chips Act.

Infineon bekennt sich mit dem Investment erneut zum Standort Deutschland. Staatlich geförderte Investments dieser Art sind Teil unserer transformativen Angebotspolitik, in deren Zentrum Unternehmen stehen, deren Innovationen notwendig sind für die Transformation hin zur Klimaneutralität. Die Halbleiter, die in Dresden produziert werden sollen, sind notwendig für die Nutzung erneuerbarer Energien oder für die E-Mobilität.“

Üblicherweise dürfen Investitionsprojekte, die sich um eine Förderung bemühen, erst nach der Beihilfeentscheidung durch die Europäische Kommission und Erteilung des nationalen Zuwendungsbescheids starten. Das BMWK ermöglicht jetzt einen beschleunigten Projektbeginn.

„Bei Investitionsentscheidungen zählt das Tempo. Daher freue ich mich sehr, dass es uns gelungen ist, einen beschleunigten Projektbeginn zu genehmigen und dies erstmalig für ein Projekt, das unter dem European Chips Act anlaufen wird. Der nächste Schritt ist jetzt der zügige Abschluss des formellen Beihilfeverfahrens“, sagt Habeck weiter.

Näheres zum Projekt

Infineon hat am Standort in Dresden in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Investitionen im Bereich der Mikroelektronik getätigt. Durch die nun geplanten Gesamtinvestitionen in Höhe von fünf Milliarden Euro baut Infineon seinen Standort um ein Modul zur Herstellung von Analog/Mixed-Signal-Technologien und Leistungshalbleitern weiter aus. Im Rahmen des Vorhabens sollen 1.000 Arbeitsplätze entstehen.

Der Ausbau der Halbleiterproduktion in Dresden leistet einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Europäischen Union, die bis 2030 Europas Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion auf 20 Prozent ausbauen möchte. Ein Schwerpunkt der künftigen Produktion wird auf Leistungshalbleitern liegen, die für erneuerbare Energien, die Elektromobilität oder die Energieversorgung zum Einsatz kommen.

Vor dem Hintergrund des Halbleitermangels der vergangenen Jahre arbeitet die Bundesregierung an Maßnahmen zur Stärkung des Mikroelektronikstandorts. Neben dem zweiten IPCEI (Important Projects of Common European Interest) im Bereich Mikroelektronik soll vor allem der European Chips Act das europäische Halbleiter-Ökosystem stärken.

Für eine geplante Förderung in Einklang mit den Zielen des European Chips Act hat das BMWK das Projekt von Infineon zur Genehmigung bei der Europäischen Kommission eingereicht.

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