Glühender Stab
Mit Hilfe der sogenannten Flussflächendiagnose haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) das Magnetfeld des Forschungsreaktor Wendelstein 7-X untersucht. Dieses Verfahren ermöglicht es, die Struktur eines Magnetfeldes sichtbar zu machen und damit zu sehen, ob es über geschlossene Flussflächen verfügt. Sie sind notwendig, um das heiße Fusionsplasma einzuschließen. Ihre Ergebnisse haben die Forscher jetzt in der Online-Zeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht. Diesen zufolge besitzt das Magnetfeld die notwendige Struktur.
Bei der Flussflächendiagnose wird ein dünner Elektronenstrahl eingeschossen, der sich entlang einer Feldlinie in Ringbahnen durch das leergepumpte Plasmagefäß bewegt. Er hinterlässt dabei eine Leuchtspur, die durch Stöße der Elektronen mit Restgas im Gefäß entsteht. Schwenkt man nun noch einen fluoreszierenden Stab durch den Gefäßquerschnitt, entstehen zusätzlich Leuchtflecke, wenn der Elektronenstrahl den Stab trifft. Vergleichbar ist das mit einem glühenden Stock, mit dem sich durch schnelle Bewegungen kurze Wörter und Symbole in die Luft schreiben lassen. In der Kameraaufzeichnung wird so nach und nach der gesamte Querschnitt des magnetischen Feldes sichtbar.