EU-Förderung für Hochtemperaturlegierungen Ferritischen Superlegierungen fliegen noch unter dem Radar

Von den bisher 26 Forschungsvorhaben in Deutschland, die derzeit aus dem Programm „MSCA4Ukraine“ gefördert werden, ist es eines von nur zwei ingenieurwissenschaftlichen Projekten.

Bild: iStock, SafakOguz
18.04.2023

Die Universität Bayreuth erhält eine zweijährige Förderung und treibt damit ein Forschungsprojekt zur Wasserstoffversprödung ferritischer Superlegierungen voran.

„Ferritische Superlegierungen sind eine neue und vielversprechende Klasse von Hochtemperaturlegierungen. Sie haben bei Temperaturen bis zu 700 °C hervorragende mechanische Eigenschaften, sind aber bisher vergleichsweise wenig erforscht worden. Es freut mich sehr, dass ich durch das MSCA4Ukraine-Stipendium die Möglichkeit erhalte, in diesem attraktiven Bereich der Grundlagenforschung die Wasserstoffversprödung von Eisen-Aluminium-Nickel-Werkstoffen zu untersuchen“, sagt Dr. Nataliya Yadzhak, Postdoktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe der Universität Bayreuth.

Im Fokus ihrer Forschungsarbeiten wird insbesondere die Frage stehen, wie die mechanischen Eigenschaften der Superlegierungen durch Wasserstoff in der Umgebung beeinträchtigt werden. Eine Klärung dieser Frage ist für künftige industrielle Anwendungen von Bauteilen in wasserstoffhaltigen Umgebungen unverzichtbar.

Rahmenprogramm „Horizon 2020“

„Durch ihre bisherigen Forschungstätigkeiten an renommierten Universitäten in Frankreich, Ukraine, Großbritannien und letztendlich am Lehrstuhl Metallische Werkstoffe der Universität Bayreuth hat sich Frau Dr. Yadzhak eine sehr hohe Expertise angeeignet, mit einem außerordentlich hohen Zukunftspotenzial in Bezug auf das aktuelle Forschungsthema“, sagt Prof. Dr.-Ing. Uwe Glatzel, Inhaber des Lehrstuhls Metallische Werkstoffe.

Das Programm „Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA)“ ist Teil des Rahmenprogramms „Horizon 2020“ der Europäischen Union und zielt darauf ab, Doktoranden und Postdoktoranden durch die Teilhabe an exzellenter Forschung und innovativen Entwicklungen zu fördern.

2022 wurde das Sonderprogramm „MSCA4Ukraine“ eingerichtet, das sich speziell an ukrainische Wissenschaftler in europäischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und außerakademischen Institutionen wendet. Es wird von einem Konsortium koordiniert, dem die Alexander von Humboldt-Stiftung, die Maynooth Universität (Irland) und die European University Association (ESA) angehören.

Die Evaluation der eingereichten Förderanträge wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung vorgenommen. Wesentliche Auswahlkriterien waren die Qualität der beantragten Projekte, die Berufserfahrung der Wissenschaftler, die Forschungsschwerpunkte des betreuenden Lehrstuhls sowie die Qualität der Weiterbildungsmöglichkeiten und der Begleitprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs an der jeweiligen Universität.

Die meisten Forschungsvorhaben, die im Rahmen von „MSCA4Ukraine“ gefördert werden, sind an Universitäten in Deutschland angesiedelt: Insgesamt sind es 20,6 Prozent. Nur zwei dieser Projekte sind den Ingenieurwissenschaften zugeordnet, eines davon ist das Projekt von Dr. Yadzhak.

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  • Dr. Nataliya Yadzhak, Universität Bayreuth

    Dr. Nataliya Yadzhak, Universität Bayreuth

    Bild: UBT

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