Von 27. bis 29. September findet in Hamburg das weltweit größte Branchenevent der Windenergie statt: Die wichtigen Player der Windbranche treffen sich beim WindEurope Summit und bei der Welteitmesse WindEnergy. Sie weisen darauf hin, dass die Windbranche auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann, wenn die Rahmenbedingungen dies zulassen.
Europa von anderen Ländern überholt
„Europa ist weit entfernt davon, die Nummer 1 bei erneuerbaren Energien zu sein“, mahnt Giles Dickson, Geschäftsführer vom europäischen Windenergieverband und fordert eine ambitionierte europäische Politik aus Klimaschutz- und Wirtschaftsperspektive. „China schlägt Europa in der installierten Leistung und im jährlichen Ausbauvolumen, Indien bei den politischen Zielsetzungen und die USA im technischen Bereich, besonders bei der Netzintegration von Windenergie. Europa hat noch immer eine wettbewerbsfähige Windindustrie und exportiert Windkraftanlagen in alle Welt. Aber wir werden diese Wettbewerbsfähigkeit verlieren, wenn wir keinen starken Heimmarkt haben.“
Ausbaubremse bei den Erneuerbaren
Diesem starken Heimmarkt steht entgegen, dass sich der Ausbau auf Europa auf wenige Länder konzentriert. Zudem sei der Windkraftausbau um 9 Prozent zurückgegangen. „Die Hälfte des Windkraftausbaus passiert in Deutschland, aber hier sinken die Ausbauzahlen bereits. Großbritannien hat die Bremse beim Ausbau von Windrädern an Land gezogen, Spanien befindet sich im Ausbaustillstand und viele zentral- und osteuropäische Staaten sind zur No-Go-Zone für Windkraftinvestitionen geworden“, klagt Dickson.
Im Flagship Report Make Transition Work listet WindEurope wichtige Schlüsselbereiche für ein Gelingen der Energiewende und dem Wiedererlagen der Vorreiterrolle bei den erneuerbaren Energien auf: Erstens müssen die erneuerbaren Ziele bis 2030 angehoben werden. Zweitens muss die Innovation vorangetrieben werden und das Energiesystem umgebaut werden, um es fit für die Integration der erneuerbaren Energien zu machen. Drittens braucht der Strommarkt dringende Reformschritte, damit Investitionen in erneuerbare Energien überhaupt möglich sind. Und schließlich muss die Elektrifizierung beim Heizen, Kühlen und im Transportbereich vorangetrieben werden, um die europäischen Klima- und Energieziele erreichen zu können.