Ein Feierabend im Winter: Während die Angestellten das Bürogebäude verlassen, fahren die Jalousien langsam herunter und die Außenbeleuchtung schaltet sich ein. Das alles geschieht wie von Geisterhand. Kompakte Rechner, sogenannte Embedded PCs, steuern die Abläufe von einem Serverraum aus. Sie stammen von Kontron Europe, einem weltweit führenden Anbieter von IoT-/Embedded Computer-Technologie.
Kontron fertigt modulare, skalierbare Industrial Computer-Plattformen, die in zahlreichen Branchen zum Einsatz kommen. Die Embedded PCs steuern die Verschattungssysteme von Gewächshäusern ebenso wie fahrerlose Transportsysteme in der Intralogistik oder den Anstellwinkel von Rotorblättern an Windenergieanlagen. Darüber hinaus können die Embedded PCs aber auch als intelligente Gateways für datenintensive IoT-/Edge-Anwendungen genutzt werden.
Hersteller garantiert lange Verfügbarkeit
Ein besonderes Merkmal der Embedded PCs von Kontron ist ihre Kompaktheit: So misst die KBox A-250 zum Beispiel gerade einmal 150 x 58 x 100 mm. Die Rechner eignen sich wegen ihrer geringen Größe optimal für Anwendungen, in denen nur wenig Bauraum zur Verfügung steht. Unternehmen der verschiedensten Branchen schätzen aber vor allem die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit der Embedded PCs von Kontron. „Unsere Produktserien werden über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Jahren produziert, während der Wettbewerb seine Produkte oft schon früher abkündigt“, beschreibt Sandra Korsinek, Produktmanagerin Box-PC, die Unternehmensphilosophie.
Kühlung ist in das Gehäuse integriert
Die Embedded PCs von Kontron unterscheiden sich aber noch in weiteren Punkten von vergleichbaren Systemen. Da wäre zum Beispiel die Kühllösung für die Rechner: Da sie sehr kompakt sind und sich in ihrem Inneren viele Elektronik-Komponenten auf engstem Raum befinden, kommt es dort zu einer erhöhten Wärmeentwicklung. Viele Hersteller von Embedded PC setzen daher zusätzlich Lüfter für die Entwärmung der Elektronik ein. Das hat allerdings den Nachteil, dass das Gehäuse der Rechner relativ groß sein muss.
In den Box-PCs von Kontron findet man dagegen keine Lüfter, und das ist den Kühlsystem-Spezialisten der CTX Thermal Solutions aus dem nordrhein-westfälischen Nettetal zu verdanken. „Wir haben für Kontron ein Elektronikgehäuse in Profiltechnik konstruiert, das die Wärme aus dem Inneren der PCs über die Oberseite und die Seiten abführt“, berichtet CTX-Geschäftsführer Jens Mirau.
Box-PCs mit mehreren Kühllösungen
Bei der Auslegung der Embedded Box-PCs berücksichtigte sein Team auch die Ergebnisse der thermischen Simulation durch Kontron. Neben dem als U-Profil ausgeführten Gehäuse für die Kühlung der CPU liefert das Unternehmen deshalb pro Box-PC noch ein bis zwei weitere maßgeschneiderte Kühlkörper – sie leiten die Wärme von den optional erhältlichen Zusatzkarten ab, die Kontron für die Erweiterung der Rechner anbietet. Dazu zählen beispielsweise die optional erhältlichen WiFi- oder LTE-Module.
Die Kühlspezialisten haben bereits umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung anwendungsspezifischer Elektronikgehäuse. Seit vielen Jahren fertigen sie individuelle Lösungen für Kunden aus den Bereichen Automobil-, Haushalts- und Unterhaltungselektronik sowie den Branchen regenerative Energien, Haustechnik, Computer und industrielle Netzteile. Das Unternehmen verwendet dabei je nach Anwendung Profile oder Gehäuse, die durch Extrudieren, Druckguss oder Stanzbiegetechnik gefertigt werden. Als Materialien stehen neben Aluminium unter anderem auch einfaches oder verzinktes Stahlblech und Edelstahl zur Verfügung.
Auch die Gehäuse-Gestaltung spielt eine Rolle
Neben der reinen Entwärmung und dem Schutz vor Umwelteinflüssen spielt auch das äußere Design der Gehäuse für manche Kunden von Kontron eine wichtige Rolle. „Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die PCs gut sichtbar sind“, erzählt Produktmanagerin Korsinek. Für CTX-Geschäftsführer Mirau gehören diese Anforderungen zum Alltag: „Bei Bedarf veredeln wir die Oberflächen unserer Gehäuse gerne durch Eloxieren, Sandstrahlen, Chromatieren oder Pulverbeschichtung und lackieren sie in der gewünschten Farbe.“
Embedded PCS werden oft individualisiert
Die individuelle Gestaltung ist das eine, die mechanische Anpassung das andere. Der Kühlprofi liefert für die Embedded Box-PCs KBox A-203 und KBox A-250 ein leicht modifiziertes Gehäuse. Zu den Leistungen gehören zudem das Aufbringen einer EMV-Schutz-Beschichtung sowie das Anbringen von Bohrungen. „Mit CTX klappt die Zusammenarbeit da sehr gut“, freut sich Korsinek.
Kontron bietet Anpassungen seiner Embedded PCs schon ab Losgröße 50 an und hebt sich dadurch deutlich vom Wettbewerb ab. Das Unternehmen ist auch in dieser Hinsicht der optimale Partner, denn die Elektronikgehäuse können im Hinblick auf die Größe, das Material und die Anzahl flexibel an die Anforderungen der jeweiligen Applikation angepasst werden. Das gilt selbst für die Frontplatten, die ebenfalls nach den Vorgaben des Kunden gefertigt werden. Hier sind auch ein- oder mehrfarbige Beschriftungen mittels Siebdruck oder Lasergravur möglich.
Die ideale Basis für IIoT-Anwendungen
Die Embedded Box-PCs von Kontron sind nicht nur leistungsfähige Controller-Plattformen für anspruchsvolle Steuerungsaufgaben. Sie können auch für das Remote Monitoring von IT-Infrastrukturen oder für die automatisierte analytische Datenberechnung an Sensoren oder Netzwerk-Switches eingesetzt werden. „Wir bereiten die Industrie mit unseren Box-PCs optimal auf IIoT- beziehungsweise Industrie 4.0-Anwendungen vor“, meint Kontron-Produktmanagerin Korsinek. Möglich wird das nicht nur durch leistungsfähige Intel-Prozessoren sowie eine breite Auswahl an Erweiterungsmodulen und Schnittstellen. Ein wesentlicher Faktor sind auch die Elektronikgehäuse. Sie schaffen erst die Voraussetzungen für wegweisende IT-Lösungen wie diese.