Solarenergie auf der Überholspur Beginn eines Terawatt-Zeitalters: Märkte treiben den globalen Solarausbau an

Solar Promotion GmbH

In der weltweiten Solarbranche herrscht Umbruchstimmung: Die Zeichen stehen auf Wachstum.

Bild: iStock, Thinnapob
14.08.2023

Der weltweite Photovoltaik-Markt hat mit einem Zubau von 239 GW im Jahr 2022 erneut eine neue Rekordmarke gesetzt, besagt eine Studie des europäischen Branchenverbandes SolarPower Europe. Für das laufende Jahr erwartet der Verband einen Zuwachs von rund 341 GW. Das sind Zahlen, die die Branche schon heute für die nächste Intersolar Europe positiv einstimmt.

Die Solarenergie ist derzeit auf der Überholspur: Im Vergleich zum Vorjahr ist 2022 die weltweit installierte Solarstromkapazität mit 239 GW um 45 Prozent gewachsen. Auch das laufende Jahr verspricht einen Solar-Boom. Laut der Prognose von SolarPower Europe wird bis Ende des Jahres ein Zubau von 341 GW erwartet, was einem Wachstum von 43 Prozent entsprechen würde. Insgesamt machte die Photovoltaik (PV) zwei Drittel aller neu installierten Stromerzeugungskapazitäten aus erneuerbaren Energiequellen im letzten Jahr aus.

Auch darüber hinaus bleiben die Aussichten positiv: Während im vergangenen Jahr die kumulierte Kapazität die Ein-Terawatt-Marke erstmals überschritten hat, wird sie voraussichtlich schon 2025 die Zwei-Terawatt- und 2027 die Drei-Terawatt-Marke erreichen. Die Treiber für das dynamische Wachstum weltweit sind vielfältig und reichen von den flexiblen Einsatzmöglichkeiten über den Wunsch nach einer unabhängigeren Energieversorgung mit erneuerbaren Energien hin zu schnell realisierbaren Großprojekten zu wettbewerbsfähig niedrigen Kosten.

Enormes Wachstum in den PV-Weltmärkten

Der globale PV-Markt ist also in Bewegung. Mit einer installierten Leistung von rund 95 GW und einem Jahreswachstum von 72 Prozent platziert sich China dabei an die Spitze der globalen Märkte. Darauf folgen die USA (21,9 GW), Indien (17,4 GW) und Brasilien (10,9 GW). Mit Blick auf Europa führen Spanien (8,4 GW), Deutschland (7,4 GW), Polen (4,5 GW) sowie die Niederlande (4,1 GW). Der europäische Markt weist im globalen Vergleich nach wie vor die größten Pro-Kopf-Installationen auf.

Auch weiterhin bleibt die Perspektive für den europäischen Solarausbau gut: Mit dem politischen Vorhaben, die Energiesicherheit auszubauen, auch gefördert durch neue legislative Rahmenbedingungen, wird ein weiterer Grundstein dafür gesetzt, eine erneuerbare, dezentrale und digitale Energiewelt in Europa voranzutreiben.

Markttreiber: Technologien und Trends

Gleich mehrere Trends dominieren und fördern den PV-Markt. So spielt das Thema der Hybridanwendungen eine immer größere Rolle. Um eine 100-prozentige Energieversorgung mit erneuerbaren Energien realisieren zu können, muss PV mit anderen Technologien kombiniert werden. So können beispielsweise Solar- und Windkraftanlagen im Zusammenspiel mit Speichern und Elektrofahrzeugen notwendige Netzdienstleistungen erbringen. Die positive Preisentwicklung der vergangenen Jahre treibt die Marktbewegung zusätzlich voran. Zwischen den Jahren 2010 und 2020 sind die Preise für PV-Module um 90 Prozent gesunken – so eine aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE.

Heute liegen die Preise für Standardmodule mit poly- und monokristallinen Zellen durchschnittlich bei 0,26 Euro pro Watt Peak. Die sinkenden Kosten machen PV-Projekte erschwinglich und schaffen Raum für neue moderne PV-Anwendungen. Dazu zählt beispielsweise Agri-PV, die die Bedürfnisse der Energie- und Agrarbranche zusammenbringt. Dieser Grundgedanke kommt in den Märkten an. So hat Italien erst jüngst ein Anreizsystem zur Förderung von Agri-PV-Anlagen geschaffen. Zudem kommt Floating-PV aufgrund ihrer hohen Effizienz durch den kühlenden Effekt der Wasserverdunstung immer mehr zum Einsatz – vor allem dort, wo Land immer knapper wird und wo man auf das Wasser ausweichen muss.

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