Armaturen regeln oder sperren unterschiedliche Medien ab, also Flüssigkeiten wie Wasser oder Thermalöl und auch Gase. Die zuverlässige Regelung verschiedenartiger Produktionslinien in Industrien wie etwa der Lebensmittel-, der Chemie-, der Textil oder der Autoindustrie erklärt die geforderte Vielfalt von Regelorganen. Um auf spezifische Wünsche von Kunden schnell einzugehen, setzt Baelz bei der Herstellung der gewünschten Regelventile ein modulares System nach dem Baukastenprinzip ein, das auch für die Massenproduktion geeignet ist.
Basis ist meist ein Drei-Flansch-Gehäuse, das flexibel angepasst und eingesetzt werden kann. Die modulare Bauweise ermöglicht die schnelle Umwandlung eines Durchgangsventils in ein Dreiwegeventil und umgekehrt. Beim Dreiwegeventil wird der dritte Weg unten einfach mit einem Blindflansch verschlossen und es entsteht ein Durchgangsventil.
Aufbau der Regelventile
Alle Baelz-Regelventile haben drei Hauptbestandteile:
Ventilgehäuse mit beweglicher Antriebsspindel und Flanschanschlüssen,
Antrieb, der ein elektrischer Motorhubantrieb, ein pneumatisch angetriebener Membranhubantrieb oder ein selbsttätiger Membranantrieb sein kann und
verschiedene Montagerahmen mit Kupplung zur Verbindung von Ventilspindel und Antriebsspindel.
Standard-Ventile weisen verschiedene Vorteile für den Kundennutzen auf. Neben der hohen Varianz der Kvs-Werte steht die individuelle Anpassung der Materialien bei Sitz und Kegel auf das Medium, zum Beispiel weichdichtend für Gase oder gehärteter Sitz für Nassdampf, im Vordergrund. Weiterhin weisen Standard-Ventile eine sehr geringe Leckrate in Standardanwendungen auf (besser als Leckrate IV, nur 0,004 Prozent des Kvs-Werts). Außerdem stehen unterschiedliche Gehäusematerialien zur Verfügung.
Damit das Regelventil seine Aufgabe gut erfüllen kann, muss ein kontinuierlicher und stetiger Hub des Regelkegels mit geringer Hysterese gegeben sein. Dafür steht bei Baelz eine breite Palette von eigenen pneumatischen oder elektrischen Stellantrieben mit einer Vielzahl von Ansteuerungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Nennweiten der Ventile reichen von DN 15 bis DN 300 in einer Vielzahl von Gehäusewerkstoffen. Mögliche Anwendungen sind Temperatur-, Druck- und Niveauregelung oder auch „nur“ sicheres Absperren. Das Dampfabsperrventil Baelz 340 ist TÜV-zugelassen und wird deshalb beispielsweise auch bei unseren Systemlösungen wie Dampfübergabestationen eingesetzt. Bei Textilfärbemaschinen kommt das Baelz 340 ebenfalls zum Einsatz, da es nicht nur für Heißwasser, sondern auch für alle Dampf-Anwendungen in PN16/25 als günstige Alternative einsetzbar ist.
Anwendungsmöglichkeiten
Die jahrzehntelange Erfahrung bei Baelz aus dem Anlagenbau führte zur Anpassung der Materialien bei Gehäuse, Sitz und Kegel. Während Sitz und Kegel aus Edelstahl sind, ist bei Sphäroguss das am meisten verwendete Gehäusematerial. Das ist beispielsweise in der industriellen Gebäudetechnik vorteilhafter als der normalerweise eingesetzte Grauguss. Der zähe Werkstoff Sphäroguss ist vor allem bei Anwendungen für das Medium Dampf besser geeignet. Stahlguss kommt bei höheren Temperaturen und Drücken oder bei der Ausführungnach US-Norm (ANSI) zum Einsatz. Bei Bedarf können auch Edelstahlventile konfiguriert werden, etwa für Anwendungen in der Lebensmittelindustrie mit besonders hohen hygienischen Anforderungen.
Aufgrund der verfügbaren Gehäusewerkstoffe, dem ausgereiften und bewährten Design sowie manchen Besonderheiten wie Stoffbuchsheizung zur Verhinderung von Einfrieren bei niedrigen Umgebungstemperaturen, Abdichtung mit Edelstahl-Faltenbalg als zusätzliche Sicherheit gegen Leckage nach außen sowie ein Kühlrohr zum Schutz des Stellantriebes vor hohen Temperaturen unten im Ventilgehäuse ergibt sich eine hohe technische Varianz und damit eine sehr breite Palette von möglichen Anwendungen.
Das Dreiwegeventil Baelz 367, gemäß den amerikanischen ANSI/ASME Normen für Thermalöl, kommt etwa bei der Batterieherstellung für E-Autos in den USA zum Einsatz. Geeignet für Heißwasser/Kaltwasser, Glykol und Thermalöl ist es auch in anderen Baulängen verfügbar.
Fazit
Die modulare Produktion – ein Gehäuse für zahlreiche Anwendungen als Baukastenprinzip – hat Vorteile. So können die gewünschten Regelventile schnell produziert und ausgeliefert werden, nötigenfalls sogar in wenigen Tagen. Kundenwünsche durch technische Besonderheiten oder bei Zubehör, wie beispielsweise Stellungsregler für pneumatischen Antrieb, können ebenfalls schnell zur Verfügung gestellt werden. Das hohe Maß an konstruktiver und bearbeitungstechnischer Standardisierung, verbunden mit dem großen Anwendungswissen aus dem Anlagenbau führt bei schneller Lieferung und einer langen Lebensdauer der Regelventile zu einer hohen Kundenzufriedenheit.
