Verkehr Westbahn wechselt den Stromanbieter

Zug der Westbahn im Einsatz: Er wird jetzt von der Energie-Allianz Austria mit Strom versorgt.

Bild: WESTbahn
06.01.2016

Alle Züge der privaten Bahngesellschaft werden ab diesem Jahr mit elektrischer Energie der Energie-Allianz Austria beliefert. Die EAA steigt mit der Lieferung von Bahnstrom in ein neues Geschäftsfeld ein.

Mit Beginn dieses Jahres ist der Bahnstrom-Markt in Europa liberalisiert. Gleich zu Jahresbeginn kommt Bewegung in den österreichischen Markt. Transportunternehmen, die auf den Schienen der ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) unterwegs sind, nutzten die Möglichkeit, ab diesem Zeitpunkt ihren Energielieferanten selbst auszusuchen. Erstes Beispiel: Die private Bahngesellschaft Westbahn wechselt den Stromanbieter. Erich Forster, CEO der Westbahn, kündigte an: „Wir haben uns für die Energie-Allianz Austria entschieden.“ Der private Bahnanbieter setzt auf die langfristige Versorgung mit EAA-Strom. Im Fernverkehr zwischen Wien und Salzburg werden täglich durchschnittlich 34 Züge mit EAA-Strom unterwegs sein. Die Westbahn soll in 2016 etwa 3,6 Millionen Zugkilometer zurücklegen und rund 39 Gigawattstunden Strom verbrauchen, so die aktuelle Planung.

Die EAA, Österreichs größtes Energievertriebsunternehmen, steigt mit der Lieferung von Bahnstrom in ein neues Geschäftsfeld ein. Christian Wojta, Geschäftsführer der EAA: „Unsere Energieexperten haben für den ab Jahresbeginn liberalisierten Bahnstrom-Markt ein überzeugendes Angebot zur Zufriedenheit des Kunden entwickelt. Wir freuen uns, dass wir in Österreich ab 1. Januar auch die Westbahn zu unseren Kunden zählen dürfen. Dadurch erwarten wir für das kommende Jahr einen zusätzlichen Stromabsatz von 38,8 Gigawattstunden Strom.“ Das entspricht in etwa dem Stromverbrauch einer Stadt mit 15.000 Haushalten, denn Zugfahrten sind energieintensiv.

Für die Überwachung der Rahmenbedingungen der Liberalisierung ist bei Bahnstrom anders als bei Strom für Haushalts-, Gewerbe- oder Industriekunden nicht der Energieregulator E-Control, sondern die Schienen-Control zuständig. Diese überprüft etwa die Preise der einzelnen Durchleitungskomponenten für Strom im Leitungsnetz der ÖBB. Wojta: „Wir sind es gewohnt in liberalisierten Märkten zu arbeiten. Daher sind wir für diese Aufgabe bestens vorbereitet.“ Für ihn stehen der „kontinuierliche Zuwachs an zufriedenen Kunden und die Bindung bestehender Kunden an erster Stelle“. Mehr Wettbewerb im Bahnmonopol brachte Qualitäts- und Preisvorteile für Kunden in Österreich. Entsprechend diesem Motto nutzt die EAA, ebenfalls als ein Unternehmen der Energiemarktliberalisierung, seit Oktober 2001 die Möglichkeiten des freien Marktes.

Die Energie-Allianz Austria versorgt nach eigenen Angaben in Mitteleuropa aktuell mehr als 3,2 Millionen Kundenanlagen mit Strom und Gas, von Privathaushalten über Gewerbebetriebe bis hin zur Großindustrie. Die Westbahn ist eine private Bahngesellschaft, die mit einem Pünktlichkeitswert im Fernverkehr von 97,6 Prozent wirbt (Stand im November 2015). Aktuell bietet sie mehr als drei Millionen Zugkilometer pro Jahr und über 1,5 Milliarden Sitzplatzkilometer auf der Strecke Wien - Salzburg für Bahnkunden an. Die ab 1. Oktober vergangenen Jahres aus der Energie-Allianz Austria und der E&T Energiehandelsgesellschaft entstandene neue EAA-Energie-Allianz Austria ist die gemeinsame Energievertriebs- und Handelsgesellschaft von Energie Burgenland, EVN und Wien Energie. Das Unternehmen mit Stammsitz in Wien versorgt 3,2 Millionen Kunden in Mitteleuropa mit Strom und Gas und ist mit Vertriebsniederlassungen in Österreich und Deutschland – sowie darüber hinaus im Handel in Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Rumänien, Serbien, Mazedonien und Bulgarien vertreten.

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