Fragen an Bernd Haidt von Gemü

GEMÜ Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG

Bernd Haidt von Gemü.

Bild: P&A
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14.04.2014

Herr Haidt, als internationaler Key Account Manager haben Sie Gemü bereits kennengelernt. Anfang des Jahres haben Sie nun zusätzlich die Leitung des Vertriebs in Deutschland übernommen. Was hat Ihre ersten vier Monate geprägt?

Berndt Haidt:

In der Vertriebsabteilung müssen wir gemeinsam herausfinden, welche Punkte uns bewegen – und natürlich, welche Erwartungen an mich bestehen. Dazu habe ich ausführliche Vier-Augen-Gespräche mit dem gesamten Vertriebsteam geführt. Dabei ging es natürlich auch darum, die einzelnen Positionen zu erörtern und Akzeptanz innerhalb der Gruppe zu finden.

Und wie sehen diese Erwartungen an Sie aus?

Gemü ist seit nunmehr 50 Jahren erfolgreich am Markt tätig und davon wurden 35 Jahre von meinem Vorgänger mitgeprägt. Ich denke, ich bin gut beraten zu versuchen, an diesen Erfolg anzuknüpfen und nicht aus Übereifer die Vergangenheit in Frage zu stellen. Konkrete Erwartungen an mich waren, dass ich mich offen und ehrlich verhalte und wir miteinander wachsen können.

Vor Gemü waren Sie bei einem Unternehmen der Solarindustrie. Welche Analogien können Sie hier erkennen?

Die Tätigkeit auf anspruchsvollen Märkten mit anspruchsvollen Produkten und ein gesundes Wachstum, das jeden Tag neue Herausforderungen bringt. Eine Organisation muss mit einem starken Wachstum umgehen können und entsprechend mitwachsen – das finde ich sehr wichtig.

Was haben Sie bereits neu in Angriff genommen?

Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, die Stärken zu stärken und dort, wo wir nicht ganz so stark sind, nachzulegen. Zu unseren Stärken gehört das Angebot für den Biopharma-Bereich. In den letzten beiden Jahren habe ich als Projektleiter die Neuentwicklung eines Single-Use-Membranventils begleitet, das wir nun in den Markt einführen. Gemü Sumondo ist das weltweit erste regelbare Membranventil, das auch im Single-Use-Bereich eine Dokumentation der Prozesse durch die Anlagenüberwachung ermöglicht. Groß geworden sind wir mit der Pharma-Branche. Daneben steht heute auch die Industrie in unserem Fokus, vor allem die Wasseraufbereitung. Wir sehen hier weltweit ein großes Potenzial, daher haben wir unser Portfolio dahingehend erweitert. Unsere Nähe zum Kunden wird uns weiterhin helfen, deren Anforderungen zu verstehen und umzusetzen. Gemü möchte sich auch in diesem Bereich als Anbieter von Systemlösungen zunehmend etablieren. Individuelle Kundenanforderungen erfordern kundenspezifische Entwicklungen – das ist unsere Stärke.

Wie wichtig ist der deutsche Markt für Gemü – und welche Entwicklung in den nächsten Jahren würden Sie als Erfolg verbuchen?

Deutschland ist mit rund 30 Prozent des Gesamtgeschäfts immer noch der wichtigste Markt. In den vergangenen Jahren ist er mit der Gruppe mitgewachsen. Wenn wir es schaffen, in fünf oder zehn Jahren in Deutschland bei stetigem Wachstum immer noch einen Umsatzanteil von 30 Prozent zu realisieren, dann denke ich, haben wir alles richtig gemacht. Aber Erfolg macht sich auch an der Führungsarbeit fest. Unsere geringe Mitarbeiterfluktuation ist ein wichtiger Indikator dafür: Eine stabile Mannschaft verbunden mit der Offenheit für neue Gesichter und Denkweisen ist nach meiner Auffassung das Erfolgsgeheimnis. Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass das Team gut funktioniert und harmonisch miteinander arbeitet. Diskussionen in der Sache gehören aber auch dazu.

Sie haben mit Gert und Stephan Müller, Sohn und Neffe des Gemü-Gründers, zwei Chefs, die selbst noch nicht allzu lange in ihrer Funktion sind. Was wünschen Sie sich von dem Geschäftsführer-Team?

Ich wünsche mir, dass die Firmenkultur so bleibt wie bisher. Es geht bei Gemü sehr offen zu. Schon als Praktikant während meines Studiums habe ich erlebt, dass man jederzeit Ideen einbringen kann. Jetzt nehme ich das noch viel stärker wahr. Ich erlebe Gert und Stephan Müller als sehr offene Menschen. Wir sind im ähnlichen Alter, haben gleiche Wertvorstellungen und gehen sehr konstruktiv miteinander um.

Wie profitiert der deutsche Vertrieb von den Investitionen in neue Standorte?

Deutlich trägt schon das 2009 eröffnete Entwicklungs- und Innovationszentrum Gemü Dome in Niedernhall bei. Der Erfinder-Spirit dort mündet in Innova­tionen und Produktverbesserungen, unterstützt also, was Gemü auszeichnet: die Erweiterung des Produktportfolios mit dem, was der Kunde benötigt. Zudem entstand in der Schweiz eines der modernsten Reinraumwerke Europas. Und mit dem neuen Produktions- und Logistikzentrum Europa in Kupferzell, etwa 15 km entfernt von unserem Hauptsitz, bietet Gemü noch schnellere kundenbezogene Montage und Direktbelieferung der Kunden. Durch die Zentralisierung der Läger unserer 24 Tochtergesellschaften haben wir in der Lieferperformance einen großen Schritt getan. In den Zeiten des Umzugs haben wir unsere Kunden zum Teil belastet; jetzt können wir sie für ihre Geduld belohnen, indem wir sie zuverlässiger beliefern als je zuvor.

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