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Medizinelektronik Querschnittsgelähmter kann Hand wieder bewegen

publish-industry Verlag GmbH

Bild: Ohio State University

19.04.2016

Trotz Rückenmarksverletztung eine Flasche greifen oder Videospiele spielen - möglich wird das dank eines speziellen Computersystems.

Ein querschnittsgelähmter Mann aus den USA kann dank eines Computer-Systems seinen Arm und seine Hand wieder bewegen. Ian Burkhart aus Dublin im US-Bundesstaat Ohio ist zum Beispiel in der Lage einen Löffel zu greifen, Wasser aus einer Flasche in ein Glas zu füllen oder Video-Spiele auf einer Konsole zu spielen. Möglich macht das die Technik Neurolife des amerikanischen Unternehmens Battelle.

Sie besteht aus einem, in Burkharts Gehirn implantiert, Chip der seine Hirnströme misst und über Kabel an einen Computer weiterleitet. Ein Programm wertet die Daten aus und wandelt sie in Handlungsimpulse um. Diese werden dann an eine, am Unterarm befestigte, Armbinde gesendet. Sie gibt die Befehle an die Armnerven weiter. Durch eine Rückenmarksverletzung ist Burkhart bereits seit einigen Jahren von den Schultern abwärts gelähmt. Das System umgeht die unterbrochene Nervenverbindung und stellt einen alternativen Übertragungsweg für die Signale zur Verfügung.

Auch wenn die Fortschritt von Burkhart beeindruckend sind, ist die Technik noch nicht gänzlich ausgereift. Dazu sind seine Bewegungen noch zu abgehackt und eingeschränkt. Ein großes Problem stellt dabei die Auflösung der Elektroden im Gehirn dar. Für eine flüssigere Motorik muss sie deutlich erhöht werden. Auch der Trainingsaufwand ist sehr hoch. Um auf den heutigen Stand zu kommen, trainierte Burkhart zwei Jahre mit dem System.

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