Sicherheit in digitalen Infrastrukturen Herausforderungen durch heterogene Konnektivität im Maschinen- und Anlagenbau

Durch die zunehmende Digitalisierung kann es im Maschinen- und Anlagenbau zunehmend zu Cyberangriffen und damit einhergehenden Produktionsausfällen kommen. Um dies zu verhindern, kann Worldline mit seiner SaaS-Lösung Abhilfe schaffen.

Bild: iStock, lemono
06.05.2024

Anlagenverfügbarkeit rund um die Uhr, voll automatisierte Leitstände oder Produktionssysteme mit Überblick über die Betriebszustände oder Auslastung in Echtzeit: Die neue Welt der integrierten OT, IT und IoT sorgte für einen Quantensprung auch im Bereich der Fernwartung. Im Zuge der zunehmenden Vernetzung industrieller OT-, IT- und IoT-Systeme können diese Technologien aber auch zum Einfallstor für gezielte Cyberangriffe werden. Aber wie können Anlagen- und Maschinenbauer den Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden, ohne die Effizienz im Service aufs Spiel zu setzen?

Industrieunternehmen sind zunehmend auf digitale Technologien angewiesen, um ihre Prozesse zu optimieren und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Dadurch rücken Sicherheit und Resilienz der digitalen Infrastruktur von Industrieunternehmen immer stärker in den Mittelpunkt strategischer Planungen. Denn immer wieder kommt es bei führenden Unternehmen des Maschinenbaus durch ausgeklügelte Cyberangriffe zu signifikanten Produktionsausfällen und jeder dieser Fälle veranschaulicht die Risiken einer immer komplexer werdenden Konnektivität sowie die enorme Bedeutung einer robusten Sicherheitsarchitektur. Aber welche konkreten Fälle sorgen denn im Alltag häufig bei Industrieunternehmen, die Fernwartungslösungen anbieten sowie deren Kunden für geschäftsrelevante Herausforderungen?

Geschichte und Aktualität: Ein Überblick

Hier sind einige typische Szenarien:

  • Die Historie der Fernwartung ist heterogen: erste modem-gestützte Fernwartungslösungen wurden durch internet-basierte Systeme abgelöst, die Stück für Stück wieder erweitert wurden. Dadurch ist es in Industrieunternehmen häufig gang und gäbe, dass Fernwartungslösungen verschiedener Generationen teilweise parallel betrieben werden.

  • Mit neuen gesetzlichen Vorgaben wie dem IT-Sicherheitsgesetz, dem EU Data Act, NIS-2, der KRITIS-Verordnung und internationaler Standards wie IEC 62443 hat sich das Sicherheitsbewusstsein rasant verändert. Selbst wenn die Unternehmen nicht zur kritischen Infrastruktur gehören, sind die neuen regulativen Anforderungen, wie das IT-Sicherheitsgesetz Standards, an denen sich Anlagen- und Maschinenbauer orientieren.

  • Insbesondere bei Großunternehmen und Konzernen nehmen Industrieversicherungen und Wirtschaftsprüfer Fernwartungszugriffe inzwischen genau unter die Lupe und beurteilen sie zunehmend kritisch. Industrieunternehmen müssen im Zuge einer Risikominimierung mit effizienten Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel eine Two-Faktor-Authentifizierung, einem umfassenden Audit-Logging oder abschaltbaren Zugängen sicherstellen, dass ihre Produktionsinfrastruktur modernen Sicherheitsanforderungen, wie sie von den Industrieversicherungen und Wirtschaftsprüfern formuliert werden, genügt.

  • Diese Anforderungen von Industrieversicherungen und Wirtschaftsprüfern stellt Maschinen- und Anlagenbauer, deren Produkte bei ihren Kunden in eine komplexe Produktionsinfrastruktur integriert werden, vor immer größere Herausforderungen. Die Anforderungen führen nicht nur dazu, dass Maschinen- und Anlagenbauer ihre Standardlösung für die Fernwartung nicht mehr effektiv einsetzen können und stattdessen ein Sammelsurium an Zugriffstechnologien verwalten und betreiben müssen, sondern die Industrieversicherungen und Wirtschaftsprüfer schreiben den Industrieunternehmen auch spezifische Konfigurationen vor, welche die Komplexität für die Anlagen- und Maschinenbauer weiter erhöhen. Die Folge: durch den hohen Aufwand, die zusätzlichen Risiken und die reduzierte Effizienz wird der Service in seinen Grundfesten erschüttert, ein Albtraum für jeden Service- und IT-Leiter.

SaaS als Lösung?

Eine mögliche Antwort auf diese Herausforderungen stellen spezialisierte Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen wie beispielsweise die WL Secure Remote Servicing Platform von Worldline dar, die genau auf die Sicherheitsbedürfnisse und den Integrationsbedarf von Industrieunternehmen zugeschnitten sind. Diese ganzheitlichen Sicherheitslösungen erfüllen die Anforderungen einer sicheren Konnektivität für die Fernwartung und andere Remote-Services. So können Technologien einer heterogenen Konnektivität wie zum Beispiel VPNs in eine leistungsfähige Fernwartungslösung nahtlos integriert, und die kritischen Sicherheits- und Betriebsanforderungen in diesem speziellen Bereich adressiert werden. Aber was muss eine solche Lösung leisten können, um wirklich ein Zugewinn für Anlagen- und Maschinenbauer zu sein? Im Wesentlichen geht es um die folgenden Aspekte:

  • Ganzheitliche Sicherheitsarchitektur: Unternehmen benötigen eine End-to-End-Sicherheitsarchitektur, die speziell darauf ausgelegt ist, die OT-Infrastrukturen vor externen und internen Bedrohungen zu schützen. Durch den Einsatz von fortschrittlichen Verschlüsselungstechniken, Multi-Faktor-Authentifizierung und kontinuierlicher Bedrohungsüberwachung sollte die Lösung daher einen umfassenden Schutz der Datenübertragung und Systemintegrität gewährleisten.

  • Effizienter Betrieb: Durch eine Zentralisierung der Sicherheits- und Netzwerkmanagementfunktionen können die Betriebsabläufe optimiert und das administrative Personal reduziert werden. Eine cloudbasierte Lösung sorgt für Flexibilität und Skalierbarkeit und ermöglicht es Unternehmen, ihre Ressourcen effektiver einzusetzen sowie schneller auf sich ändernde Anforderungen zu reagieren.

  • Herstellerunabhängige Integration: Ein weiteres Schlüsselmerkmal von geeigneten Saas-Lösungen ist ihre Integrationsfähigkeit. So ist nicht nur eine Interaktion mit einer Vielzahl von Produkten und Systemen unterschiedlicher Hersteller möglich, sondern bestimmte SaaS-Lösungen sind auch in der Lage, heterogene Zugriffstechnologien in eine ganzheitliche Fernwartungslösung zu integrieren und damit die oben beschriebenen Herausforderungen für Maschinen- und Anlagenbauer zu lösen. Diese Offenheit und Kompatibilität erleichtern nicht nur die Integration in bestehende industrielle Umgebungen, sondern schützen bestehende Investitionen.

  • Spezialisierung auf industrielle Fernwartung: Der Einsatz von SaaS-Lösungen, die sich auf das Thema Fernwartung konzentrieren, bietet gegenüber allgemeineren Ansätzen den Vorteil, dass das Fachpersonal Wartungs- und Diagnoseaufgaben effizient und sicher aus der Ferne durchführen kann. Dies verbessert nicht nur die Reaktionszeiten bei Problemen, sondern reduziert auch Vor-Ort-Einsätze, was wiederum Kosten spart und die Betriebseffizienz steigert.

Fazit

Insgesamt bieten SaaS-Lösungen eine zukunftsweisende Antwort auf die komplexen Sicherheits- und Betriebsanforderungen industrieller Unternehmen im Bereich der OT-Infrastrukturen. Mit ihrer ganzheitlichen Sicherheitsarchitektur, effizientem Betrieb und herstellerunabhängigen Integration setzen sie neue Maßstäbe für die sichere industrielle Konnektivität und Fernwartung. Unternehmen, die eine solche Lösung integrieren, können ihre Sicherheitslage signifikant verbessern, während sie gleichzeitig operative Exzellenz und Flexibilität in ihren Industrie-4.0-Initiativen sicherstellen

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