Bauende bis 2022 geplant Zwei neue Kraftwerke für Chemnitz

Eine der zwei neuen Anlagen in Chemnitz, welche Eins für MAN Energy Solutions errichtet.

Bild: MAN Energy Solutions
26.08.2019

MAN Energy Solutions ist von dem Energiedienstleister Energie in Sachsen (Eins) mit dem Bau zweier Motorenheizkraftwerke in Chemnitz beauftragt worden.

Die beiden Anlagen, MHKW Nord und Altchemnitz, welche Eins für MAN baut, werden mit sieben, beziehungsweise fünf MAN-Gasmotoren vom Typ 20V35/44G TS mit je 12,6 MW betrieben. Die neuen Heizkraftwerke stellen knapp 150 MW elektrische sowie über 130 MW thermische Leistung für die Versorgung der Stadt bereit.

Im Rahmen eines ebenfalls abgeschlossenen Instandhaltungsvertrags übernimmt MAN Energy Solutions zudem den Service der Gasmotoren für zunächst 40.000 Betriebsstunden. Teil des Service-Pakets ist auch die Ferndiagnoselösung PrimeServ Assist, die auf der digitalen Infrastruktur MAN CEON aufbaut und die Verarbeitung von nahezu Echtzeitdaten ermöglicht.

Neue Wärme für Chemnitz

„Der Bau der neuen Kraftwerke ist nach der Inbetriebnahme der neuen Heizkessel im Juli der nächste Meilenstein unseres Projekts ‚neue Wärme für Chemnitz‘“, erklärt Roland Warner, Vorsitzender der eins-Geschäftsführung. „Mit dem Projekt reduzieren wir den CO2-Ausstoß am Standort um rund 60 Prozent - das entspricht den Emissionen von rund 260.000 PKW. Wir haben uns für Gasmotoren zur Energiegewinnung entschieden und investieren damit in die aus unserer Sicht fortschrittlichste, weil umweltfreundlichste und flexibelste thermische Kraftwerkstechnologie. Die Motoren können neben herkömmlichem Erdgas auch mit klimaschonenderen Kraftstoffen wie Biogas oder synthetischem Gas betrieben werden. Mit Blick auf die Zukunft lassen sich die Emissionen also noch weiter senken.“

„Wir sind enorm froh und stolz, zur emissionsarmen Wärmeversorgung der Stadt Chemnitz beitragen zu können“, so Wilfried von Rath, Mitglied des Vorstands bei MAN Energy Solutions. „MAN Energy Solutions übernimmt als Generalunternehmer die Verantwortung für den Bau der beiden Kraftwerke, deren Herzstücke die insgesamt 12 Gasmotoren sind“, ergänzt Hajo Hoops, Senior Manager im Bereich Kraftwerke bei MAN Energy Solutions. „Diese zählen zu den effizientesten Aggregaten weltweit. Die hohe Gesamteffizienz bei der Brennstoffausnutzung, die modulare Bauweise und flexible Steuerung der Anlagen tragen maßgeblich zur Reduktion der emittierten Treibhausgase bei.“

Fertigstellung bis 2022 geplant

Das MHKW Nord wird auf dem Gelände des früheren, mit Braunkohle betriebenen, Kraftswerks Nord I entstehen, das 2004 abgerissen wurde. Die seither auf dem Gelände betriebene Photovoltaikanlage hat bereits einen neuen Standort erhalten. Das zweite MHKW wird die im Juli modernisierte, ebenfalls erdgasbetriebene Heizkesselanlage des Heizwerks Altchemnitz ergänzen.

Die neuen Kraftwerke sollen im Jahr 2022 den Betrieb aufnehmen. Dabei wird die Umsetzung des Projekts in zwei Schritten erfolgen. Zunächst werden Genehmigungen für alle geplanten Anlagen eingeholt. Die endgültige Investitionsentscheidung zur Realisierung wird getroffen, wenn diese vorliegen.

Kommunale Versorger setzen auf Gasmotorenkraftwerke

MAN Energy Solutions ist ein Anbieter von Gasmotorenkraftwerken in Deutschland und setzt sich seit vielen Jahren für die Etablierung der großmotorischen Kraft-Wärme-Kopplung ein. 2018 hat das Unternehmen Kraftwerke in Stuttgart-Gaisburg und Schwäbisch Hall in Betrieb genommen. Weitere Anlagen mit Gasmotoren der 35/44er Baureihe werden in Frankfurt (Oder) und Jena entstehen.

“Kommunale Versorger stehen bei der Modernisierung ihrer Versorgungsinfrastruktur heute vor neuen Herausforderungen“, erläutert Hoops. „Neben der Versorgungssicherheit nimmt die Klimaverträglichkeit einen hohen Stellenwert ein. Nur Anlagen die perspektivisch auch klimaneutral betrieben werden können, sind wirklich zukunftssicher. Das leisten Gasmotoren. Zudem müssen sich die Kraftwerke in einem immer komplexeren Markt behaupten können, in dem Flexibilität mehr und mehr zur harten Währung wird. Unsere Gasmotoren können in drei Minuten aus den Stillstand auf Volllast gefahren und noch schneller abgefahren werden. Diese Flexibilität bietet kaum eine andere Technologie.“

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