Prozessautomation & Messtechnik Zu viel geht daneben

Bild: Savany
23.03.2016

Wird nicht aufgepasst, läuft der Löffel schnell über. Das Gleiche passiert beim Zulauf von Granulaten in eine Anlage. Mit Lichtschnittsensoren kann dies verhindert und die korrekte Zulaufhöhe bestimmt werden.

Läuft in einer Anlage, in der Kunststoffgranulat verarbeitet wird, der Zulauf über, kann der Antrieb zu Schaden und der gesamte Prozess zum Erliegen kommen. Aufwand und Kosten für die Reparatur wären immens. Deshalb hat der Elektronikausrüster Galoz Electronics, der israelischer Distributor von Leuze-Produkten ist, bei einem weltweit in der Entwicklung und Herstellung von Additiven, Gemischen und farbigen Kunststoffgranulaten tätigen Unternehmen eine optische Überwachung des Zulaufs implementiert. Das Unternehmen produziert Vorprodukte, die in Spritzgussanwendungen für Kunststoffteile in der Automobilindustrie sowie für Gartenmöbel und Haushaltsgeräte zum Einsatz kommen.

Aufgabe war es dabei, den vorgegebenen Füllstand und die Überfüllung des granulatartigen Rohmaterials in der Zuleitung zum Zerkleinerer zu überwachen. Eine Überfüllung würde den Hauptantrieb schädigen. Bislang hatte das Unternehmen keine Möglichkeit gefunden, die Zuleitung zuverlässig und intelligent zu überwachen. Ferner fehlte die direkte Vernetzung zwischen Zu- und Ablauf. Bei einem langsameren Ablauf kam es immer wieder zu überhöhten Füllständen und das Granulat in der Zuleitungsrinne ist übergelaufen. Das Rohmaterial kam mit dem warmen Hauptantriebsmotor in Berührung und wurde aufgeschmolzen. Dadurch konnte Material in das Innere des Antriebs gelangen, der daraufhin ausfiel.

Granatüberlauf signalisieren

Die Lösung des Anlagenausrüsters Galoz Electronics war der Lichtschnittsensor LRS 36 (Line Range Sensor) von Leuze Electronic. Mit seinen zwei digitalen Ausgängen lassen sich beide Aufgaben lösen: die korrekte Höhe bestimmen und einen eventuellen Granulatüberlauf signalisieren. Es wurde eine Zuflussregelung geschaffen, die auch eine eventuelle Abschaltung initiieren kann, um Schäden an der Anlage zu vermeiden.

Die schaltenden Lichtschnittsensoren LRS 36 gibt es in drei Varianten: als Flächentaster mit und ohne Hintergrundausblendung sowie als mehrspuriges Vollständigkeitskontrollgerät („Track Scan“). Sie lassen sich mit einer Teach-Funktion direkt am Gerät einlernen und parametrieren. Die Flächentaster erkennen vergleichbar wie Lichtgitter oder Laserscanner tastend innerhalb eines Erfassungsbereichs bis 800 mm Objekte in beliebiger Position. Damit eignen sich diese Sensoren zur Objekterkennung. Die zu detektierende Objektgröße kann dabei in drei Stufen voreingestellt werden: fein, mittel und grob. Mit der Teach-Funktion entfallen die Inbetriebnahme und Parametrierung über den Computer (PC). Gleichwohl kann die Konfiguration, die per Anlernen am Gerät festgelegt wurde, von der Software LRSsoft eingelesen und weiterbearbeitet werden.

Die Line Range Sensoren von Leuze Electronic arbeiten nicht über einzelne Lichtspots, sondern projizieren einen divergenten Lichtstrahl mittels einer Laser-Linienbeleuchtung. Sender und Empfänger sind dabei gemeinsam in einer kompakten, leicht zu installierenden Einheit untergebracht. Wo bisher aufwendige Sensorlösungen, Sensorkombinationen oder zusätzliche Auswertegeräte notwendig waren, erschließen Lichtschnittsensoren mit ihrem großen Messbereich somit neue Applikationsfelder.

Bildergalerie

  • Oberhalb des Zulaufs befindet sich der Lichtschnittsensor LRS 36 von Leuze electronic zur Überwachung der Materialhöhe

    Oberhalb des Zulaufs befindet sich der Lichtschnittsensor LRS 36 von Leuze electronic zur Überwachung der Materialhöhe

    Bild: Leuze Electronic

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