Lufttechnik vernetzt Ziehl-Abegg, T-Systems und Telekom entwickeln IIoT-Plattform

Durchgängige Vernetzung und Überwachung im Bereich Lufttechnik war einer der Ansprüche von Ziehl-Abegg.

10.05.2019

Ziehl-Abegg, Hersteller von Luft- und Klimatechnik sowie Antriebsmotoren für Aufzüge, entwickelte gemeinsam mit Telekom und T-Systems Multimedia Solutions eine IIoT-Plattform, um seine eigenen Produkte wie auch Fremdgeräte an das Internet der Dinge anzuschließen und zu überwachen. Ziel ist es, über die Erfassung von Betriebsdaten ein genaueres Bild über die Einsatzszenarien, den Gerätezustand und den Wartungsstatus zu erhalten und diese aussagekräftig visualisieren zu können.

Die Lösungen aus dem Bereich Lufttechnik von Ziehl-Abegg kommen unter anderem in kritischen Umgebungen wie Laboren, landwirtschaftlichen Betrieben oder Servereinrichtungen zum Einsatz. Dort ist ein verlässlicher Betrieb der Ventilationstechnik von essenzieller Bedeutung. Entsprechend eng getaktet waren die Wartungszyklen, die jedoch einen hohen Aufwand erforderten.

Andererseits wollte das Unternehmen seine Produkte um zusätzliche Services ergänzen - nämlich die Möglichkeit, Geräte zu überwachen, um daraus Entscheidungen für die Steuerung, Wartung und Beschaffung treffen zu können. Die einzelnen Geräte sollten über das Internet of Things (IoT) mit der Microsoft-Azure-Cloud verbunden und über Schnittstellen unter anderem an die Produktdatenbank und mobile Apps von Ziehl-Abegg angeschlossen werden. Ein Kunden- und Administrationsportal war gewünscht, in dem Kunden selbst Zugriff auf den Live-Status sowie Betriebsdaten haben.

Statusinformationen in Sekunden abrufen

Um diese Anforderungen zu erfüllen, werden die Lufttechnikprodukte von Ziehl-Abegg künftig mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet, die in Sekundenabständen ein Statusupdate beziehungsweise einen Statuswechsel via Bluetooth an das IoT-Gateway übermitteln. Bei den erhobenen Daten kann es sich um den aktuellen Stromverbrauch, Innen- und Außentemperaturen, Betriebsstunden oder Erschütterungen handeln, die darauf hindeuten, dass etwa eine Unwucht vorherrscht.

Via lokaler WiFi-, LAN- oder UMTS-Verbindung übergibt das Gateway die Datenpunkte gebündelt an den IoT-Hub in der Azure-Cloud. Mit einem Mausklick hat der Kunde im User Interface Zugriff auf den Status seines Gerätes. Die Kollegen von Ziehl-Abegg erhalten Einblicke in die Performance aller verbundenen Geräte, um die Wartung, Überprüfung, Produktbedarf und Lebensdauer besser planen zu können. Aktuelle Statusinformationen oder Fehlerbenachrichtigungen einzelner Geräte können auch aktiv auf der ZA-Bluegalaxy-Plattform oder via WhatsApp, E-Mail oder SMS abgerufen werden.

Vorteile in Wartung und Entwicklung

Über die Anbindung an die Cloud und das Internet der Dinge kann Ziehl-Abegg und auch der Kunde selbst nun kontinuierlich die vernetzten Geräte überwachen. Alerts im System sorgen für eine frühzeitige Alarmierung von Endkunden und Servicetechnikern bei Fehlfunktionen oder beim Erreichen definierter Schwellenwerte. Ausfallzeiten von Geräten können so deutlich verringert werden, eine unnötige Wartung von Ventilatoren wird vermieden.

Gleichzeitig soll die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von den konsolidierten Geräteparametern über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg profitieren. Ziehl-Abegg verfügt nun über eine wachsende, digitale Datenbasis für die Prognose und bedarfsgerechte Geschäftsmodelle. Auch sollen andere Sparten des Unternehmens nach und nach an das Portal angeschlossen werden, der Bereich Antriebstechnik beispielsweise noch im Jahr 2019.

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