Entwicklungstools & Prototyping Wunder werden wahr

Ansgar Hein​​, Leiter Unternehmensentwicklung, IES, ans@ies.de

Kooperationspartner von Turck Duotec

Bild: IES
22.10.2015

Magische Gegenstände sind vor allem aus Kindermärchen bekannt. In Zukunft könnten derartige Objekte jedoch Realität werden und die Art und Weise verändern, wie wir zusammen leben und arbeiten. Die Elektronikfertigung spielt hierbei eine entscheidende Rolle und muss vor allem eines sein und werden: flexibel.

In Märchen haben Objekte oftmals magische Eigenschaften, wie zum Beispiel der stets die Wahrheit sagende Spiegel bei Schneewittchen. Schon bald könnten Kaufhäuser mit intelligenten Spiegeln ausgestattet sein. Via Smartphone sind Kunden vor dem Spiegel dann in der Lage, Kontakt mit Freunden aufzunehmen und das anprobierte Outfit zu besprechen. Oder sie animieren gleich ganze soziale Netzwerke zu einem Feedback. Sicherlich nicht immer nur zur Freude der Person vor dem Spiegel.

In Zukunft werden immer mehr vormals leblose Objekte mit Intelligenz ausgestattet sein. Wer heute an Computer denkt, dem fallen Desktop PCs, Notebooks, Tablets und Smartphones ein. Der ein oder andere kommt womöglich noch auf weitere Anwendungsfälle, wie Ticketautomaten oder Bedienoberfläche an Maschinen. Zukünftig besitzen wohl selbst kleinste Einheiten bereits eine CPU – stromsparend und winzig. Daten werden dezentral, direkt an Ort und Stelle, rudimentär ausgewertet und erst dann an eine übergeordnete Intelligenz beziehungsweise Instanz verschickt. Leitungswege sowie Latenzen bei der Übermittlung und Speicherung gehen somit gegen null. Das Ergebnis sind Realtime-Anwendungen. Während heute noch von Predictive Maintenance im Zusammenhang mit Internet of Things und Industrie 4.0 gesprochen wird, hält die Zukunft weitaus weitergehende Veränderungen parat. Diese werden wirklich in eine vierte industrielle Revolution und vor allem in die intelligente Fabrik münden. Individuelle Anpassungen nehmen die am Fertigungsprozess beteiligten Einzelsysteme dann selbsttätig vor. Damit lassen sich auch Aufträge mit Losgröße 1 wirtschaftlich sinnvoll realisieren.

Zeit ist Geld. Gleiches gilt für den Materialeinsatz: Je effizienter desto kostengünstiger. Hier ermöglichen IoT-Lösungen schon heute konkreten Nutzen. Durch die Auswertung und Verknüpfung von Daten unterschiedlicher Quellen, wie AOI, SPI und AXI und darauf aufbauender Pattern-Analysen, wird die Ausbeute verbessert und die Qualität gesteigert. Zukünftige intelligente Objekte können darüber hinaus dabei helfen, individuellen Anforderungen noch besser gerecht zu werden und die Fehlleistungskosten im Idealfall auf null zu reduzieren. Notwendig dafür sind allerdings weitere Schritte hin zu einer automatischen Qualitätskontrolle, inklusive eines Regelkreises, und zu einer Speicherung und Analyse umfassender Daten. Letzteres fällt in den Bereich Big Data und ist ein weiterer wesentlicher Vektor von
Industrie 4.0.

Die Entwicklungen rund um das industrielle Internet der Dinge schreiten mit Siebenmeilenstiefeln voran. Um Schritt zu halten, braucht es auch in der Elektronikfertigung flexibel agierende Unternehmen, die gut miteinander vernetzt sind. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen; beispielsweise durch das Engagement in Netzwerken, wie der Internet of Things Alliance (iota). In dieser bündeln Anbieter von Best-Practice-Beispielen ihr Wissen und bringen es nutzbar ein. Sonst bleibt das Internet of Things womöglich noch für lange Zeit eine schöne Phantasie.

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