Messevorbericht Husum Auf in die Wind-Hauptstadt

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05.09.2017

In Husum ist vom 12. bis 15. September wieder Messezeit. Die Trends der diesjährigen Husum Wind reichen von der Digitalisierung über den reibungsarmen Betrieb von Windkraft-Anlagen bis hin zur Offshore-Windenergie, der ein eigener neuer Messebereich gewidmet ist.

Das schleswig-holsteinische Husum gilt als die deutsche Stadt mit der im Jahresdurchschnitt höchsten Windgeschwindigkeit. Ob das Zufall war, dass sich die ersten Windenergie-Pioniere vom 13. bis 15. Oktober 1989 in einer Viehauktionshalle in genau dieser Stadt trafen, ist bis heute nicht bekannt. Sie tauschten sich über ihre Ideen und Erfahrungen aus, um diese alternative Form der Energiegewinnung marktfähig zu machen. Seither findet die Messe alle zwei Jahre statt.

Im Fokus: Offshore, Sektorkopllung und Netzintegration

Neu in diesem Jahr: Für die Offshore-Windenergie wurde ein eigener Messebereich geschaffen. In dem können sich Aussteller und Firmen der gesamten Wertschöpfungskette informieren und austauschen über die Windenergie auf See. Im weiteren Sonderbereich Sektorenkopplung & Netzintegration können Fragen zum Netzanschluss, der besseren Stromverteilung oder Speicherung sowie der Verknüpfung von Systemen diskutiert werden. Neben diesen Highlights gibt es spannende Neuheiten aus der gesamten Branche.

Gleitlager für On- und Offshore

Gleitlager vom japanischen Hersteller Oiles lassen sich überall dort einsetzen, wo langsam rotierende, oszillierende oder lineare Bewegungen unter hohen mechanischen Lasten ausgeführt werden müssen. Konkret können diese Gleitlager aus Speziallegierungen oder neuartigen Verbundwerkstoffen beispielsweise in Getrieben, Verstellaggregaten der Pitch- und Azimut-Systeme sowie im Bereich der Haupt- und Rotorlager eingesetzt werden. Hier lassen sie sich wegen ihrer kompakten Größe einfach in die Konstruktionen einarbeiten. Zudem unterstützen sie gewichts- und materialreduzierte Bauweisen. In der Praxis sorgen die Gleitlager für einen reibungsarmen und effizienten Anlagenbetrieb, auch in Schwachwindzeiten. Da sie durch ihre konstruktiv integrierten Festschmierstoffe selbstschmierend sind, benötigen sie keine externe Schmiermittel-Versorgung.

Fehler vorausschauend meiden

Digitalisierungs-Lösungen halten vermehrt Einzug in die Windindustrie, beispielsweise Industrial Analytics. Mit der von Weidmüller angebotenen flexiblen und skalierbaren Analytics-Software lassen sich Fehler in Windenergieanlagen voraussagen. Deren Sensoren stellen in den meisten Fällen schon heute ausreichend Daten zur Verfügung, so dass man erstmals auf die Montage von zusätzlichen Messinstrumenten verzichten kann.

Basierend auf vorhandenen Daten, aus denen das Anlagenverhalten gelernt wird, treffen Ingenieure Vorhersagen. Anschließend werden diese reduziert und nur jene betrachtet, die zum eigentlichen Anlagenverständnis erforderlich sind. Bei den Analysen steht der Betreiber und/oder Produzent der Windenergieanlage im Mittelpunkt – sein Know-how ist gefragt. Die Analysesoftware kann einen Fehler zwar mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit vorhersagen – Voraussetzung hierfür ist jedoch stets, dass er zuvor klassifiziert worden ist. Nur der Anwender kann bewerten, ob eine Anomalie tatsächlich als kritischer Fehler einzustufen ist.

Frischer Wind für die Karriere

Am 15. September, dem letzten Tag der Husum Wind, findet die Windcareer auf einer zusätzlichen Ausstellungsfläche statt. Die Jobmesse bietet sowohl Fachkräften aus der Branche als auch Studierenden und Neueinsteigern die Chance, sich einen Überblick über Arbeitgeber und Berufsfelder in der Windenergie zu verschaffen.

Die Jobbörse wird begleitet von einem ganztägigen Vortragsprogramm im Kongresszentrum. Themen sind Karrierechancen in der Windenergiebranche, Unternehmensdarstellungen sowie Studiengänge und Ausbildungsberufe. Auch die Bedeutung des Fachkräftemangels wird diskutiert.

Bei geführten Messerundgängen können Bewerber zudem Branchentrends entdecken, Berufsbilder und Einsatzgebiete kennenlernen und Kontakte mit möglichen Arbeitgebern knüpfen. „Die Branche kämpft mit einem wachsenden Fachkräftemangel. Daher halten wir Job- und Kontaktbörsen wie die Windcareer für sehr wichtig. Sie bieten eine gute Plattform für den direkten und persönlichen Austausch mit Nachwuchskräften und auch den dringend benötigten Fachkräften“, sagt Marc Altmeyer, Bereichsleiter Talent Acquisition bei Enercon.

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