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Stromproduktion in Deutschland Windenergie überholt Kernenergie

2016 könnte die Windstromerzeugung in Deutschland die Marke von 100 Milliarden Kilowattstunden erreichen.

Bild: Nordex SE
23.05.2016

2015 lag die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland nur knapp hinter der Produktion aus Kernenergie. 2016 soll sich das Verhältnis erstmalig umkehren, ergibt eine Hochrechnung des IWR.

Die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen an Land und auf dem Meer in Deutschland wird im Jahr 2016 erstmals die Stromproduktion aus Atomkraftwerken überholen. Das geht aus einer ersten Hochrechnung des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) auf der Basis aktueller Daten hervor.

Grund ist der letztjährige Zubau an Windkraftanlagen, der sich 2016 in den Erzeugungsdaten erstmals ganzjährig auswirkt, sowie der aktuelle Ausfall mehrerer Atomkraftwerke (Grohnde, Philippsburg 2 und Gundremmingen B) über einen längeren Zeitraum. Ein wesentlicher Treiber für den Schub bei der Windstromerzeugung sind die Windkraftanlagen auf dem Meer, die in diesem Jahr die volle Produktionsleistung erreichen. „Allein die deutschen Offshore-Windkraftanlagen werden im Jahr 2016 sicher erstmals die Marke von zehn Milliarden Kilowattstunden Strom knacken können“, sagte IWR-Direktor Norbert Allnoch in Münster.

Im Jahr 2015 lag die Stromerzeugung aus Windenergie in Deutschland mit insgesamt 88 Milliarden Kilowattstunden (kWh) nur noch knapp hinter der Produktion aus Kernenergie mit 91,8 Milliarden kWh. Für 2016 erwartet das IWR einen Rückgang der Stromproduktion aus deutschen Kernkraftwerken auf deutlich unter 90 Milliarden kWh und damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1980iger Jahre. Die Windstromerzeugung in Deutschland könnte je nach Windjahr erstmals die Marke von 100 Milliarden kWh erreichen.

Die Statistik „Energiemix Deutschland - Zeitliche Entwicklung der Stromerzeugung aus Windkraftanlagen und Atomkraftwerken in Deutschland“ ist hier einzusehen.

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