Weltweit erster bio-basierter Getränkekarton Der Milchkarton wird Bio

Ab sofort setzt Tetrapak auf Bio-Getränkekartons.

Bild: iStock, Kalistratova
09.03.2017

Vor mehr als fünfzig Jahren lief bei Tetra Pak die erste Tetra-Rex-Giebeldachverpackung vom Band. Rund ein halbes Jahrhundert später gibt es den Klassiker in fünf Varianten und 14 unterschiedlichen Größen. Jetzt hat der Verpackungshersteller seinen neuesten Coup gelandet: ein Getränkekarton auf Bio-Basis.

Im nach eigenen Angaben weltweit ersten Getränkekarton aus vollständig nachwachsenden Rohstoffen hat Tetra Pak gemeinsam mit der finnischen Molkerei Valio Eila einen laktosefreien Drink aus fettarmer Milch in die Kühlregale gebracht. „Mit dieser Entwicklung haben wir einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft getan und unsere Vorreiterrolle und Innovationsführerschaft eindrucksvoll unterstrichen“, so Kim Nordstrom, Projektmanager bei Tetra Pak Finnland, anlässlich der Markteinführung.

Zuckerrohrbasierte Polymere

Bereits 2007 hat Tetra Pak für seine Verpackungen Karton verwendet, der das FSC-Zertifikat für nachhaltige Waldwirtschaft trägt. Damit setzte das Unternehmen schon früh ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. Durch eine Kooperation mit Braskem, einem Hersteller thermoplastischer Kunststoffe, wurde es möglich, Polyethylen hoher Dichte für seine Verschlusskappen und Polyethylen niedriger Dichte für die Beschichtung des Kartons auf Zuckerrohrbasis einzusetzen. Das benötigte Zuckerrohr wird auf brachliegenden Weideflächen angebaut. Die Kunststoffe können bis zu ihrem Ursprung rückverfolgt werden, ebenso wie der FSC-zertifizierte Karton.

Verantwortung zur Nachhaltigkeit

Für Tetra Pak reicht es nicht, nur Materialien aus nachwachsenden Quellen zu verwenden – diese müssen auch auf verantwortungsvolle Weise bewirtschaftet werden. Daher werden alle Zuckerrohrlieferanten von Braskem ermutigt, einen Zertifizierungsstandard für die verantwortungsvolle Ethanolproduktion einzuhalten.

Dieser wurde im Einvernehmen mit allen Beteiligten der Wertschöpfungskette entwickelt. Ein Verhaltenskodex zwischen Tetra Pak und Braskem sieht außerdem eine externe Prüfung aller Ethanollieferanten vor. So wird sichergestellt, dass soziale und umweltwelttechnische Anforderungen eingehalten werden. Die branchenweit ersten Verschlusskappen aus bio-basierten Polymeren kamen 2011 auf den Markt. Sie zeichnen sich durch eine deutlich niedrigere Kohlenstoffbilanz im Vergleich zu herkömmlichen Polymeren aus, entsprechen aber in Erscheinungsbild und Funktion den aus fossilen Rohstoffen gefertigten.

Karton rein auf Pflanzenbasis

2015 trugen bereits 2,7 Milliarden Verpackungen die bio-basierten Verschlusskappen – ein beachtlicher Zwischenerfolg, der den Weg zum ersten vollständig pflanzenbasierten Getränkekarton ebnete. Die Verpackungsgrößen und Formen lassen sich flexibel an die Verbraucherwünsche anpassen. Der Vorteil für die Händler: Sie können verschiedene Zielgruppen ansprechen und so auf Trends reagieren.

Wichtig ist dabei, dass eine Umstellung möglichst wenig Zeit in Anspruch nimmt. Dies ermöglicht das spezielle Herstellungsverfahren der Tetra Rex. Die Giebeldachverpackungen werden aus flach gefalteten Kartonrohlingen hergestellt, die sich kostengünstig transportieren und lagern lassen. In der Produktion profitieren Hersteller davon, dass sie in kürzester Zeit zwischen verschiedenen Packungsvolumen mit gleichem Bodenquerformat wechseln können. Für die Herstellung der Tetra Rex stehen drei Abfüllanlagen zur Verfügung. Die Tetra Pak TR/27 XH und die TR/28 XH zeichnen sich durch besondere Ressourceneffizienz aus. Die Wiederverwertung von Wasser im Kühlsystem und der niedrige Energie- und Chemikalienverbrauch helfen, Ausschuss zu vermeiden – dadurch sinken die Kosten.

Sicher verpackt

Die Tetra Rex ist ein sicheres Verpackungssystem: Ein patentiertes Faltverfahren verhindert, dass abgefüllte Produkte Kontakt zur offenen Kartonkante haben. Vier unterschiedliche Materialkombinationen sorgen für die entsprechenden
Sicherheitsbarrieren, um alle Arten von frischen Produkten zu schützen.

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