Intelligente Funktechnik Insellösung hat ausgedient

ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH

Smart Home: Mittlerweile ist unter den beteiligten Unternehmen ein regelrechter Kampf darum entbrannt, wer den Standard setzt – für den Branchenverband VDE das größte Hindernis für eine dynamische Marktentwicklung

Bild: Telekom
28.09.2016

Smart Home soll helfen, das eigene Zuhause intelligent zu vernetzen. Oft sind die Systeme einzelner Anbieter nicht kompatibel und ein einheitlicher Standard fehlt. Eine Gruppe von Unternehmen hat vor diesem Hintergrund eine herstellerübergreifende Smart-Home-Plattform entwickelt.

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Als Verbraucher kann man beim Thema Smart Home schon manchmal verzweifeln. Da gibt es einerseits viele neue Möglichkeiten, das eigene Zuhause intelligent zu vernetzen und so den Komfort, die Sicherheit und die Energieeffizienz zu steigern. Andererseits sind viele dieser Angebote Insellösungen und nicht kompatibel zueinander. Ob Bluetooth Smart LE, Dect Ule, Enocean, Homematic, Knx, Wlan, Zigbee oder Z-Wave – die Liste der Protokolle ist lang. Die Folge: Kauft ein Nutzer das Smart-Home-System eines Anbieters, kann er in der Regel nur dessen Funktionen und Lösungen nutzen.

Mittlerweile ist unter den beteiligten Unternehmen ein regelrechter Kampf darum entbrannt, wer den Standard setzt – für den Branchenverband VDE das größte Hindernis für eine dynamische Marktentwicklung. Das Beratungsunternehmen Deloitte sieht deshalb die Zukunft von Smart Home in Plattformen, bei denen Verbraucher die Lösungen mehrerer Hersteller nutzen. Ein Beispiel für solch eine offene und herstellerübergreifende Smart-Home-Plattform ist Qivicon.

Mehr als 40 Hersteller, eine Plattform

Qivicon ist eine von der Deutschen Telekom initiierte Allianz von Industrie-Unternehmen in Deutschland mit dem Ziel, das Thema Smart Home voranzutreiben. Gemeinsam mit den Partnern ENBW, EQ-3, Miele und Samsung etabliert die Telekom eine Plattform, die Themenfelder wie Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz umfasst. Mittlerweile vereint Qivicon mehr als 40 Partner. Neben Unternehmen und Marken wie Assa Abloy, Entega, E wie Einfach, Huawei, Junkers, Kärcher, Logitech, Miele, Osram, Philips, Rheinenergie, Sonos, Vattenfall oder der Telekom haben sich auch die österreichische EWW-Gruppe oder das niederländische Telekommunikationsunternehmen KPN der Plattform angeschlossen.

Die Idee hinter dem Ansatz: Je mehr Unternehmen Produkte auf der Plattform anbieten, desto mehr Anwendungen kann der Verbraucher nutzen. Ein Ergebnis der Lösungspluralität: Das Beratungsunternehmen Frost & Sullivan zeichnete Qivicon mit den European Connected Home New Product Innovation Award 2016 aus. Und auch das Beratungsunternehmen Analysys Mason kam im Juni 2014 zu dem Ergebnis, dass von allen evaluierten Smart-Home-Systemen Qivicon die derzeit ausgereifteste Initiative sei.

Plug and Play

Qivicon setzt bei der Kommunikation auf für Smart Home ausgelegte Funkprotokolle. Sie ermöglichen eine Installation, ohne Wände aufreißen und umständlich Kabel verlegen zu müssen. Mit der Funktechnik lassen sich auch Altbauten und Mietwohnungen schnell mit intelligenter Haustechnik ausstatten. Steht ein Umzug an, zieht die Lösung einfach mit um und wird im neuen Zuhause wieder aufgebaut.

Herzstück von Qivicon ist die sogenannte Qivicon Home Base. Das Gerät wird unabhängig vom Telekommunikationsanbieter an einem Breitbandanschluss mit dem Internet verbunden und steuert per Funk die elektrischen Geräte im Haus oder der Wohnung. Mit der zweiten Generation der Qivicon Home Base nutzen Anwender ab Herbst die Funkprotokolle HomeMatic, Homematic IP sowie ZigBee Pro, Dect ULE ist bereits vorbereitetet. Darüber hinaus können Nutzer kompatible Geräte über Wlan oder Netzwerkkabel mit der Home Base verbinden. Zudem lässt sich die Home Base per USB-Stick um zusätzliche Funkstandards erweitern. Ziel der Telekom ist es jedoch, alle relevanten Geräte und Standards auf der Smart-Home-Plattform zu integrieren und somit die Vielfalt der kompatiblen Endgeräte auszuweiten. Der Konzern engagiert sich deshalb in dem Smart-Home-Projekt der Eclipse Foundation. Bereits jetzt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Qivicon kompatibler Geräte: Von A wie Außenkamera über G wie Gefrierschrank oder Geschirrspüler bis W wie Wassermelder oder Weinschrank.

Einstiegsoption White Label

Gesteuert wird das intelligente Zuhause via Smartphone, Tablet und PC – mit einer App der Partner. Einige der beteiligten Unternehmen legen mit ihren Apps Schwerpunkte, wie etwa Vattenfall auf die Heizungssteuerung oder das Verbrauchsmanagement. Mit der App von Miele lassen sich viele Hausgeräte steuern und die Apps der Energieversorger Rheinenergie, Entega oder die Magenta-Smart-Home-App der Telekom ermöglichen eine übergreifende Haussteuerung. Der Nutzer kann die App frei nach seinen Bedürfnissen wählen oder mehrere parallel nutzen.

Die Smart-Home-Plattform ist aber auch für Unternehmen interessant. Denn die herstellerübergreifende Plattform bietet mit seinem White-Label-Angebot Unternehmen einen schnellen Marktzugang. Unternehmen müssen weder in die Technik noch in die Infrastruktur investieren – stattdessen erhalten sie einen direkten und schnellen Einstieg in den Smart Home-Markt inklusive Bereitstellung, Hosting, Training und Customer Care. Bei der Wahl der Geschäftsstrategie wie Produkt-, Preis-, Kommunikations- und Vertriebsstrategie, sind die Partner komplett eigenständig und definieren dies auch selbst.

Bildergalerie

  • Die Plattform Qivicon ermöglicht  Verbrauchern, mit einem Angebot unterschiedliche Smart-Home-Geräte verschiedener Marken zu nutzen.

    Die Plattform Qivicon ermöglicht Verbrauchern, mit einem Angebot unterschiedliche Smart-Home-Geräte verschiedener Marken zu nutzen.

    Bild: Deutsche Telekom

  • Nutzten laut Beratungsunternehmens Deloitte 2013 noch etwa 315 000 Haushalte in Deutschland Smart Home, werden bis  2020 rund eine Million Haushalte die vernetzte Technik anwenden.

    Nutzten laut Beratungsunternehmens Deloitte 2013 noch etwa 315 000 Haushalte in Deutschland Smart Home, werden bis 2020 rund eine Million Haushalte die vernetzte Technik anwenden.

    Bild: Deutsche Telekom

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