Stabile Versorgung mit Bioenergie Warum Österreicher im Winter nicht frieren

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Bioenergie und KWK halten Österreich auch im eisigen Januar warm. Andere erneuerbare Energiequellen haben im Vergleich jedoch starken Ausbabedarf.

30.01.2017

Mollige Wärme auch im eisigen Januar: Den Biomasse-Kraftwerken und KWK-Anlagen in Österreich können die frostigen Temperaturen nichts anhaben.

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2108 Biomasse-Heizwerke und 111 KWK-Anlagen versorgen über 600.000 Haushalte in Österreich zuverlässig mit erneuerbarer Biowärme. Die meisten Heizwerke werden in der Steiermark betrieben – 656 an der Zahl. Rund 2,6 Millionen Tonnen CO2 sowie 964 Millionen Liter Heizöl werden jährlich eingespart. Das vornehmlich verwendete Hackgut wächst vor der Tür, sichert heimische Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Dabei ist das Biomasse-Potenzial nicht ausgeschöpft – in den heimischen Wäldern wächst immer noch mehr nach, als nachhaltig genutzt werden könnte. Die Versorgung der Heizwerke ist im bitterkalten Januar gesichert – deshalb lassen die tiefen Temperaturen die heimischen Biomasse-Heizwerke kalt.

Kärnten in gleicher Liga wie Schweden

Mit einem Anteil erneuerbarer Energien von 51,8 Prozent gemäß EU-Richtlinie für erneuerbare Energien ist Kärnten Spitzenreiter in Österreich und liegt über dem Bundesschnitt von 33 Prozent. Damit spielt Kärnten in einer Liga mit Schweden, das innerhalb der EU-Staaten beim Einsatz erneuerbarer Energien mit 52,1 Prozent den ersten Platz belegt.

Zieht man den Bruttoinlandsverbrauch zugrunde, erreicht Kärnten sogar einen Beitrag von 58 Prozent an erneuerbaren Energien. Traditionell hat Kärnten einen hohen Anteil an Wasserkraft. Beim gesamten Bruttoinlandsverbrauch (BIV) wird die Wasserkraft noch von der Bioenergie übertroffen. Insgesamt nimmt die Bioenergie 53 Prozent unter den erneuerbaren Energien ein. Dies liegt auch am Ressourcenreichtum Kärntens, das in Österreich den zweithöchsten Waldanteil hat.

Ausbaubedarf bei anderen Erneuerbaren

Solarthermie, Wärmepumpen oder Photovoltaik führen gegenüber Bioenergie und Wasserkraft bislang noch ein Schattendasein. Ohne Bioenergie läge der Anteil erneuerbarer Energien am BIV anstatt bei 58 Prozent nur bei 27 Prozent. Das wäre nicht wesentlich höher als im Jahr 1988 (25 Prozent). Hackgut und Sägenebenprodukte stellen in Kärnten mit 42 Prozent die größte Biomassefraktion – ein Verdienst der starken Kärntner Forst- und Holzwirtschaft. Ablauge aus der Papierindustrie ist der zweitwichtigste biogene Brennstoff (21 Prozent), dahinter folgt Brennholz mit 18 Prozent.

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