Zweistelliges Wachstum Wachstum und Sorge bei Ziehl-Abegg

Andrej Gaplahatov verpackt bei Ziehl-Abegg einen energiesparenden EC-Ventilator im Werk an der Würzburger Straße in Künzelsau. Im Herbst 2016 baut Ziehl-Abegg für diese Produkte eine annähernd doppelt so große Fertigung im Gewerbepark Hohenlohe.

Bild: Ziehl-Abegg
30.08.2016

Ziehl-Abegg verzeichnet im ersten Halbjahr 2016 ein Wachstum von satten zehn Prozent, unter anderem durch die Expansion im Mittleren Osten. Und genau dies ist nicht nur Grund zur Freude, sondern auch zur Besorgnis.

Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten greifen in allen Märkten um sich, davon ist der Ventilatoren- und Motorenhersteller nicht ausgenommen. „Daher setzen wir umso mehr auf neue Produkte und verstärken den Kontakt zum Kunden“, sagt Peter Fenkl, Vorstandsvorsitzender von Ziehl-Abegg. Zu dieser Strategie gehört auch die Gründung einer Vertriebsgesellschaft im Mittleren Osten.

Kunden wandern ins Ausland ab

Auch in Deutschland hat Ziehl-Abegg um zehn Prozent wachsen können. Allerdings haben die Auslandsgesellschaften des Hohenloher Unternehmens in umliegenden Ländern zum Teil doppelt so hohe Umsatzzuwächse erzielen können. „Wir spüren als Zulieferer, dass unsere Kunden Fertigungen in Europa außerhalb von Deutschland aufbauen oder verlagern“, erklärt Fenkl. Auch der Mittlere Osten gewinnt für Ziehl-Abegg immer mehr an Bedeutung. Daher ist Ziehl-Abegg seit Frühjahr in Dubai (VAE) mit einer Verkaufsgesellschaft unter der Geschäftsführung des Briten David Miller vertreten.. „Dadurch sind wir auch in Nordafrika noch ein Stück näher an unsere Kunden gerückt“, unterstreicht Fenkl.

Brexit schlägt auf die Bücher

Wie politische Unsicherheit direkt auf die Wirtschaft wirkt, belegt der leichte Umsatzrückgang in Großbritannien nach dem Brexit. Der Verfall des Englischen Pfund macht sich zudem negativ in den Büchern auf der Ergebnisseite bemerkbar. Ebenfalls schwierig ist der Markt Russland. Dennoch hat Ziehl-Abegg Russland im ersten Halbjahr 2016 den Umsatz zweistellig steigern können. Allerdings ist noch immer nicht das Niveau von vor den Sanktionen erreicht. „Wir profitieren in Russland von dem sehr guten Ruf unserer Produkte“, betont Fenkl, freut sich aber, dass das Unternehmen trotz des Umsatzeinbruchs keinen Mitarbeiter kündigen musste.

Neues Werk in Deutschland

Ziehl-Abegg setzt ebenso auf den Standort Deutschland. Im Herbst wird dort der Neubau eines Produktionswerks für energiesparende EC-Motoren beginnen. Auf dem 230.000 Quadratmeter großen Werksgelände ZA Kupferzell betreibt Ziehl-Abegg bereits seit 2002 eine Fertigung für Radialventilatoren und seit 2014 eine Fertigung für Aufzugsantriebe und Spezialmotoren; dort entstehen auch elektrische Radnabenantriebe für Stadtbusse. Zwischen diesen beiden Gebäuden wird nun der Neubau platziert.

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