Digitale Transformation Vom Lieferant zum Dienstleister

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08.05.2017

Energieversorger müssen sich umstellen: Die Digitalisierung zwingt sie, sich neu aufzustellen. Wie die Transformation zum Dienstleister gelingen könnte, lesen Sie hier.

Die Digitale Transformation wird mit ihren technischen Umwälzungen, verändertem Kundenverhalten und neuen Unternehmensprozessen die Rolle der Energieversorger neu definieren: Mit datengetriebenen Service-Angeboten erweitern sie ihr Portfolio der reinen Energielieferung und sichern zukünftig als Energiedienstleister ihren Umsatz.

Neue Aufgaben für Energieversorger

Der Anteil an volatilen Energieträgern in der Energiewirtschaft steigt seit Jahren zunehmend an. Erneuerbare Energien wie Windkraft und Solaranlagen sichern bereits einen beachtlichen Teil des Strombedarfs. Darüber hinaus wird der Konsument zum autarken Eigenversorger, dem sogenannten Prosumer, beispielsweise durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Eigenheims und einen Batteriespeicher im Keller. Die Energieerzeugung wird also immer dezentraler. Neben der Energielieferung an Kunden müssen einstige Energieversorger deshalb zusätzliche Services zur Verbesserung der Eigenerzeugung und des Energieverbrauchs anbieten. Sie brauchen darüber hinaus neue Steuerungsprozesse für das Energiesystem sowie neue Abrechnungsprozesse, um Kunden zu halten und zu gewinnen. Um diese neuen Aufgaben zu meistern und sich zum Energiedienstleister zu wandeln, brauchen sie ein performantes und skalierungsfähiges Daten- und Informationsmanagement-System.

Intelligente Lösungen für den Wandel

Ein gutes Beispiel für die neue Rolle von Energieversorgern durch den digitalen Wandel ist der Rollout intelligenter Messsysteme, sogenannter Smart Meter. Durch die automatische Kommunikation zwischen dem Stromzähler und den IT-Systemen der Energieversorger können diese nicht nur Prozesse zur Netzbetriebsführung automatisieren und damit Verbrauch und Erzeugung in Einklang bringen, sondern darüber hinaus über Datenanalysen auch Prognoseverfahren in einen automatisierten Prozess einbinden. Energieversorger können aufgrund dieser Daten ihr Portfolio durch digitale, datengetriebene Geschäftsmodelle erweitern und ihren Kunden Mehrwertdienste bieten, zum Beispiel im Bereich autarker Energieerzeugung oder durch Services zum Mieterstrommodell. Aktuell tendiert die Branche dazu, individuelle IT-Lösungen für jedes einzelne neue Geschäftsmodell zu schaffen. Dieser Ansatz ist jedoch umständlich und zeitintensiv. Eine effektivere Herangehensweise ist es, eine leistungsstarke IoT- und Big Data-Plattform einzusetzen, die gleich mehrere Anwendungsfälle unkompliziert abbildet und zudem die automatisierte Koordination und Steuerung tausender Einheiten zur Stromerzeugung und zum Stromverbrauch ermöglicht. Arvato Systems bietet dafür die eigens entwickelte, modulare Smart-Energy-Plattform an, die Lösungen rund um das Energie-, Netz- und Lastmanagement sowie das Management von Flexibilitätsprodukten vereint. Einzelne Service-Produkte, wie Energieeffizienz- oder Smart-Meter-Anwendungen, lassen sich auf der Plattform abbilden, ohne dafür mehrere individuelle Software-Systeme anschaffen zu müssen.

Durch integrierte Big Data-Technik lassen sich Daten aus unterschiedlichen Quellen, wie Wetter-, Sensor-, technische Anlagen- und Verbrauchsdaten, sammeln, aufbereiten und effizient auswerten. Energieversorger können aus diesen Mess-, Prozess- und Kundendaten neues Geschäftspotential heben. Als Energiedienstleister steigern sie dann mit datenbasierten Services ihre Wettbewerbsfähigkeit und gewinnen neue Kunden.

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