Brauerei-System Braumat von Siemens wird 40 Vom Bierbottich zur High-Tech-Brauerei

Einst war das Brauen von Gerstensaft reine Handarbeit. Heute sucht man Holzbottiche und offenes Feuer vergebens, stattdessen setzen moderne Brauer auf High-Tech.

Bild: Krause, Johansen

12.09.2017

Neben Hopfen, Malz und Gerste ist für die moderne Bierherstellung eine neue Geheimzutat wichtig: Prozessdaten. Managen lassen sich diese mit dem Siemens-Prozessleitsystem Braumat, das auf der diesjährigen Drinktec seinen 40. Geburtstag feiert.

Die ersten Automatisierungslösungen auf Basis elektronischer Steuerungen gibt es bei Siemens bereits seit den 1970er Jahren. 1977 folgte die Patentanmeldung für das eigens nach Brauerei-Bedürfnissen entwickelte Prozessleitsystem. Seitdem produzieren mehr als 500 Brauereien weltweit ihr Bier mit dem Braumat. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums zeigt Siemens auf der diesjährigen Drinktec erweiterte Funktionen wie den so genannten Replay-Modus. Damit werden zurückliegende Produktionsabläufe vollgraphisch analysiert, so dass Brauereien ihre Kosten nachhaltig senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern können.

Bier bekommt eine neue Geheimzutat

Neben Hopfen, Malz, Hefe und Wasser wird ein fünfter Rohstoff für Brauereien immer wichtiger: Prozessdaten – vom Rohstoffeingang bis zum Warenausgang. Sie bilden die Grundlage dafür, Betriebsabläufe zu verbessern, Energie zu sparen und den Ausstoß bei gleichbleibenden oder kleineren Kapazitäten zu erhöhen.

Das Prozessleitsystem Braumat deckt laut Siemens alle Produktionsbereiche ab, steigert Transparenz, Flexibilität und Qualität. So unterstützt Braumat den gesamten Brauprozess beispielsweise mit einem Rezeptsystem nach der internationalen Norm ISA 88. Mit diesem wird der Produktionsfortschritt am Monitor verfolgt, die Produktion flexibel geplant und ein kosteneffektives Tankmanagement ermöglicht.

Brauerei-Urgestein fit für die Digitalisierung

„Pünktlich zum 40. Geburtstag passen wir Braumat an die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung an", sagt Kai Schneiderwind, Leiter der Branche Nahrungs- und Genussmittel bei Siemens. „Die neue Braumat-Version erweitert das bewährte Steuerungssystem um zeitgemäße Funktionalitäten wie den Replay-Modus oder die Multiplattformfähigkeit für die wichtigsten Automatisierungssysteme.“

Digitalisierung spielt laut Siemens für die neue Braumat-Version eine Schlüsselrolle. Sie schafft die Voraussetzungen, schnell, flexibel und wirtschaftlich auf aktuelle Marktanforderungen reagieren zu können. Digitalisierung macht die Datenflut in Brauereien transparent und übersichtlich: vom Wareneingang bis zum Warenausgang, vom Braukessel bis ins Management, von der Produktentwicklung bis ins Glas. Ob es darum geht, Störungen im Brauprozess zu beheben oder eine neue Biersorte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen: Die vertikale und horizontale Integration sämtlicher Daten über den kompletten Lebenszyklus ermöglicht eine schnellere Entscheidungs- und Handlungssicherheit.

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