Prozesstechnik im größten Teilchenbeschleuniger der Welt Vakuumpumpe hilft, das Universum zu erforschen

Das weltgrößte Forschungszentrum für Teilchenphysik hat die Aufgabe, die Materie zu erforschen, aus der das Universum besteht. Im Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider werden dafür Protonen und Ionen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit aufeinandergestoßen.

Bild: Daniel Dominguez, Maximilien Brice
23.03.2018

Hätten Sie gewusst, dass im Large Hadron Collider Pumpentechnik steckt, die auf Vakuumtechnik basiert? Die Turbopumpen für den Teilchenbeschleuniger stammen von Pfeiffer Vacuum und erledigen dort große Aufgaben.

An der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz, unweit von Genf, liegt das Cern. Das weltgrößte Forschungszentrum für Teilchenphysik hat die Aufgabe, die Materie zu erforschen, aus der das Universum besteht. Im Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC), der einen Umfang von rund 27 Kilometern hat, werden Protonen und Ionen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit aufeinandergestoßen.

In den Stahlrohren, aus denen der LHC besteht, muss ein Ultrahochvakuum herrschen. Diese Strahlrohre werden mit Turbopumpständen vorevakuiert. Anschließend sind Turbopumpen mit hoher Kompression für leichte Gase dafür verantwortlich, das Isolationsvakuum zu erzeugen. Das Isolationsvakuum ist für den Betrieb der supraleitenden Magnete bei einer Temperatur von -271 °C wichtig.

Nie dagewesene Technik

Pfeiffer Vacuum hat nun erneut einen Auftrag vom Cern über Turbopumpen und Turbopumpstände für die LHC-Stahlrohre erhalten. Andreas Schopphoff, Head of Market Segment R&D: „Die Kooperation zwischen Cern und Pfeiffer Vacuum basiert auf einer jahrelangen vertrauensvollen Zusammenarbeit. Wir sind stolz, dass das Cern auch für zukünftige Projekte auf Produkte von Pfeiffer Vacuum setzt. Da es sich hierbei um Anwendungen handelt, die nie zuvor umgesetzt wurden, sind die technischen Herausforderungen besonders anspruchsvoll. Bei dem neuen Auftrag handelt es sich um HiPace Turbopumpen und HiCube Turbopumpstände, die genau diese hohen Anforderungen erfüllen.“

Die Turbopumpe wurde im Jahr 1958 wurde von der Arthur Pfeiffer GmbH entwickelt. Damals bestand das Ziel darin, ein kohlenwasserstofffreies Vakuum zu erzeugen. Heute sind Turbopumpen von Pfeiffer Vacuum der Inbegriff für Hightech-Produkte mit hoher Zuverlässigkeit und optimalen Leistungsdaten.

Das Cern war einer der ersten Kunden für die Pumpe und ist bis heute ein wichtiger Anwender von Pfeiffer-Vacuum-Produkten. Für die Erzeugung des Vakuums, die Vakuummessung und die Analyse des Partialdrucks am Cern wird eine umfassende Vakuumausrüstung benötigt, von der ein großer Teil von Pfeiffer Vacuum geliefert wird. Das Cern wurde 1954 gegründet. Neben den etwa 2.500 Mitarbeitern sind dort heute über 10.000 Gastwissenschaftler aus aller Welt tätig.

Bildergalerie

  • Die Hipace-Turbopumpen von Pfeiffer Vacuum evakuieren die Stahlrohre vor, aus denen der LHC besteht, um dort ein Ultrahochvakuum zu erzeugen.

    Die Hipace-Turbopumpen von Pfeiffer Vacuum evakuieren die Stahlrohre vor, aus denen der LHC besteht, um dort ein Ultrahochvakuum zu erzeugen.

    Bild: Pfeiffer Vacuum

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