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Datenschutz-Katastrophe Daten aller US-Wähler online veröffentlicht - frei zugänglich

publish-industry Verlag GmbH

1,1 Terabyte an personenbezogenen Daten hat DRA jedermann zugänglich gemacht.

20.06.2017

Kein Passwort, keine Verschlüsselung: Die personenbezogenen Daten von über 198 Millionen amerikanischen Wählern liegen ungeschützt in einem Verzeichnis, das von Republikanern in Auftrag gegeben worden ist.

Ist der Datenschutz in den USA für die Wahlen aufgehoben? Das amerikanische IT-Sicherheitsunternehmen UpGuard ist einem Datenschutz-Skandal auf der Spur, den es als den größten Leak in der Geschichte der US-Wahlen gezeichnet. Das Ungewöhnliche: Für diesen Daten-GAU ist kein Hacker oder Virus verantwortlich, sondern lediglich die Nachlässigkeit der Zuständigen.

Persönliche Daten vogelfrei in der Cloud

Die von Republikanern beauftragte Firma Deep Poot Analytics stellte 1,1 Terabyte in personenbezogenen Daten fast aller im Wählerverzeichnis registrierten Wähler ohne jeglichen Schutz oder Verschlüsselung in einer öffentlichen Cloud online: Namen, Geburtsdaten, Telefonnummern und Adressen - samt geographischen Koordinaten! Daneben fanden die Sicherheitsexperten von UpGuard auch Daten zur ethnischen Zugehörigkeit und zum Glaubensbekenntnis der Wähler - aber auch ihre Meinungen zu verschiedenen politischen Streitpunkten. Solche Informationen würden das Profiling der potenziellen Wähler - und ihre Beeinflussung - deutlich vereinfachen..

Verhalf Data Mining Donald Trump zum Sieg?

Für das Schürfen der Daten in der ungeschützten Datenbank sollen laut UpGuard neben Deep Root Analytics auch die Unternehmen Data Trust und Target Point veranwortlich sein. Diese haben im Auftrag der Republikaner für Donald Trumps Wahlkampagne 2016 zu jedem der 198 Millionen potenzieller US-Wähler Daten gesammelt, die es den Republikanern erleichtern sollen, ihr Verhalten vorherzusagen und sie ggf. in ihrer Wahl-Entscheidung zu beeinflussen.

Nach einem Hinweis von UpGuard auf die gravierende Sicherheitslücke hat Deep Root Analytics die Datenbank gesperrt. Dabei bestätigte das Unternehmen, dass es sich nicht um einen Hackerangriff handelte, sondern einen Fehler ihrerseits. Ende gut, alles gut - bis zu den nächsten Wahlen?

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