Nachhaltige Lieferung von Naturkautschuk Transparenz vom Baum bis zum Reifen

Um eine nachhaltige Kautschukproduktion gewährleisten und überwachen zu können, werden Continental und die GIZ ein Rückverfolgungssystem einführen und in den nächsten drei Jahren die nachvollziehbare Produktion von Kautschuk in West-Kalimantan fördern.

Bild: Continental
27.02.2018

Continental und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit setzen sich in einer Entwicklungspartnerschaft für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette für Naturkautschuk in Indonesien ein.

Das Technologieunternehmen Continental und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) engagieren sich für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette für Naturkautschuk in Indonesien, dem zweitgrößten Erzeuger von Naturkautschuk. Im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft soll dabei ein Kriterienkatalog für die nachhaltige Produktion von Naturkautschuk entstehen.

Landwirte sollen entsprechend dieser Kriterien in nachhaltigen Anbaumethoden geschult und die Rückverfolgbarkeit des Kautschuks von den Kleinbauern bis hin zum Einsatz in der Fertigung bei Continental sichergestellt werden. Durch eine bessere Kautschukqualität, höhere Erträge und eine Optimierung der Lieferkette steigt das Einkommen der Kautschukbauern.

Die Partnerschaft zwischen Continental und der GIZ wird durch das develoPPP.de-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. Zur Einbindung der Lieferkettenpartner wurden mit zwei Zulieferern Absichtserklärungen unterzeichnet.

Rückverfolgbar bis zur Wurzel

Da Kautschukbäume in Regenwaldgebieten wachsen, muss sichergestellt werden, dass der Anbau von Kautschukbäumen nicht zur Entwaldung führt. Um eine nachhaltige Kautschukproduktion gewährleisten und überwachen zu können, werden Continental und die GIZ ein Rückverfolgungssystem einführen und in den nächsten drei Jahren die nachvollziehbare Produktion von Kautschuk in West-Kalimantan fördern.

Insgesamt 400 Landwirte werden dazu ausgebildet, qualitativ hochwertigen Kautschuk unter Einhaltung klar definierter Nachhaltigkeitskriterien anzubauen. Zur vollständigen Rückverfolgbarkeit des Rohstoffs über die gesamte Lieferkette wird ein elektronisches System entwickelt.

„Unser Ziel ist es, eine verfolgbare und nachhaltige Lieferkette aufzubauen und durch Best Practices in der Naturkautschukproduktion mit gutem Beispiel voranzugehen“, erklärt Nikolai Setzer, der im Continental-Vorstand für den Konzerneinkauf und die Division Reifen verantwortlich ist. „Die Partnerschaft mit der GIZ eröffnet uns den Zugang zu den lokalen Akteuren, auf die wir angewiesen sind, um Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit zu erreichen.“

Nicht die erste Nachhaltigkeitsmaßnahme

Continental misst der Nachhaltigkeit im Einkauf immer mehr Bedeutung bei. Trotz bereits klar definierter Richtlinien und Durchsetzungsmechanismen zur Vermeidung von nichtkonformem Verhalten in der Lieferkette durch Zulieferer, erarbeitet das Team für Nachhaltigkeitsmanagement im Zentraleinkauf von Continental derzeit eine Nachhaltigkeitsrichtlinie speziell für Naturkautschuk, die 2018 bei Continental in Kraft treten soll.

Gleichzeitig arbeiten Continental-Vertreter im World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) aktiv an der Einführung eines Branchenstandards für nachhaltigen Naturkautschuk. An dem „Tire Industry Project“ des WBCSD beteiligen sich die elf weltweit führenden Reifenhersteller.

Außerdem hat Continental im Jahr 2017 in Zusammenarbeit mit einem Dienstleistungsunternehmen ein Verfahren zur Bewertung der Nachhaltigkeit bestehender und potenzieller Zulieferer auf der Grundlage standardisierter Fragebögen eingeführt. Bisher wurden bereits mehr als 80 Prozent der Rohstofflieferanten der Rubber Group evaluiert und weitere Maßnahmen wurden bereits eingeleitet.

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