Grünen Wasserstoff zugänglicher machen Transatlantische Wasserstoffbrücke zwischen Kanada und Europa

Ab 2025 soll die EverWind-Anlage Point Tupper grünes Ammoniak bereitstellen.

Bild: iStock, DarcyMaulsby
25.08.2022

EverWind und E.ON unterzeichnen eine Absichtserklärung im Vorfeld der deutsch-kanadischen Regierungsgespräche. Darin beabsichtigen beide Parteien, eine zukünftige Abnahme von jährlich bis zu 500.000 Tonnen grünem Ammoniak zu prüfen.

EverWind Fuels Company („EverWind“), ein privater Entwickler von grünem Wasserstoff- und Ammoniakprojekten, gegründet von Trent Vichie, Mitbegründer von Stonepeak Infrastructure Partners, und E.ON Hydrogen, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der E.ON SE, haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ab 2025 grünen Ammoniak in großem Maßstab aus EverWinds erster Produktionsanlage in Point Tupper, Nova Scotia, nach Deutschland zu importieren.

Im Rahmen der gemeinsamen Erklärung beabsichtigen EverWind und E.ON, an einem Abnahmevertrag von bis zu 500.000 Tonnen grünem Ammoniak pro Jahr zu arbeiten. Point Tupper ist eine mehrstufige Anlage zur Produktion und zum Export von grünem Wasserstoff und Ammoniak. Sie befindet sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium und wird voraussichtlich Anfang 2025 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Damit wird Point Tupper die erste Anlage an der kanadischen Atlantikküste und weltweit eine der ersten sein, um bis 2025 grünes Ammoniak bereitzustellen.

Verbesserte Versorgungssicherheit

Die Partnerschaft unterstützt die Dekarbonisierung Kanadas und Europas und stärkt die Versorgungssicherheit mit grüner Energie zu einer Zeit, in der Europa seine Energieabhängigkeit von fossilen Brennstoffen so schnell wie möglich reduzieren muss. E.ON setzt sich dafür ein, seinen Kunden – und insbesondere dem deutschen Mittelstand – grünen Wasserstoff zugänglich zu machen. Die mittelständischen Unternehmen erbringen in Deutschland den größten Teil der Wirtschaftsleistung und beschäftigten rund 60 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Hebel zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen, insbesondere in industriellen Prozessen wie der Stahl-, Chemie- und Lebensmittelproduktion.

„Die Transformation kommt voran. Unsere Industrie investiert, um künftig klimaneutral zu produzieren. Deshalb freue ich mich, dass E.ON und Uniper jeweils mit den kanadischen Everwind Fuels eine Erklärung unterzeichnet haben, über die Lieferung von grünem Ammoniak ab 2025. Dies ist nicht nur ein wichtiger Schritt für die Stärkung unserer bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, sondern auch für eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz.

Auswirkungen des EverWind-Projekts

Auf die Frage nach den potenziellen Auswirkungen des EverWind-Projekts sagte der Premierminister von Nova Scotia Tim Houston: „Das Projekt von EverWind unterstützt unsere Provinzziele der Dekarbonisierung und der grünen Energieführerschaft. Die Entwicklung des EverWind-Standorts Point Tupper ist als regionales Zentrum für grünen Wasserstoff für Ostkanada, einschließlich neuer Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff und Ammoniak, äußerst vielversprechend. Wir freuen uns über die Möglichkeiten, die grüne Wasserstoff- und Ammoniakprojekte für die Provinz bieten. Dazu gehören auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bereich der grünen Energie, die Unterstützung der Ziele Nova Scotias zur Verringerung der CO2-Emissionen und die Positionierung Nova Scotias als weltweit führende Region in der Produktion von grünem Wasserstoff für den Inlands- und Exportmarkt.“

Jonathan Wilkinson, Minister für natürliche Ressourcen, betonte die wichtige Rolle Kanadas bei der globalen Energiewende: „Kanada hat ein enormes Potenzial als zuverlässiger Energielieferant in einer Netto-Null-Welt. Unsere Regierung ist entschlossen, mit unseren Verbündeten zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die kanadischen Ressourcen die Sicherheit einer sauberen Energieversorgung im eigenen Land und in der ganzen Welt gewährleisten.“

„Diese Absichtserklärung ist ein direktes Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen Kanada und Deutschland, die von unseren jeweiligen Regierungen unterstützt wird“, sagte Trent Vichie, CEO von EverWind Fuels. „Sie ist ein Gewinn für Deutschland, ein Gewinn für Kanada und vor allem ein Gewinn für die Menschen in Nova Scotia. Wir sind auf dem besten Weg, der erste Hersteller von umweltfreundlichem Ammoniak an der kanadischen Atlantikküste zu werden, und der erste, der Kanadas Verpflichtung erfüllt, ein weltweit führender Hersteller von umweltfreundlichen Kraftstoffen zu werden.“

EverWind und E.ON veröffentlichten ihre gemeinsame Absichtserklärung gestern in Halifax, Neuschottland, im Vorfeld einer Konferenz für grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak. An der Konferenz, die am 23. August 2022 in Stephenville, Neufundland und Labrador stattfand, haben auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der Premierminister von Nova Scotia, Tim Houston, sowie weitere führende Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie und Politik teilgenommen.

Es wird erwartet, dass Jonathan Wilkinson, Minister für natürliche Ressourcen, und der deutsche Vizekanzler Robert Habeck eine gemeinsame Absichtserklärung zur Gründung einer deutsch-kanadischen Wasserstoffallianz unterzeichnen werden.

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