Jörg Köpp, Rohde & Schwarz Testen auch bei Sensoren für 1 Euro?

Jörg Köpp ist Leiter des Wireless Market Segment M2M/NFC bei Rohde & Schwarz

Bild: Rohde & Schwarz
07.10.2015

Erst die Verfügbarkeit von kostengünstigen Kommunikationsnetzen und Endgeräten macht das Internet der Dinge möglich. Insbesondere drahtlose Technologien wie Bluetooth, ZigBee, WiFi oder LTE erlauben es, jedes Ding an jedem Ort schnell und zuverlässig mit dem Internet zu verbinden. Auch wenn diese Technologien schon seit längerer Zeit im Einsatz sind, sollten Hersteller nicht unterschätzen was es bedeutet, ein Gerät zu bauen, das unter allen Bedingungen über lange Zeit die gewünschte Qualität liefern soll. Als Messtechnikexperte wissen wir, dass Testen in allen Phasen des Produktlebenszyklus unerlässlich ist.

Was aber, wenn eine Komponente, zum Beispiel ein Sensor, nur einen Euro kostet? Verursacht ein Testen in diesen Fällen nicht unnötige Kosten? Ich denke nein! Ganz im Gegenteil wird ein nicht getestetes Gerät schnell zur Kostenfalle. Der Ausfall eines einzigen Sensors erscheint zunächst nicht tragisch. Wenn aber hunderte oder gar tausende von Sensoren im Feld ausgetauscht werden müssen, die eigentlich mehr als zehn Jahre ohne Wartung funktionieren sollten, ist der Preis des einzelnen Sensors das kleinste Problem. Die Kosten für den Austausch gehen schnell in die Hunderttausende. Vielleicht ist sogar ein Re-Design mit erneuter Zertifizierung notwendig. Nicht zu vergessen, dass mühsam gewonnene Kunden in diesem Fall schnell zur Konkurrenz wechseln und vielleicht für immer verloren sind.

Testen in allen Phasen des Produktlebenszyklus hilft nicht nur die Zufriedenheit der Kunden zu sichern, sondern ist notwendig, um die Gesamtkosten im Griff zu behalten. Das gilt auch für das Internet der Dinge, welches zukünftig viel mehr Einfluss auf alle Bereiche unseres Lebens haben wird, als wir es heute vielleicht erahnen. Testen ist daher sehr wichtig – gerade für Sensoren, die einen Euro oder weniger kosten.

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