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Milliarden Jahre überstehen 360 Terabyte großer Glasspeicher

publish-industry Verlag GmbH

Mehrere Milliarden Jahre und Temperaturen bis zu 1.000 °C sollen die Speicher aus Glas überstehen.

Bild: Universität Southampton
22.02.2016

Unscheinbar und futuristisch sind sie die kleinen Glasscheiben. Unscheinbar weil sie schlicht wie kleine Glasmünzen wirken. Futuristisch wird es, sobald man hört, um was es sich bei ihnen handelt: Speicher für große Datenmengen. Diverse Science-Fiction-Filme lassen grüßen.

Datenspeicher, die die Menschheit selbst überdauern. Zu wenig Pathos lässt sich der Universität von Southampton nicht vorwerfen. Das englische Institut ist sichtlich stolz auf die neueste Errungenschaft ihrer Wissenschaftler: Ein Speicher aus Glas, der bis zu 360 Terabyte an Daten aufnehmen und mehrere Milliarden Jahre überstehen soll. Er beruht auf Nanostrukturen im Glas, in die ein Laser die Daten überträgt.

Das Speichermedium besteht aus drei Lagen von Nanopunkten, die jeweils fünf Mikrometer voneinander entfernt sind. Werden diese Punkte mit einem Femtosekundenlaser, ein Laser der Lichtimpulse im Femtosekunden-Bereich abgibt, beschossen, verändert sich ihre Struktur und damit auch die Art wie Licht das Glas durchdringt. Ein Video des Schreibvorgangs findet sich hier. Mit Hilfe eines Mikroskops und einem Polarisationsfilter kann diese Veränderung gemessen werden. Aus dieser lässt sich dann die Größe, Ausrichtung und genaue Position der Nanostrukturen auf der X-, Y- und Z-Achse bestimmen und dadurch die Information auslesen. Die Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von einer Speicherung in fünf Dimensionen.

Die hohe Lebensdauer der Speicher ergibt sich aus dem verwendeten Material. Das Glas soll Temperaturen bis zu 1.000 °C widerstehen. Bei höheren Temperaturen leidet allerdings die Speicherdauer. Mehr als 13 Milliarden Jahre werden nur bei Zimmertemperatur erreicht.

Bildergalerie

  • Einen Speicher mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrecht überreichten die englischen Forscher jüngst der UN-Bildungsorganisation UNESCO.

    Einen Speicher mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrecht überreichten die englischen Forscher jüngst der UN-Bildungsorganisation UNESCO.

    Bild: Universität Southampton

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