5.000 Städte und Gemeinden versorgt Telekom erreicht 5G-Zwischenziel

Die Telekom schraubt ihr 5G-Ausbauziel für das laufende Jahr nach oben und will 90 Prozent der Menschen in Deutschland sobald wie möglich mit 5G versorgen.

Bild: iStock, gagarych
25.03.2021

Die Telekom hat ihr gewünschte Zwischenziel für Deutschland erreicht: 80 Prozent der Bevölkerung sind heute mit 5G versorgt und mehr als 50.000 5G-Antennen sind in Betrieb. Auch das Glasfasernetz wächst. Bis 2024 will die Telekom außerdem in über 600 Kommunen FTTH ausbauen.

Die Telekom schraubt ihr 5G-Ausbauziel für das laufende Jahr nach oben und will 90 Prozent der Menschen in Deutschland sobald wie möglich mit 5G versorgen. Das Zwischenziel konnten die Technik-Teams bereits jetzt erreichen: eine Abdeckung von 80 Prozent der Bevölkerung mit 5G. Ende März können damit mehr als 66 Millionen Menschen im Land das 5G-Netz der Telekom nutzen. 5G funkt in rund 5.000 Städten und Gemeinden.

Über 50.000 Antennen funken nun bereits mit 5G in ganz Deutschland. Bei 5G kombiniert die Telekom den Ausbau auf zwei Frequenzbändern. Auf der reichweitenstarken 2,1 Gigahertz (GHz)-Frequenz werden hohe mobile Bandbreiten insbesondere in ländliche Gebiete gebracht.

Zusätzlich bietet die 3,6 GHz-Frequenz Highspeed 5G dort, wo ein hoher Bedarf an Daten auf kleinem Raum besteht. Diese Frequenz ermöglicht Spitzengeschwindigkeiten von über einem Gigabit pro Sekunde. 5G auf diesem Band bietet die Telekom jetzt in über 30 deutschen Städten an. Neu hinzugekommen sind Standorte in der Metropolregion Rhein-Ruhr wie zum Beispiel in Bochum. Außerdem gibt es Highspeed 5G jetzt auch in Emden, in Ingolstadt und in Dresden.

Die Entwicklung geht weiter

Die Telekom ist auch bei der technologischen Weiterentwicklung von 5G führend. Im März gelang den Technikerinnen und Technikern der erste unterbrechungsfreie 5G Standalone Video-Call in Deutschland. Mit 5G Standalone will das Unternehmen zukünftig auch die Infrastruktur im Kernnetz vollständig auf eine neue, cloudbasierte 5G-Architektur umrüsten.

Diese Weiterentwicklung von 5G ist die Voraussetzung für neue Einsatzmöglichkeiten wie Network Slicing oder Edge Computing.

LTE wächst weiter

Die Telekom investiert auch weiter in ihr LTE-Netz. Allein in den zurückliegenden Wochen hat das Unternehmen über 2.500 Antennen im gesamten Bundesgebiet modernisiert, um den Kunden Mobilfunk-Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s anbieten zu können.

„Der Wunsch nach mehr Bandbreite bei Smartphone-Nutzern ist weiterhin stark. Diesem Wunsch kommen wir nach und bauen unser Mobilfunknetz weiter mit voller Kraft aus – in ländlichen Regionen wie in Ballungsräumen, sowohl LTE als auch 5G“, so Walter Goldenits, Technikchef der Telekom Deutschland. Die Telekom versorgt als einziger Anbieter bereits 98,7 Prozent der Bevölkerung Deutschlands mit LTE.

Glasfaser-Ausbau hochfahren

Beim Festnetzausbau steht in diesem Jahr die Glasfaser-Technologie im Fokus. Aktuell hat das Glasfasernetz der Telekom in Deutschland bereits eine Länge von 600.000 Kilometern. Ziel ist es, bis 2030 allen deutschen Haushalten direkte Glasfaseranschlüsse (Fiber to the Home = FTTH) anzubieten, gemeinsam mit anderen Unternehmen. Auf dem Weg dorthin plant die Telekom, bis 2024 in über 600 Kommunen direkte Glasfaseranschlüsse eigenwirtschaftlich auszubauen.

“FTTH ist der Schlüssel für den nächsten Digitalisierungsschub. Dafür haben wir unsere Prozesse optimiert“, sagt Gopalan. „Mit 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserer Fiber Factory bringen wir die Glasfaser direkt dorthin, wo sie zukünftig immer mehr benötigt wird: In Haushalte, Unternehmen und Schulen, in die Stadt und aufs Land.“

Allein im vergangenen Jahr haben rund 600.000 Haushalte die Möglichkeit bekommen, sich für einen FTTH-Anschluss zu entscheiden. Bis 2024 sollen es zehn Millionen Haushalte sein, und ab dann sollen weitere 2,5 Millionen FTTH-Haushalte pro Jahr dazukommen.

Srini Gopalan sieht drei Bausteine für den Erfolg der Glasfaser-Strategie. „Wir profitieren von unseren Investitionen in Glasfaser in den vergangenen Jahren, da wir für FTTC (Fiber to the Curb = FTTC) Glasfaser bereits nahe an die Gebäude verlegt haben. Zweitens haben wir viele loyale Kunden, die immer höhere Bandbreiten wünschen. Und das natürlich von uns. Drittens ist der Ausbau mit Glasfaser entscheidend für die Digitalisierung Deutschlands. Die politischen Entscheidungsträger sind sich dessen bewusst. Wir glauben deshalb an ein positives Umfeld mit Ausbauerleichterungen und schnelleren Genehmigungen.“

Berlin soll Glasfaser-Hauptstadt Deutschlands werden

Bestes Beispiel für die ambitionierten Ziele ist der für Berlin angekündigte Glasfaser-Ausbau: Dort sollen bis Ende 2027 eine Million Haushalte die Möglichkeit haben, einen Glasfaseranschluss der Telekom zu bekommen.

Diese Anschlüsse bieten den Nutzern Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde. Die ersten 600.000 Haushalte will die Telekom bis Ende 2025 direkt mit Glasfaser versorgen. Damit startet die Telekom das größte Glasfaser-Ausbauprojekt im Bundesgebiet.

Auf Kooperationen setzen

Auch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen spielt für die Telekom beim Glasfaserausbau eine große Rolle: So hat sich die Telekom in den vergangenen Monaten mit den bundesweiten Wettbewerbern Telefónica, Vodafone und 1&1 Versatel auf eine langfristige Zusammenarbeit geeinigt. Beim sogenannten Commitment-Model nutzen die Unternehmen Kupfer- und Glasfaserleitungen der Telekom. Während die Carrier-Kunden vom großflächigen Netz der Telekom profitieren, kann die Telekom ihre Infrastruktur besser auslasten und die Einnahmen in den Netzausbau reinvestieren.

„Es ist wegweisend, was in den vergangenen Monaten in Deutschland passiert ist. Unternehmen kommen freiwillig zusammen und einigen sich unter fairen, marktwirtschaftlichen Bedingungen darauf, Netze über Jahre gemeinsam zu nutzen. Es ist der Geist der freiwilligen Zusammenarbeit und nicht der Druck der Regulierung, der die Digitalisierung Deutschlands via Glasfaser ermöglicht“, sagt Srini Gopalan.

In den vergangenen Monaten hat die Telekom weitere langfristige Kooperationen mit anderen Netzanbietern bekannt gegeben. So arbeitet sie mit den Stadtwerken Münster und im Rheinland mit NetCologne zusammen. Auch die Partnerschaft mit EWE durch die Gründung des Joint Ventures Glasfaser Nordwest sowie die öffentlich-private Partnerschaft in der Gigabitregion Stuttgart unterstreichen den Willen zur freiwilligen Zusammenarbeit.

Das Prinzip funktioniert auch andersherum: So kauft die Telekom über die sogenannte Wholebuy-Logik vorwiegend bei regionalen Partnern Netzdienstleistungen ein, um ihren Kunden in zuvor nicht eigenständig erschlossenen Gebieten Magenta-Produkten anzubieten.

“Für eine Zeitenwende bei der Digitalisierung braucht es fortschrittliche Technik und flexible Antworten“, sagt Walter Goldenits. „Was uns beim Ausbau zusätzlich hilft, sind zum einen schnellere Genehmigungen. Zum anderen würde die Akzeptanz von alternativen Verlegemethoden jenseits des Tiefbaus vieles vereinfachen und beschleunigen.“

Im klassischen Tiefbau kostet der Meter in Deutschland im Schnitt 85 Euro, beim Bauen in Mindertiefe hingegen rund 65 Euro und via oberirdische Leitungen nur rund zehn Euro. „Gleichzeitig bauen wir mit diesen alternativen Methoden mindestens drei Mal schneller aus als mit klassischen Methoden. Ins Gigabit-Zeitalter kommen wir nicht mit Trippelschritten und auch nicht mit einem ,das haben wir schon immer so gemacht‘. Es gibt Lösungen, und diese würden wir sehr gerne nutzen dürfen“, so Goldenits.

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