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Preisverleihung Stadtwerk der Zukunft gesucht

Sechs Stadtwerke haben sich für die Endrunde des Stadtwerke Award 2019 qualifiziert.

Bild: obs/Stadtwerke Award
09.07.2019

Bereits zum zehnten Mal wird in diesem Jahr der Stadtwerke Award von der Stadtwerke-Kooperation Trianel ausgelobt. Aus über 30 Bewerbungen hat die Experten-Jury aus Energiewirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien sechs Projekte ausgewählt.

Für die Auszeichnung "Das Stadtwerk der Zukunft" haben sich qualifiziert:

  • Innsbrucker Kommunalbetriebe

  • Stadtwerke Solingen

  • Stadtwerke Herne

  • WSW Energie und Wasser

  • Entega

  • Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm

Vor der Preisverleihung im Rahmen des VKU-Stadtwerkekongresses am 17. September 2019 in Kassel können auch die Leser der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) ihre Stimme abgeben und über die diesjährigen Gewinner mitentscheiden. Zum ersten Mal ist auch ein Stadtwerk aus Österreich unter den sechs Nominierten.

Über 30 Projekte haben sich für den Stadtwerke Award 2019 beworben. Erstmals waren darunter auch mehrere Stadtwerke und kommunale Unternehmen aus Österreich. Der Stadtwerke Award prämiert jährlich Vorzeigeprojekte aus der Stadtwerke-Landschaft, die Energiewelt von morgen gestalten und die Unternehmen nach vorne bringen.

"Die Bewerbungen zeigen, dass Sektorkopplung, Klimaschutz, Elektromobilität und der Aufbau von digitalen Infrastrukturen sowie Innovationsmanagement und nachhaltige Versorgungskonzepte nicht nur Trends sind, sondern gelebte Stadtwerke-Praxis", sagt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung von Trianel und Initiator der Auszeichnung. "Die Stadtwerke-Welt verändert sich - nicht nur technisch, sondern auch strategisch und kulturell."

Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) dazu: "Die nominierten Unternehmen zeigen eindrucksvoll: Stadtwerke sind Change Manager und Innovationstreiber. Sie investieren in neue digitale Technologien, entwickeln innovative Dienstleistungen für ihre Kunden und setzen dabei auf Kooperationsmodelle. Damit gestalten sie aktiv die Energiewelt von morgen und ebnen den Weg hin zur Gigabit-Gesellschaft der Zukunft."

Sechs Unternehmen hat die elfköpfige Jury nominiert. Die ZfK-Umfrage endet am Montag, den 22. Juli 2019. Die ZfK-Publikumsstimme geht mit einem Drittel in das Endergebnis ein. Die übrigen zwei Drittel entfallen auf die Jury.

Nominiert: Insbrucker Kommunalbetrieb

Der Innsbrucker Kommunalbetrieb wurde für sein ganzheitliches Konzept für das IKB-Smart-City-Lab nominiert. Im Fokus des Projekts steht eine intelligente Sektorkopplung. So soll der Anteil erneuerbarer Energien nicht nur durch den Ausbau erhöht werden, sondern auch durch deren intelligente Steuerung.

Dazu wurde eine Demonstrationsanlage errichtet sowie ein Modell entwickelt, das durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz und Prognosedaten wie Börsenpreise oder Wetterdaten eine Aussteuerung der Anlage ermöglicht. In einem Schauraum informiert das Lab zu Themen wie Energieeffizienz und erneuerbare Energien, um den Umbau der Energiewirtschaft auch kommunikativ zu begleiten. Das Projekt setzt auf Energieeffizienz und intelligente Vernetzung unterschiedlicher Energiequellen.

Nominiert: Stadtwerke Solingen

Die Stadtwerke Solingen erweitern mit ihrem Projekt HauswächterPlus ihr Versorgungs-Portfolio um digitale Infrastrukturen und Smart-Home-Lösungen. So haben die Stadtwerke Solingen ein eigenes LoRaWan-Funknetz im Stadtgebiet aufgebaut.

Darüber hinaus bietet das Unternehmen einen einfach zu installierenden Sensor an, mit dem der Kunde seinen Haushalt überwachen und auch steuern kann. Mit dem HauswächterPlus verbinden die Stadtwerke den Aufbau einer digitalen Infrastruktur mit einer Serviceleistung für den Kunden und demonstrieren ihr Selbstverständnis als digitaler Versorger und Dienstleister für ihre Kunden.

Nominiert: Stadtwerke Herne

Mit einem Quartierskonzept warten Stadtwerke Herne auf. Im Klimaviertel Sodingen verwirklichen die Stadtwerke Herne diverse Energiekonzepte für klimaneutrales Wohnen, werten dessen Alltagstauglichkeit und energiewirtschaftlichen Nutzen aus und entwickeln neue Dienstleistungen im nachhaltigen Wohnungsbau.

Mit dem Klimaviertel wollen die Stadtwerke Herne ihre Leistungsfähigkeit beim Aufbau regenerativer Energiekonzepte in Wohngebieten demonstrieren und erweitern ihr Leistungsspektrum als Energieexperte und nachhaltig ausgerichteter Versorger.

Nominiert: WSW Energie & Wasser

Mit einem Wasserstoff-Projekt geht WSW Energie & Wasser ins Rennen. In Wuppertal werden die klassischen Stadtwerke-Aufgaben Entsorgung, Energiegewinnung und öffentlicher Nahverkehr intelligent miteinander verknüpft und gezeigt, wie Sektorkopplung auch in Regionen ohne Ausbaumöglichkeiten für erneuerbare Energien funktionieren kann.

So werden in Wuppertal Abfälle als Basis für die Herstellung von Wasserstoff eingesetzt. Der gewonnene Wasserstoff wird dann in den Wuppertaler Brennstoffzellen-Bussen eingesetzt. Damit zeigt WSW Energie & Wasser wie sich verschiedene Kompetenzen von Tochtergesellschaften verbinden lassen. Mit dem neuen Müllheizkraftwerk, das Fernwärme, Strom- und Wasserstofferzeugung bündelt, punktet das Projekt auch technisch.

Nominiert: Entega

Mit einem auf den ländlichen Raum übergreifenden Digitalisierungskonzept hat sich Entega durchgesetzt. Gemeinsam mit 50 Kommunen hat Entega die Smart Region Rhein-Main-Neckar ins Leben gerufen und koordiniert die Zusammenarbeit in den Einzelprojekten.

In der Region werden Potenziale und Skaleneffekte gemeinsam identifiziert und digitale Infrastrukturen bis in den ländlichen Raum ausgebaut. Darauf aufbauend treibt Entega weitere gemeinsame Projekte voran, die die Lebensqualität der Menschen erhöhen sollen, zum Beispiel Solarstraßenbeleuchtungen, intelligente Heizthermostate, Elektromobilität sowie der Aufbau eines LoRAWAN-Funknetzes.

Nominiert: Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm traten an mit einer ganzheitlichen Innovationsstrategie. Sie hat das Ziel, Innovationen in die Fläche, in den ländlichen Raum zu bringen. Der strategische Ansatz zielt nicht nur auf den Einsatz digitaler Techniken ab, sondern vor allem auf Kooperationen und neue Services. Der Kundennutzen soll dabei stets im Fokus stehen.

So haben die Stadtwerke Ulm-Neu-Ulm bereits drei unterschiedliche Projekte eingeführt: Das Unternehmen hat ein Carsharing-Angebot für Elektroautos im ländlichen Raum aufgebaut und gleichzeitig die Elektro-Ladeinfrastruktur im Raum Ulm ausgeweitet. Mit einem LoRaWAN-Projekt wird das Internet of Things vorangetrieben und erste Bausteine für eine Smart City gelegt. Und mit dem Einsatz von Sprachassistenten im öffentlichen Nahverkehr wollen die Stadtwerke neue Impulse in der Kundenorientierung setzen.

Die nominierten Unternehmen und Projekte werden auf dem VKU-Stadtwerkekongress am 17. September 2019 in Kassel ausführlich vorgestellt.

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