E-Mobilität Berlin belegt Spitzenposition bei Ladeinfrastruktur

Ladepunkt für Elektroautos: Bis Mitte 2016 sollen in Berlin 400 Wechselstrom-Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum entstehen.

Bild: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin
06.04.2016

Mit rund 770 Ladepunkten besitzt Berlin Deutschlands dichtestes Ladenetz für Elektroautos. Mit dem Programm „be emobil“ sollen bis Herbst 2016 400 Wechselstrom-Lademöglichkeiten entstehen.

Berlin hat mit seinen rund 636 Ladepunkten laut der Berliner Agentur für Elektromobilität (emo) das dichteste Netz im Vergleich zu mehr als 900 Städten und Gemeinden in Deutschland, bezogen auf die Einwohnerzahl. Damit nimmt die Hauptstadtregion deutschlandweit eine Spitzenposition ein (Stand 28.03.2016). Insgesamt gibt es rund 770 unbeschränkt öffentlich zugängliche Ladepunkte in Berlin und Brandenburg. Private, nicht öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur wird dabei nicht mitgerechnet. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Stuttgart und mit großem Abstand Hamburg. Auch bezogen auf die Fläche liegt Berlin an der Spitze aller Bundesländer, gefolgt von Hamburg und Bremen.

„In Berlin gibt es mehr als 100 Projekte, und mit rund 3.000 Elektrofahrzeugen ist die Hauptstadtregion das größte Praxislabor für Elektromobilität in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt das eine Steigerung um 30 Prozent“, sagt Gernot Lobenberg, Leiter der emo. Bis September 2016 sollen im Programm „be emobil“ 400 Wechselstrom-Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum errichtet, die dem Konzept „Berliner Modell“ entsprechen. Deren Standorte sind vom Land Berlin vorgegeben. Das Konzept sieht eine einheitliche Ladekarte für Fahrzeuge zum Zugang zu allen Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum vor – unabhängig vom Betreiber der Ladeinfrastruktur. Eine Informationsplattform bei der Verkehrsinformationszentrale Berlin bündelt anbieterneutral alle Standort- und Technikinformationen der Ladesäulen und bietet Echtzeit-Informationen über deren Verfügbarkeit. Wichtiges Element des Berliner Modells ist die vertraglich festgelegte Auflage, zum Laden nur Strom aus Erneuerbaren Energien einzusetzen, der im Herkunftsnachweisregister erfasst wird. Die Ladesäulen nach dem Berlin-Standard werden von Allego, einem Tochterunternehmen der holländischen Alliander-Gruppe betrieben. The New Motion Deutschland ist verantwortlich für die Abrechnung und bietet als Mobilitätsanbieter eine Ladekarte an.

In einer vor kurzem erschienener Erhebung des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft wurden zum Jahresende 2015 in Deutschland 5.836 öffentlich zugängliche Ladepunkte gezählt. Die Erhebung basiert auf einer Befragung der BDEW-Mitgliedsunternehmen in Deutschland. Darüber hinaus gibt es in den Regionen und so auch in Berlin weitere Ladeinfrastrukturbetreiber, die im Rahmen von Projekten Ladepunkte errichtet haben und bewirtschaften und bei der BDEW-Erhebung nicht enthalten sind. Darunter fallen beispielsweise die Deutsche Bahn und The New Motion.

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