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Energie-Ideen und Sektorkoppelung So geht Energiewende auf Norddeutsch

Sektorenübergreifender Ansatz im Multi-Megawatt Hybridspeicherprojekt in Brunsbüttel

Bild: Wind to Gas Energy
15.12.2017

Im Projekt New 4.0 entstehen in Norddeutschland Energiesysteme der Zukunft, die unter anderem auf Sektorkopplung setzen.

In Hamburg und Schleswig-Holstein hat sich im Großprojekt New 4.0 eine Innovationsallianz aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammengefunden. Die beteiligten Unternehmen realisieren dabei mehr als 100 Einzelprojekte. Auch das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) ist mit dabei, um die Ergebnisse des Großforschungsprojektes in Fachkreisen zu vermarkten.

Mit der Kompetenz aus unterschiedlichen Branchen werden in dem Projekt verschiedene Lösungsansätze entwickelt und umgesetzt – zum Beispiel das Hybridspeicherprojekt in Brunsbüttel oder die Power-to-Heat-Anlage in Hamburg.

Pilotprojekt in Brunsbüttel vereint Power von einer Million Smartphone-Akkus

Je nach Wetterlage schwankt das Angebot an erneuerbaren Energien – das bringt auch die Frequenz im Stromnetz ins Wanken. Der New-4.0-Partner Wind to Gas Energy will solche Frequenzschwankungen mit einem Batteriespeicherkraftwerk ausgleichen und das Netz stabilisieren.

Zwei containergroße Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von einer Million Smartphone-Akkus ziehen je nach Netzsituation innerhalb von Millisekunden Strom aus dem Netz oder geben Strom ans Netz ab. Derzeit erforscht das Unternehmen auch weitere Nutzungsmöglichkeiten: So soll eine Power-to-Gas-Anlage in Kürze aus Windstrom Wasserstoff erzeugen.

Power-to-Heat in Hamburg: Windstrom wird zu Heizwärme

Auch Vattenfall setzt auf Sektorenkopplung und baut seinen dreißig Jahre alten Elektrokessel im Hamburger Karolinenviertel zu einer Power-to-Heat-Anlage um. Damit nutzt das Unternehmen überschüssigen Strom, um ihn in Fernwärme umzuwandeln und das Stromnetz zu stabilisieren.

Durch die Umwandlung von Windstrom in Wärme zum Heizen müssen weniger fossile Energien genutzt werden. Das senkt die CO2-Emissionen und leistet einen wichtigen Beitrag für das Gelingen der Energiewende in Hamburg. Die Anlage ist kurzfristig und flexibel einsetzbar und erzeugt heißes Wasser, beziehungsweise Wärme, die in das Fernwärmenetz eingespeist wird. Wenn sie 2018 in Betrieb geht, wird sie eine der größten Power-to-Heat-Anlagen Deutschlands sein.

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