Formlabs präsentiert neuen 3D-Drucker SLS für den „kleinen“ Geldbeutel

Mit Fuse 1 soll Lasersintern jetzt überall Einzug halten.

Bild: Formlabs

08.06.2017

Das selektive Lasersintern war bisher fast nur für große Unternehmen mit hohem Budget möglich, denn die Anschaffungskosten für einen Drucker waren sehr hoch. Der 3D-Drucker-Hersteller Formlabs präsentiert mit dem Fuse 1 nun eine Maschine, der auch für Mittelständler erschwinglich sein sollte.

Mit dem Fuse 1 stellt Formlabs, ein amerikanischer 3D-Drucker-Hersteller, seinen ersten 3D-Drucker für selektives Lasersintern vor (SLS). Der neue Drucker soll eine preisgünstige Alternative zu den anderen SLS-Maschinen auf dem Markt darstellen. Zugegeben, die Anschaffungskosten von 9.999 Euro netto sind für eine private Nutzung immer noch hoch, doch für mittelständische Unternehmen ist dieser Preis fast erschwinglich – vor allem, wenn man bedenkt, dass andere 3D-Drucker, die sich dem Lasersintern bedienen, bis zu zwanzig Mal mehr kosten können.

Den Anfang machte Stereolithographie

Bisher hat Formlabs nur Drucker für die Stereolithographie (SLA) hergestellt. Bei dieser Technik, die wie das Lasersintern zu den Rapid Prototyping Verfahren gehört, werden Harze, sogenannte Photopolymere, Schicht für Schicht mit einem UV-Laser ausgehärtet, bis die gewünschte Form erreicht ist. Fertige Modelle besitzen eine sehr glatte Oberfläche und sind äußerst detailgetreu, allerdings auch anfällig für Brüche. Die Materialkosten liegen ungefähr bei 2,40 Euro pro Kubikzentimeter.

Flexible Bauteile mit SLS-Verfahren

Mit dem Fuse 1 steigt Formlabs nun auch in den Markt für SLS-Maschinen ein. Als Material dient Polyamid-Pulver auf PA12 Basis – im Volksmund auch Nylon genannt. Das Pulver wird flächig auf eine Bauplattform aufgetragen. Danach wird mit einem Laser die Schichtkontur des Teils, welches man drucken möchte, in das Pulver gesintert. Dies erfolgt wie beim SLA-Verfahren schichtweise. Der Vorteil des selektiven Lasersinterns besteht darin, dass anders als bei der Stereolithographie keine Stützstrukturen mehr benötigt werden. Außerdem ist das Material flexibel, leicht, hitzebeständig sowie preisgünstig.

Andere Anbieter

Formlabs ist jedoch nicht der erste Anbieter, der sich an einer erschwinglichen SLS-Lösung versucht. Sowohl der polnische Hersteller Sinterit, als auch das Schweizer Unternehmen Sintratec lagen mit ihren Druckern schon unter einem Preis von 10.000 Euro.

Den Fuse 1 von Formlabs kann man bereits jetzt vorbestellen – das aber nur wenn man eine Kaution entrichtet. Erhältlich soll der Drucker dann ab Mitte 2018 sein.

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