Neues System zur Pumpenüberwachung Schwingungen digital übertragen

Mit dem MyFlow Drive ist es möglich, in wenigen Handgriffen den Volumenstrom der Pumpen zu erhöhen oder zu senken.

Bild: KSB
07.05.2018

Die Digitalisierung bietet ein großes Potential für den Pumpenbetrieb – vor allem in Zeiten von Industrie 4.0. Ein neues System zur Pumpenüberwachung ermöglicht für Bestandspumpen eine kostengünstige Schnittstelle zum Internet of Things.

Eine Flüssigkeit möglichst effizient von A nach B zu transportieren, ist das Anliegen jedes Pumpenbetreibers und -herstellers. Ansatzpunkte bietet hier die Digitalisierung. Der Pumpenhersteller KSB ist schon vor einigen Jahren mit der Überwachungseinheit PumpMeter einen ersten Schritt in Richtung Digitalisierung gegangen. Nun unternimmt KSB den nächsten Schritt: Statt der medienberührten Messung über PumpMeter nimmt der neu entwickelte KSB Guard Schwingungen auf und führt diese Betriebsdaten über Mobilfunk in eine Cloud. Dies hat zwei Vorteile: Zum einen sind medienberührte Messungen gerade bei chemischen Produkten nicht einfach, zum anderen besteht beim Zugriff über eine Cloud die Möglichkeit, dass sich der Techniker weltweit über den Zustand der Pumpe informieren kann – und folglich nicht vor Ort sein muss.

Nachrüsten ohne Betriebsstopp

Vernetzte Schwingungs- und Temperatursensoren direkt an der Pumpe machen die Verfügbarkeit auf Anlagenebene transparent. Das System sorgt dafür, dass Veränderungen des Betriebsverhaltens der Maschine frühzeitig erkannt und Instandhaltungseinsätze besser geplant werden können. Der KSB Guard ist auch zur Nachrüstung geeignet. Die Sensoreinheit wird am Lagerträger oder an der Antriebslaterne der Pumpe mit Magnet und Kleber befestigt. Sie kann so im laufenden Betrieb ohne Eingriff in die Maschine montiert werden. Eine ebenfalls mitgelieferte Batterieeinheit sorgt für eine autarke Stromversorgung.

Die einmal pro Stunde aufgenommenen Daten werden mittels Funksignal über ein Gateway zur Datenverarbeitung verschlüsselt in die Cloud von KSB übertragen. Der Anwender kann jederzeit und von überall über eine App mit einem Handy, Tablet oder PC die Zustandsdaten aller überwachten Pumpen abfragen. Außerdem sind weitere Informationen zur Pumpe, wie Betriebsanleitung oder Explosionszeichnung, abrufbar. Damit erhält der Anwender einen Überblick über den technischen Zustand seiner Pumpen. Auch im Fall einer Wartung hat er alle notwendigen Daten zur Hand.

Mit der MyFlow-Technologie, einer Kombination aus IE5-Motor mit integriertem Frequenzumrichter und Regelsystem, ist es möglich, auf Basis der von KSB
Guard gewonnenen Erkenntnisse die Pumpe per Software anzupassen. Üblicherweise werden die Fördermenge und -höhe bei ungeregelten Pumpen manuell über das Laufrad eingestellt. Dies geschieht nun über die Änderung der Drehzahl.

Weltweiter Einsatz möglich

Der IE5-Synchronreluktanzmotor kann sogar weltweit an fast allen existierenden Stromnetzen betrieben werden, da die Betriebsspannung des Motors durch den Minimalfrequenzumrichter moduliert wird. So müssen global operierende Anlagenbauer bei der Auswahl der Pumpe keine Rücksicht mehr auf die lokale Netzspannung nehmen. Dank werkseitig definierter Drehrichtung entfällt auch die notwendige Drehrichtungskontrolle.

Über das sogenannte „Virtual Impeller Trimming“ lässt sich die Pumpe näher an ihren optimalen Betriebspunkt bringen. Dabei ist, anders als bei der mechanischen Anpassung des Pumpenlaufrads, kein Eingriff in den Betriebsablauf nötig. So lässt sich bei Abweichung des tatsächlichen Q/H-Punkts von den Plan-Werten die Energieeffizienz verbessern. Auch kann so auf anlagenbedingte Veränderungen des Arbeitspunkts reagiert werden. Dies geschieht per Smartphone oder Tablet über ein Bluetooth-Gateway.

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